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Tödlicher Angriff in Österreich
Mann attackiert Passanten in Villach – Behörden sprechen von islamistischem Anschlag

Polizeibeamte der österreichischen Kriminalpolizei nahe einem abgesperrten Bereich nach einem Messerangriff im Stadtzentrum von Villach, Österreich, am 15. Februar 2025.
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In der österreichischen Stadt Villach hat ein Mann auf mehrere Passanten eingestochen und dabei einen Jugendlichen getötet. Der Messerangriff ereignete sich am Samstagnachmittag nahe dem Hauptplatz der Stadt im südlichen Bundesland Kärnten. Ein 14-Jähriger kam ums Leben. Fünf Personen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.

Der Angriff ist den Ermittlern zufolge von einem islamistischen Attentäter verübt worden. «Es handelt sich hier um einen islamistischen Anschlag mit IS-Bezug,», sagte Innenminister Gerhard Karner am Sonntag vor Journalisten in Villach. IS ist die Abkürzung für die Terrormiliz Islamischer Staat. Der Täter, laut der Polizei ein 23-jähriger Syrer, habe sich offenbar in kurzer Zeit im Internet radikalisiert, sagte der Minister.

Nach Angaben der Polizei war die Tatwaffe ein Klappmesser mit einer zehn Zentimeter langen Klinge. Der Angriff wurde von einem Essenslieferanten gestoppt, der den Verdächtigen mit seinem Fahrzeug anfuhr. Kurz darauf wurde der Angreifer von der Polizei festgenommen.

Essenslieferant stoppte Attacke und wurde für Angreifer gehalten

Im Tumult dachten andere Augenzeugen zunächst, dass der Essenszusteller ein Angreifer sei und schlugen auf sein Auto ein, wie er der «Kleinen Zeitung» erzählte. Der 42-Jährige stammt ebenfalls aus Syrien. «Natürlich habe ich jetzt Sorge, dass die Menschen Schlechtes über uns denken, aber wir sind nicht so», sagte er über seine syrischen Landsleute in Österreich.

Menschen trauern am 16. Februar 2025 an einem provisorischen Denkmal aus Kerzen und Blumen in Villach, Österreich, nach einem Messerangriff.

Beim mutmasslichen Angreifer handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen Geflüchteten aus Syrien, der eine Aufenthaltsberechtigung für Österreich besitzt. Der Essenszusteller beobachtete die Tat. Er habe den Syrer mit seinem Auto angefahren und so den Angreifer wohl von weiteren Tathandlungen abgehalten, berichtete Polizeisprecher Rainer Dionisio. «Das hat dazu geführt, dass wir ihn gleich festnehmen konnten», sagte er.

Vorerst war unklar, ob es sich um einen Einzeltäter handelt. Deshalb fahndeten Sicherheitskräfte nach möglichen weiteren Tätern.

Reaktionen fallen politisch aus

Politiker verschiedener Parteien reagierten entsetzt. Man müsse «politisch alle Hebel in Bewegung setzen, dass solche Horrortaten in Zukunft verhindert werden können», sagte Christian Stocker, Chef der regierenden konservativen ÖVP. Herbert Kickl, der Chef der rechten FPÖ, sprach von einem «Systemversagen erster Güte» und warb erneut für seine restriktive Migrationspolitik unter dem Schlagwort «Festung Österreich».

Die Attacke in Villach passierte zwei Tage nach dem Anschlag von München mit zwei Toten und Dutzenden Verletzten. Auch die deutschen Ermittler gehen davon aus, dass die Tat des 24-jährigen Verdächtigen aus Afghanistan einen islamistischen Hintergrund hat.

DPA/osc/chk/red