Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Gewerkschaftsbund 
Fünf Prozent mehr Lohn für 2024 gefordert

Mehr Lohn gefordert: Arbeiter der Firma Bühler in Appenzell Ausserrhoden.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Arbeitgeber würden über den Fachkräftemangel klagen, gleichzeitig aber ihre Profite und die Chefgehälter erhöhen, hielt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) am Freitag vor den Medien in Bern fest. Dass die Löhne zum dritten Mal in Folge sanken, gab es den Angaben zufolge seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie. Darum fordert der SGB für 2024 nun fünf Prozent mehr Lohn. Die Arbeitnehmerseite müsse endlich etwas von der guten Konjunktur sehen.

Die Löhne sind fast drei Prozent tiefer als 2020, obwohl die Konjunktur brummt und die Arbeitslosigkeit tief ist. Von der guten Wirtschaftslage sahen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nichts. Vielmehr profitierten die Unternehmen aufgrund von Lieferengpässen und guter Absatzsituation von gestiegenen Preisen und Margen, wie der SGB mitteilte.

SGB droht mit «Kampfmassnahmen»

Die Quartalsberichte tönen gemäss dem Gewerkschaftsbund geradezu euphorisch. Rechtzeitig zur Lohnrunde kämen dann wieder düstere Prognosen. Die Erwerbstätigen liessen sich dieses Mal aber nicht abspeisen, verspricht der SGB. Jetzt müsse es aufwärts gehen – notfalls mit Kampfmassnahmen.

Wegen des Lohnrückstands müssten die Löhne so stark steigen wie die Teuerung und die Arbeitsproduktivität. Nur so bleibt die Verteilung zwischen Kapital und Arbeit gleich, wie der SGB ausführte. Sonst bereicherten sich die Arbeitgeber auf Kosten der Erwerbstätigen.

Ohne Lohnerhöhung 3000 Franken weniger

Die finanzielle Lage der Bevölkerung hat sich gemäss dem SGB spürbar verschlechtert. Die Preise für Produkte des täglichen Bedarfs seien höher, steigende Mieten und Krankenkassenprämien hätten viel Kaufkraft gekostet. Und 2024 würden die Mieten und Krankenkassenprämien erneut steigen. Ohne Lohnerhöhung werde ein Paar mit zwei Kindern im kommenden Jahr 3000 Franken weniger zur Verfügung habe.

Reallöhne gestiegenLaut dem Arbeitgeberverband wäre eine solche Lohnerhöhung jedoch weder für Unternehmen tragbar noch gerechtfertigt, wie es in einer Mitteilung vom Freitag hiess. Der Arbeitgeberverband kritisiert, dass damit Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Form von höheren Löhnen auch etwa für steigende Krankenkassenprämien oder höhere Mieten in aufkommen müssten.

Im Schnitt der letzten zehn Jahre habe es in der Schweiz ausserdem eine deutliche Reallohnsteigerung gegeben. Zudem zeichne sich für die Jahre 2023 und 2024 eine Entspannung ab.

SDA