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Meinung

Fussball mit Zuschauern?
Kochs Planspiele wecken heikle Begehrlichkeiten

Wenn die dürfen, warum nicht auch ich? Daniel Kochs Gedanken dürften viele Fragen nach sich ziehen.
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Fussball mit Zuschauern? Schon sehr bald, vielleicht im Juli? Die Äusserungen von Daniel Koch waren der Paukenschlag zum Wochenstart. Nicht von irgendwem, sondern von ihm, dem offiziellen Corona-Delegierten des Bundesamts für Gesundheit. Und nicht irgendwann, sondern just in der Schicksalswoche des Schweizer Fussballs, in welcher erst der Bundesrat definitiv über wettkampfmässigen Profisport entscheiden und darauf die Swiss Football League über die Weiterführung des Ligabetriebs beratschlagen soll.

Kochs Überlegungen – geäussert im «Sportpanorama» und am Tag danach an einer Pressekonferenz – sind ein interessantes Planspiel. Und sie klingen wohlüberlegt, weil sie eine einzige Prämisse haben: Man muss wissen, wer wo im Stadion sitzt. Nur so lässt sich bei einem Krankheitsfall die Infektionskette verfolgen. Doch die Äusserungen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, denn sie wecken Begehrlichkeiten.

Noch vor wenigen Tagen wurden Leute belächelt, die von Spielen mit Zuschauern sprachen.

Noch vor wenigen Tagen wurden Leute belächelt, die von Fussballspielen mit Zuschauern sprachen. Dass jetzt ausgerechnet Koch damit kommt, wirft Fragen auf. Wer kontrolliert, wer wo sitzt? Wie organisiert man den Einlass? Wie viel überlässt man der Eigenverantwortung? Und: Wie entscheidet ein Club wie YB, wer von seinen rund 19’000 Saisonkartenbesitzern zum Spiel kommen darf?

Alle werden ihr Recht einfordern

Das sind nur die Fragen, die der Fussball mit sich bringt. Die ganze Sport- und Eventbranche wird sich fragen: Wenn die dürfen, warum nicht auch ich? Das Eishockey, die Schwinger, die vielen Open Airs, dazu Messen, Stadt- und Turnfeste – alle werden ihr Recht einfordern. Die Ski-WM 2021 im italienischen Cortina d’Ampezzo könnte aufs folgende Jahr verlegt werden. Wenn aber schon im Spätsommer wieder Fussballspiele mit 10’000 Fans möglich sein sollten, würden solche Entscheidungen obsolet – und endeten in einem planungstechnischen Fiasko.

All das sind Fragen, die sich Daniel Koch nicht stellen muss. Aber mit seinen Äusserungen hat er sie für viele Fans, Clubs und deren Exponenten wieder ins Zentrum gerückt.

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