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Klimaschädliche Kondensstreifen
Forscher: Flugzeuge sollen Flughöhe anpassen, um Klimawirkung zu verringern

ARCHIV - 22.07.2019, Nordrhein-Westfalen, Langenfeld: Ein Flugzeug zieht Kondensstreifen hinter sich her, während es durch die Wolken fliegt. (Zu dpa "Flugscham und Minister-Urlaube: Fürs Klima am Boden bleiben?") Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Federico Gambarini)
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Langlebige Kondensstreifen von Flugzeugen lassen sich oft schon durch eine geringe Veränderung der Flughöhe vermeiden. Das haben Mitarbeiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln und des Maastricht Upper Area Control Centre (MUAC) von Eurocontrol mit einem Experiment während der Corona-Pandemie belegt. Es sei ein wichtiger Schritt, um langfristig die Klimawirkung des Luftverkehrs deutlich zu verringern, teilten das DLR und das MUAC mit.

Die Forscher nutzten für ihre Untersuchungen die Situation während der Pandemie 2021, als es weniger Flugverkehr gab. In dieser Zeit untersuchten sie im oberen Luftraum über Nordwestdeutschland und den Benelux-Staaten die Bildung von Kondensstreifen.

Kondensstreifen entstehen laut DLR dadurch, dass Flugzeugtriebwerke Russpartikel ausstossen, die in typischen Flughöhen oft als Kondensationskeime für kleine Wassertropfen wirken. Diese gefrieren dann zu Eiskristallen, die am Himmel als weisse Kondensstreifen sichtbar werden.

Flughöhe um 660 Meter nach oben oder unten verändert

Ob und in welchem Umfang das geschieht, hängt nach Angaben der Studienautoren unter anderem von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit auf der Flugroute ab. Wenn die Wetterprognose langlebige Kondensstreifen auf der regulären Flughöhe erwarten liess, wurde an einigen Tagen die Route beibehalten, an anderen kam ein «Ausweichverfahren» zum Einsatz. Konkret wurde die Flughöhe von Flugzeugen dann um etwa 660 Meter nach oben oder unten verändert.

Mit Satellitenbildern überprüften die Forschenden, ob sich jeweils langlebige Kondensstreifen gebildet hatten oder nicht. Die Flüge an den Tagen, an denen nicht in den Luftverkehr eingegriffen wurde, dienten als Referenz. Im Ergebnis zeigte sich, dass langlebige Kondensstreifen bei veränderter Flughöhe tatsächlich seltener auftraten, berichtet das Team um Robert Sausen vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre und Rüdiger Ehrmanntraut vom MUAC in der «Meteorologischen Zeitschrift». 

Allerdings führen geänderte Flugrouten in der Regel zu erhöhten CO₂-Emissionen. Die Routen müssten daher so gewählt werden, dass die Klimawirkung des betreffenden Flugs insgesamt verringert werde, schreibt das DLR. Zudem müsse sichergestellt sein, dass der gesamte Flugverkehr weiterhin sicher abgewickelt werden könne.

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DPA