Beschlüsse der KlimakonferenzZu wenig Geld zum Schutz der ärmsten Länder
Anpassungsmassnahmen gegen die Folgen des Klimawandels in den ärmsten Ländern werden Hunderte Milliarden kosten. Es fehlt jedoch an Finanzierungsmitteln.
Ein erfolgreicher globaler Klimaschutz hängt davon ab, wie in Zukunft die ärmsten Staaten darin unterstützt werden, sich gegen die immer häufiger auftretenden Stürme, Dürren und Hochwasser zu schützen. Sie gehören zu den Ländern, die am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind.
Und je langsamer die globalen Treibhausgasemissionen sinken, desto aufwendiger und teurer werden die Anpassungen. Schätzungen in einem jüngst veröffentlichten UNO-Bericht gehen davon aus, dass es bis 2030 jährlich knapp 400 Milliarden Dollar kosten wird, um die wichtigsten Schutzmassnahmen in allen Entwicklungsländern umzusetzen.
650 Millionen Dollar gegen Katastrophen
Die Vertragsstaaten des Pariser Abkommens stellen an der Klimakonferenz «mit Besorgnis» fest, dass die Finanzierungslücke immer grösser wird. Eine wichtige Finanzierungsquelle ist der Adaptation Fund, der seit 2010 mit etwa 1,3 Milliarden Dollar hauptsächlich von reichen Industriestaaten geäufnet wurde. An der diesjährigen Klimakonferenz versprachen 18 Staaten weitere rund 188 Millionen Dollar; darunter die Schweiz mit 4,2 Millionen.
Eng mit den Anpassungsmassnahmen hängt der an der diesjährigen Konferenz in Dubai geschaffene Katastrophenfonds, der armen Staaten helfen soll, die durch extreme Wetterereignisse betroffen sind. Auf Anhieb versprachen in Dubai 17 Staaten, insgesamt gut 650 Millionen Dollar bereitzustellen. Auffallend ist, dass mit den Emiraten zum ersten Mal ein Staat einzahlt, der nicht zur Kategorie der reichen Industriestaaten gehört.
USA haben verhältnismässig wenig eingezahlt
Kritisiert wurden die USA, die bisher historisch am meisten Treibhausgase produziert haben, aber nur gerade 17 Millionen Dollar versprachen – im Gegensatz etwa zu Deutschland, das 100 Millionen zur Verfügung stellen will. Die Finanzmittel für Katastrophenschäden sollen bis 2030 auf 200 bis 400 Milliarden aufgestockt werden.
Aufgefordert dazu sind nicht nur die reichen Industriestaaten, sondern auch wirtschaftsstarke Nationen wie China oder Saudiarabien, die bisher in diese multilateralen Fonds nichts einzahlten. Auch private Donatoren sind eingeladen, die Finanzierungsmittel in diesen Fonds zu erhöhen.
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