Schweizer HilfswerkDrei Heks-Mitarbeiter im Kongo getötet
Mitarbeiter des Hilfswerks wurden bei einem Einsatz im Ostkongo angegriffen. Das Heks setzt nun seine Aktivitäten in der Region aus.
Drei Mitarbeiter des Hilfswerks der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz sind im Kongo getötet worden. Laut dem Heks hatten die drei Einheimischen einen humanitären Einsatz im Territorium Rutshuru in Nord-Kivu als sie angegriffen wurden. Das Heks spricht von einer «schweren Verletzung des humanitären Völkerrechts» und hat bis auf Weiteres alle Projektaktivitäten in Nord-Kivu ausgesetzt. Eine Taskforce soll sich nun mit den Hintergründen des Angriffs befassen.
In Nord-Kivu toben seit Wochen heftige Gefechte. Die Rebellengruppe M23 hatte Ende Januar nach tagelangen Kämpfen die Millionenstadt Goma eingenommen. Nach UN-Angaben gab es bei den Kämpfen mindestens 2’900 Tote. Am Freitag und Samstag befasst sich im tansanischen Daressalam ein gemeinsamer Sondergipfel der ostafrikanischen Staaten und der Staatengemeinschaft des südlichen Afrikas mit der Krise im Ostkongo. In der rohstoffreichen Region werden einige der seltensten und wertvollsten Metalle der Welt in grossen Mengen abgebaut, darunter Coltan, Gold, Nickel, Kobalt und Kupfer.
Die Rebellen, die nach Ansicht von Experten vom Nachbarland Ruanda unterstützt werden, sind seit Jahren im Ost-Kongo aktiv und haben mittlerweile die Kontrolle über grosse Teile der Provinz Nord-Kivu gewonnen. Rebellenführer Corneille Nangaa hat zudem die Eroberung weiterer Städte und Ortschaften angekündigt. Er werde sich nie aus Goma zurückziehen, sagte Nangaa in einer Rede vor tausenden Menschen in einem Stadion der eroberten Provinzhauptstadt. Ziel sei es, den kongolesischen Präsidenten Félix Tshisekedi aus dem Amt zu jagen. Nangaa ist der Chef der Alliance Fleuve Congo (Kongo-Flussallianz), eines Bündnisses politischer und militärischer Gruppen, deren stärkste Gruppierung die Miliz M23 ist.
DPA/nlu
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