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Lachgas-Leck im Wallis
Lonza will Skandal-Fabrik schneller sanieren

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Die klimaschädlichste Fabrik der Schweiz wird schneller saniert als bisher bekannt. Der Chemiekonzern Lonza teilte am Mittwoch mit, dass der Katalysator für die Niacin-Anlage in Visp bereits bis Ende 2021 angeschlossen werden soll. Noch im Oktober sagte Lonza, dass dies frühestens Anfang 2022 möglich sei.

Der Hintergrund: Die Niacin-Anlage in Visp stösst pro Jahr rund 1800 Tonnen Lachgas aus. Weil Lachgas ein extrem potentes Treibhausgas ist, entspricht das einem Klimaeffekt von etwa 600’000 Tonnen CO₂ pro Jahr. Das ist über ein Prozent des schweizerischen Klimagasausstosses. Für Lachgas existieren bislang keine Kontrollpflichten oder Grenzwerte, weil es für Mensch und lokale Lebensräume unschädlich ist.

Lonza wusste seit 2017 Bescheid

Nachdem diese Redaktion Ende Oktober publik gemacht hatte, dass Lonza seit 2017 vom Lachgas wusste und den Katalysator-Einbau gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt verschleppte, nahm der politische Druck auf den Chemiekonzern rasch zu.

Zunächst verlangte die Umweltkommission des Nationalrates eine Aussprache mit der Lonza-Spitze. Mitte November äusserte sich auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga zum Fall. Die Umweltministerin erinnerte daran, dass sich Lonza verpflichtet hat, den Katalysator bis Ende 2021 in Betrieb zu nehmen. Sie erwarte, dass Lonza die nötige Sanierung zügig vorantreibe.

Verzögerung wegen Coronavirus

Inwiefern der politische Druck dazu beitrug, dass der Katalysator nun früher eingebaut wird, ist unklar. Gemäss Medienmitteilung von Lonza verzögerte sich das Projekt aufgrund der Corona-Pandemie. Diese habe beim Lieferanten zu Problemen geführt. Nun seien diese aber behoben, und Lonza gehe davon aus, dass eine Inbetriebnahme der Katalysator-Anlage nun wie geplant vor Ende 2021 möglich sein werde, sofern die Lieferung nach Plan laufe und namentlich keine weiteren Corona-bedingten Verzögerungen aufträten.

Bis zum Einbau des Katalysators dürfte die Niacin-Anlage in Visp weiterlaufen. Es ist davon auszugehen, dass die Fabrik 2021 noch mindestens tausend Tonnen Lachgas ausstösst. Umweltvertreter forderten in den letzten Wochen, dass die Fabrik bis zum Einbau des Katalysators ihren Betrieb einstellt.

Politik will Gesetzeslücke schliessen

Verschiedene Politiker drängen auf eine stärkere Regulierung von Lachgas. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga selbst hat ihr Departement im November beauftragt, Vorschläge auszuarbeiten, wie vergleichbare Fälle verhindert werden können. Im Vordergrund steht eine Ergänzung der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung. Damit soll die Kompetenz des Bundes beim Vollzug gestärkt werden.

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