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Meinung

Konflikt in Afrika
Handybesitzer sollten sich für die Kämpfe im Kongo interessieren

Menschen kommen mit einem Boot in Goma, Demokratische Republik Kongo, an und fliehen vor den M-23-Rebellen am 22. Januar 2025.
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Es stimmt, dieser Konflikt im Ostkongo ist verdammt kompliziert. Eine Rebellenmiliz namens M23 hat dort nun also eine Stadt namens Goma eingenommen. Es geht um Land, um Rohstoffe, um ethnische Zugehörigkeiten, auch das Nachbarland Ruanda mischt mit. Und irgendwie wurzelt das Ganze auch im Völkermord in Ruanda von 1994, als die Hutu die Tutsi umbrachten und damit eine Spirale der Gewalt in Gang setzten.

Doch geht uns das alles überhaupt etwas an? Und ob es das tut.

Hunderttausende Menschen sind zuletzt vor den anrückenden Kämpfern der M23-Miliz geflohen. Millionen sind im Ostkongo bereits seit Jahren auf der Flucht. Wer unter 30 ist – und das sind die meisten in dem jungen Land –, hat noch nie echten Frieden erlebt.

Im Ostkongo ereignet sich eine der grössten und dauerhaftesten humanitären Katastrophen der Gegenwart. Alleine das sollte als Grund ausreichen, um die Menschen dort nicht zu vergessen. Doch Leid und Mitleid verhalten sich zueinander nach einer paradoxen Logik: Je länger das eine anhält, desto mehr schwindet das andere.

Ein Partner des Westens ist mitverantwortlich

Hinzu kommt: Massgeblich verantwortlich für die jüngste Eskalation ist in Paul Kagame ein Mann, der vielen in Europa und den USA noch immer als verlässlicher Partner gilt. Kagame hilft den Rebellen nicht nur mit Geld und Waffen, sondern längst auch mit Soldaten.

Doch ebenso dringend sollten die USA und Europa sich fragen, welchen Anteil sie selbst am scheinbar endlosen Ringen um die Macht im Ostkongo haben. Dass die Region einfach nicht zur Ruhe kommt, liegt nicht zuletzt an ihren Bodenschätzen. An Zinn, Wolfram, Tantal und Gold, die für die Herstellung von Handys, Computern und Batterien gebraucht werden.

Im reichen Norden verdienen sich Unternehmen dumm und dämlich mit diesen Geräten. Im Kongo haben die meisten Menschen so gut wie nichts davon – und sehen im bewaffneten Kampf die beste Chance, um vom unterirdischen Reichtum ihres Landes etwas abzubekommen.