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Meinung

Kommentar zur Hitze
Lob der Klimaanlage

Die Klimaanlage gilt als Symbol für Stromverschwendung: Beim Einbau gelten viele Vorschriften.
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Hitze macht hässig. Vor allem, wenn man ihr unnötig ausgesetzt ist. Wenn ein simpler Knopfdruck genügen würde, um kühle Luft auf der Haut zu spüren, für Frische im Kopf zu sorgen und endlich wieder einmal durchzuschlafen. 

Doch die Schweiz bleibt bei den Klimaanlagen ein Entwicklungsland, obwohl die Temperaturen ständig steigen. In vielen Wohnungen und Büros schwitzen die Menschen, als ob sie für ihren CO₂-Ausstoss büssen müssten. Im Süden gilt die Klimaanlage als Lebensretter, in Amerika und Asien reizen sie die Geräte bis zur Frostgrenze aus. Hierzulande ist jedes künstlich gekühlte Grad verpönt.

Die Klimaanlage wird ihren schlechten Ruf einfach nicht los. Sie gilt als Symbol für energetische Verschwendung – obwohl im Sommer kein Energiemangel herrscht. Selbst eine kleine Solaranlage vor dem Haus würde den Bedarf locker decken. 

Der Staat schreibt sogar vor, wann man nicht mehr schwitzen muss.

Das hält den Staat nicht davon ab, für den Einbau einer Anlage eine Bewilligung zu verlangen. Er schreibt sogar vor, bei wie viel Grad Celsius man nicht mehr schwitzen muss und das Gerät einschalten darf. 

Doch die Vorschriften machen alles nur schlimmer: Weil der Einbau von fix montierten Klimaanlagen behördlich erschwert wird, kaufen die Schweizerinnen und Schweizer rekordverdächtig viele mobile Geräte. Und wenn schon sind diese problematisch. Auch weil sie oft stümperhaft installiert werden, etwa mit geöffneten Fenstern, sodass sich die kalte Luft ständig mit neuer Hitze mischt. 

Natürlich kann man die Rollläden runterlassen, den Ventilator starten und mit Cold Packs schlafen. Wer daheim ist, darf auch die Kleider ausziehen und, falls das nicht reicht, nackt in die Eistonne steigen. Die Tipps, um die Hitzetage und tropischen Nächte zu überstehen, sind zahlreich und oft erstaunlich praktisch.

Wenn es aber so richtig heiss und tüppig wird, will man ganz einfach die Segnungen der modernen Ingenieurskunst beanspruchen, die Klimaanlage einschalten und: kühlen, kühlen, kühlen.