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Bundesrat Berset
«Die Ärzte haben sich in den letzten Jahren wenig kompromissbereit gezeigt»

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3,3 Milliarden Prämienverbilligungen

Die Prämienverbilligungen: Das Parlament habe versucht, eine bessere Lösung zu finden. Der Bund stelle 3,3 Milliarden Franken dafür zur Verfügung. Die Umsetzung sei dann Sache der Kantone. Diese sollen ihre Beiträge nicht senken, sagt Berset.

«Ärzte haben sich wenig kompromissbereit gezeigt»

Das Gesundheitssystem sei sehr kompliziert und auf viele Akteure gestützt, sagt Berset. Dies mache die Kostendämpfung schwierig. «Die Ärzte haben sich in den letzten Jahren wenig kompromissbereit gezeigt», sagt Berset.

Man solle sich überlegen, bevor man zum Spezialisten gehe, sagt Berset. Oft sei es besser, zuerst beim Hausarzt einen Termin zu machen.

Genug Reserven vorhanden

Berset spricht jetzt die Kostenanstiege bei den ambulanten Behandlungen an. Bei den Psychotherapien sei der Tarmed-Preis um 15 Prozent gestiegen. Allgemein prangert er die Tarife an, die unverhältnismässig stark gestiegen sind in diesem Jahr.

Bei den Reserven der Krankenkassen sei man bei 8,5 Milliarden Franken. Das sei genug, sagt Berset. Diese seien auch von den Krankenkassen benötigt und garantierten das Funktionieren des Systems. Die 3 Milliarden Verlust aus dem Jahr 2022 seien damit kompensiert worden.

Teure Medikamente

Berset ruft dazu auf, weiter an den Kostensenkungen zu arbeiten. Zudem ruft er in Erinnerung, dass die Schweiz ein relativ altes Land sei – von der Bevölkerung her. Berset listet die Verteilung der Kosten auf – es gebe grosse Steigerungen in verschiedenen Bereichen. Zum Beispiel bei den Medikamenten. Dort seien die Kosten stark gestiegen.

«Wir sind nicht einfach ausgeliefert»

«Die einzige wirksame Massnahme, um die Prämien zu senken, ist, die Kosten zu senken», sagt Berset. Bereits habe man die Senkungen der Kosten bei den Generika bekannt gegeben, es gebe aber noch weitere Möglichkeiten, die Kosten zu senken. «Wir sind nicht einfach ausgeliefert», sagt Berset.

Alles bereit, Berset startet

Bundesrat Berset hat die Medienkonferenz eröffnet. «Die Erhöhung ist dieses Jahr sehr hoch», sagte er. Das sei eine sehr schlechte Nachricht, angesichts der steigenden Kosten in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens.

Krankenkassenprämien steigen im Schnitt um 8,7 Prozent

Die Krankenkassenprämien steigen 2024 um 8,7 Prozent. Die mittlere Monatsprämie wird sich auf 359,50 Franken belaufen. Grund sind markant gestiegene Gesundheitskosten und weitere Faktoren. Die Krankenkassen können wegen gesunkener Reserven den Anstieg nicht dämpfen.

Der Anstieg der mittleren Monatsprämie 2024 beläuft sich damit auf 28,70 Franken, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Es ist der grösste seit 2010. Für Erwachsene steigen die Krankenkassenprämien um 33,80 Franken oder 8,6 Prozent auf 426,70 Franken im Monat.

Junge Erwachsene müssen 300,60 Franken und damit 23,80 Franken oder 8,6 Prozent mehr zahlen. Die Monatsprämien für Kinder verteuern sich um 8 Franken oder 7,7 Prozent auf durchschnittlich 111,80 Franken.

Die Kosten stiegen seit dem zweiten Halbjahr 2021 und besonders im Verlauf des Jahres 2023 stärker als erwartet. Im ersten Halbjahr 2023 resultierte ein Plus von 6,4 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Die Krankenkassen rechnen für das ganze Jahr mit einem Plus von 5,3 Prozent und für 2024 mit einem weiteren Anstieg um 3,4 Prozent.

Prämienanstieg schlägt nicht durch

Neben dem Kostenschub führt das BAG die Prämienerhöhung 2024 auf die nicht bei den Kassen angelangte Erhöhung um 6,6 Prozent im laufenden Jahr zurück.

Viele Versicherte wechselten den Grundversicherer oder wählten eine höhere Franchise. So stiegen die Prämien letztendlich nur um durchschnittlich 5,4 Prozent. Die dadurch tieferen Prämieneinnahmen schlagen sich nun im Prämienanstieg 2024 nieder. Schliesslich musste auch der Kostenanstieg 2024 eingerechnet werden.

Starke Nachholeffekte nach der Covid-19-Pandemie verstärkten diese Effekte noch. Das führte 2022 zu einem Verlust von 1,7 Milliarden Franken für die Versicherer. Der Kapitalmarkt brockte ihnen zudem einen Anlageverlust von 1,8 Milliarden ein.

Die Verluste deckten die Kassen aus den Reserven. Die Reserven sanken damit in der ganzen Branche auf 8,5 Milliarden Franken, was zwar ausreicht. Polster zur Dämpfung der Prämienentwicklung sind aber nicht mehr vorhanden.

Um 14 Uhr startet die Medienkonferenz

Bundesrat Alain Berset tritt um 14 Uhr vor die Medien und gibt den Anstieg der Krankenkassenprämien fürs nächste Jahr bekannt.

Klar ist, dass die Prämien steigen werden. Die Frage ist nur, um wieviel. Gerechnet wird mit einer Erhöhung, die noch über den 6,6 Prozent des Vorjahres liegt.

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