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Meinung

Amtsinhaber gewinnt Präsidentenwahl
Ecuador stimmt für einen harten Kurs gegen die Drogenkartelle

Ecuadors Präsident Daniel Noboa spricht am 13. April 2025 in Olon, Provinz Santa Elena, mit Anhängern, nachdem er die Präsidentschaftswahl gewonnen hat.
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Es hätte laut allen Umfragen ein knappes Rennen werden sollen, am Ende aber wurde es ein komfortabler Sieg: 56 Prozent der Stimmen hat Daniel Noboa am Sonntag bei den Wahlen in Ecuador bekommen. Seine Herausforderin Luisa González dagegen nur 44 Prozent.

Der 37-jährige Spross eines vermögenden Bananenbarons darf also weiter Präsident seiner südamerikanischen Heimat bleiben. Dass sich die Menschen dort gegen einen Wandel und für einen Verbleib von Noboa entschieden haben, liegt vermutlich aber weniger an dessen bisheriger Regierung.

Die Schwächen von Luisa González

Stattdessen dürften eher die Schwächen seiner Gegnerin ausschlaggebend gewesen sein: Luisa González, 47 Jahre alt, ist zwar eine ehrgeizige Frau und erfahrene Politikerin. Viele aber verbinden sie mit Rafael Correa, dem linken Ex-Präsidenten, der im Land ebenso vergöttert wie auch gehasst wird. Mit González, fürchteten wohl viele, wäre auch Correa an die Macht zurückgekehrt. Und um das zu verhindern, gaben sie lieber Noboa ihre Stimme.

Ecuadors Präsidentschaftskandidatin Luisa Gonzalez spricht nach den ersten Ergebnissen der Stichwahl zu Anhängern in Guayaquil am 13. April 2025. Sie fordert eine Neuauszählung.

Gleichzeitig ist das Wahlergebnis aber auch ein Zeichen dafür, wie wenig die Linke in Lateinamerika derzeit Antworten bereithält auf die Probleme und Sorgen der Menschen. Bis noch vor ein paar Jahren war Ecuador ein boomendes und vergleichsweise sicheres Land. Heute aber fehlen Jobs, und Drogenbanden terrorisieren die Bevölkerung.

Leere, aber immerhin greifbare Versprechungen

Luisa González hat versprochen, Ecuador zurückzuführen in die guten alten Zeiten – wie genau sie das allerdings machen würde, das hat sie nicht verraten. Ganz anders Daniel Noboa: Er steht für eine Politik der harten Hand, hat in seiner ersten Amtszeit den Notstand ausgerufen und Soldaten auf die Strassen geschickt.

Funktioniert hat das alles nicht: Der Januar dieses Jahres war der mörderischste in der Geschichte Ecuadors. Und auch von neuen Jobs fehlt bisher jede Spur. So leer Noboas Versprechungen aber auch sein mögen: Für viele Ecuadorianer sind sie anscheinend immer noch greifbarer als die gut gemeinten Ideen seiner linken Gegenkandidatin.