Influencerin Matilda DjerfSie propagiert Nettsein und Inklusion – ihre Angestellten beschuldigen sie des Mobbings
Die Schwedin eroberte mit ihrem makellosen Scandi-Stil die sozialen Medien. Jetzt ist Matilda Djerf mit Vorwürfen konfrontiert.
- Matilda Djerf wurde mit ihrem makellosen Scandi-Stil weltberühmt.
- Ein Bericht deckt nun angeblich toxische Arbeitsbedingungen bei ihrem Label Djerf Avenue auf.
- Ehemalige Angestellte berichten, dass Djerf sie gemobbt habe.
- Djerf hat sich nun öffentlich entschuldigt und Verbesserungen innerhalb ihres Unternehmens versprochen.
Die blonden Haare perfekt geföhnt, von Kopf bis Fuss durchgestylt und stets mit einem sanften Lächeln im Gesicht – das ist der makellose Look, der die schwedische Influencerin Matilda Djerf zu einem Internetphänomen machte.
Die 27-Jährige brachte es mit ihrem mühelos-eleganten Scandi-Stil zu internationaler Bekanntheit. Was folgte, war eine einzige Erfolgsstory: Djerf hat auf Instagram rund 3 Millionen Follower und schuf mit Djerf Avenue ein 35 Millionen Dollar schweres Modeimperium. Letztes Jahr stufte sie das «Forbes»-Magazin als eine der 30 einflussreichsten Jungunternehmerinnen Europas ein.
Doch vor wenigen Tagen machte Djerf wegen etwas ganz anderem Schlagzeilen. Ausgerechnet das glamouröse It-Girl mit dem Sauberfrau-Image soll ihre Angestellten gemobbt haben.
Das geht aus einem vergangene Woche erschienenen Bericht der schwedischen Zeitung «Aftonbladet» hervor, in dem elf ehemalige und aktuelle Mitarbeiterinnen von einem toxischen und traumatisierenden Arbeitsumfeld bei Djerf Avenue erzählen.
Angestellte von Djerf litten unter Panikattacken
«Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so vor einer Person gefürchtet», sagt etwa Alexandra, die wie alle anderen Angestellten unter einem Pseudonym aufgeführt wird. «Sie konnte vor dem ganzen Büro mit einem schimpfen.»
Auch andere berichten, dass herablassende Kommentare und Beschimpfungen an der Tagesordnung waren. «Ich habe noch nie so viele Menschen gesehen, die so kaputt waren», erzählt Anna. «Es wurde irgendwann normal, darüber nachzudenken: ‹Wie viele werden heute weinen? Werde ich heute weinen?›»
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Mehrere Mitarbeiterinnen gaben an, so stark unter Djerf gelitten zu haben, dass sie sich wegen Schlafproblemen und Panikattacken in psychologische Behandlung begeben mussten.
Die Vorwürfe gegen die Influencerin stehen in einem totalen Widerspruch zum öffentlichen Image ihres Labels, das die 27-Jährige 2019 zusammen mit ihrem Partner Rasmus Johansson gründete. Dort hatte Djerf stets eine heile Welt propagiert, die von Inklusion, Nachhaltigkeit und «kindness», also Freundlichkeit, geprägt war, wie es auch auf der Website heisst.
So wurden die begehrten Kleider unter anderem von Plus-Size-Models beworben, die Kleidergrössen reichten von XXS bis 3XL. Djerf engagierte aber auch Models mit Downsyndrom, mit körperlichen Behinderungen oder solche, die Kolostomiebeutel tragen.
Djerf war für Verantwortung «nicht bereit»
Eine Mitarbeiterin berichtet dem «Aftonbladet» aber, dass Djerf ein gebuchtes Plus-Size-Model ihr gegenüber als «so verdammt fett» bezeichnet habe. Eine andere erzählt von einem Vorfall, bei dem eine Mitarbeiterin Djerfs persönliches WC schrubben musste, nachdem es jemand aus Versehen benutzt hatte.
Das Exposé hat in den sozialen Medien für einen grossen Aufschrei gesorgt; empörte Fans riefen auf Tiktok zum Boykott von Djerfs Label auf.
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Am Dienstag hat sich die Influencerin in einem längeren Instagram-Post entschuldigt. Sie sei für die Verantwortung, die ein solches Unternehmen mit so vielen Teammitgliedern mit sich bringe, nicht bereit gewesen, schreibt sie. «Ich bedaure, nicht die Chefin und Mitarbeiterin gewesen zu sein, die ich sein wollte.» Sie habe bereits wichtige Veränderungen vorgenommen, um die Arbeitskultur bei ihrem Label zu verbessern.
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Gemäss den Kommentaren unter ihrem Post ist Djerfs Entschuldigung laut Fans aber nicht gut genug. «Erfahrung hat nichts damit zu tun, ein netter Mensch zu sein», kommentierte eine Userin. «Der freundliche und respektvolle Umgang mit anderen Menschen gehört zum menschlichen Anstand», schrieb eine andere.
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