Geheim-Trennung von HollywoodstarsSeit Jahren getrennt, und niemand hats mitgekriegt
Zwei Hollywood-Paare haben kurz hintereinander bekannt gegeben, dass sie schon lange getrennt sind. Die Beispiele zeigen: Auch Trennungen verdienen Sorgfalt.
Bei Meryl Streep ist alles im Lot, so machte es den Anschein, die Karriere sowieso, mit bisher drei Oscars gekrönt, und daneben das zurückgezogene Landleben mit dem Ehemann, die vier gemeinsamen Kinder auf eigenen Wegen.
Doch die Schauspielerin ist längst vom Künstler Don Gummer getrennt, seit ¨über sechs Jahren, um genau zu sein, wie jetzt bekannt geworden ist. 1978 hatte das Paar geheiratet. Der knappe Kommentar eines Sprechers von Meryl Streep: «Sie werden sich immer umeinander kümmern, aber sie haben sich entschieden, ihre Leben unabhängig voneinander zu leben.»
Gut gespielt? Auf jeden Fall gut verheimlicht
Nur knapp zwei Wochen zuvor haben auch Will Smith und Jada Pinkett Smith für Aufsehen gesorgt: Das Hollywood-Paar hat sich schon 2016 getrennt. Publik gemacht hat das Jada Pinkett Smith im Rahmen eines Interviews, mit dem sie ihre Autobiografie bewarb. Die beiden hatten 1997 Hochzeit gefeiert.
Die ernüchternde Erkenntnis daraus: Zwei berühmte Paare, von vielen bewundert für ihre anhaltende Bindung, sind nicht mehr; zwei weitere grosse Liebesgeschichten ohne simples Happy End. Die britsche «Times» schreibt von «stealth splitters», also von Trennungen, die unter dem Radar durchgehen.
Gut gespielt von den Hollywood-Stars? Auf jeden Fall gut verheimlicht. Und das ist die schöne Seite dieser Trennungen.
Warum sich die Paare dagegen entschieden haben, schon früher mit den News an die Öffentlichkeit zu gehen, führen sie selbst nicht weiter aus. Jada Pinkett Smith deutete lediglich an, dass es ihr und ihrem Ex darum gegangen sei, erst mal herauszufinden, wo sie stehen und wie sie alles neu ausrichten wollen.
Nach solch langen und prägenden Beziehungen stehen bei einer Trennung grundsätzliche Fragen aus, zu deren Antworten es keine Abkürzungen gibt. Wer wohnt wo? Wie eng oder wie lose soll der Kontakt sein? Wie geht es den Kindern damit? Wie sagen wir es anderen? Und wars das jetzt wirklich?
Dass die beiden prominenten Paare das für sich im Privaten verhandelt haben, beweist, dass die involvierten Personen einander mit Fürsorge und Wohlwollen begegnet sind. Die Smiths waren über 20 Jahre ein Paar, Streep und Gummer über 40. Solche Lebensbeziehungen gibt man nicht leichtfertig auf.
«Man muss hin und wieder die Klappe halten.»
Meryl Streep sagte einmal, dass es für langjährige Beziehungen die Bereitschaft brauche, «sich zu biegen – und hin und wieder die Klappe zu halten». Diese Worte gelten für das Ausloten der neuen Lebensrealität nach einer Trennung erst recht.
Jada Pinkett Smith, Will Smith, Meryl Streep und Don Gummer sind damit ein gesunder, «nicht-toxischer» (Spiegel) Gegenpunkt zu den «Rosenkriegen» und «Schlammschlachten», wie sie sich so viele Paare in Hollywood schon geliefert haben. Jüngst etwa Kevin Costner mit seiner Ex-Frau Christine Baumgartner.
Dabei zeigt sich auch: Stars haben durchaus einen Einfluss darauf, welche Informationen über sie an die Öffentlichkeit gelangen.
Streep hat sich ohnehin für ein abgeschiedenes Leben ausserhalb Hollywoods entschieden. Ganz anders die Smiths: Will zeigte sich als Youtuber beim Bungee-Jumpen und Abnehmen und Jada hostete eine Talkshow zusammen mit ihrer Tochter. Aber bezüglich Trennung kein Wort von niemandem. Bis sie sich selbst dafür entschieden haben.
Durchaus möglich, dass sich bei der Prominenz nach dem «conscious uncoupling», dem «bewussten Entpaaren», das Gwyneth Paltrow vor mittlerweile fast zehn Jahren populär gemacht hatte, nun mit den zeitversetzt kommunizierten «stealth splits» die nächste Trennungspraxis etabliert. Über die Dunkelziffer darf spekuliert werden.
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