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Meinung

Gastrokolumne
Kein typisches italienisches Restaurant

Das Blumenkohlschnitzel mit frisch-saurem Rotkrautsalat – kein italienisches Gericht auf den ersten Blick.
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Das Bistrò 909 ist definitiv nicht 08/15. Das kleine italienische Restaurant mit sympathisch reduzierter Karte bietet eine innovative nord- und süditalienische Küche, denn einer der Gründer und Köche stammt aus der Lombardei im Norden Italiens und einer aus Sizilien im Süden. Seit April kochen die Freunde, die sich selbst nur Ramon und Claudio nennen, im ehemaligen Wachtstübli in Adliswil.

Zum Auftakt erhalten wir einen Gruss aus der Küche: Fleischbällchen und Polenta-Fries mit Chili, sehr leckere, frittierte Häppchen, die uns Polenta in einer neuen Form näherbringen, und warme Focaccia mit reichlich Olivenöl und Salz. Bei der Insalata di finocchi e arance, Fenchelsalat mit Orangen (14 Franken), hätten wir uns dagegen etwas mehr Salz und auch Orangen gewünscht.

Die Polenta-Fries mit Chili und Fleischbällchen sind der Gruss aus der Küche.

Beim Hauptgang entscheiden wir uns für zwei herbstliche vegetarische Gerichte: die Gnocchi di zucca ai porcini, Kürbisgnocchi mit Steinpilzen (32 Franken), und «Che cavolo …!», ein Blumenkohlschnitzel mit Blumenkohlpüree und Rotkrautsalat (26 Franken). Die Gerichte auf der Herbstkarte seien von der lombardischen Küche inspiriert, erklärt uns Ramon. Im Sommer bereiteten sie dafür eher sizilianische Speisen zu, wie zum Beispiel Spaghettone al gambero rosso mit Minze und Zitrusfrüchten.

Ein Traum sind die Gnocchi: Sie zergehen auf der Zunge, die Steinpilze passen perfekt dazu, und das Ganze ist harmonisch mit frischen Kräutern gewürzt. Ramon verrät uns, was die Konsistenz so angenehm macht: Die Gnocchi-Teig-Basis besteht aus Süsskartoffeln.

Das zweite Hauptgericht, der Blumenkohl, ist in knuspriger Panade gebacken und wird ergänzt mit sämigem Blumenkohlpüree und Rotkrautsalat. Die Süsse des Blumenkohls und der Panade und das Frisch-Saure des Rotkrautsalats ergänzen sich überraschend gut.

Kaffee in ungewohnten, aber sehr feinen Varianten – das Dessert Caffè e caffè. 

Beim Dessert ist unser Entscheid schnell getroffen: Als Kaffeeliebhaber möchten wir unbedingt Caffè e caffè (12 Franken) probieren: Kaffee-Panna-cotta, Kaffeeglace und Kaffeechips. Es schmeckt uns himmlisch. Leider bleibt kein Platz mehr für die Millefoglie 909, eine Cremeschnitte mit Marroni. Weshalb die Zahl 909 in ihrem Restaurant an diversen Stellen auftaucht, erklärt uns Ramon zum Schluss: Es ist die Distanz in Kilometern zwischen den Heimatstädten der beiden Bistrò-909-Gründer.

Bistrò 909, Wachtgasse 1, 8134 Adliswil, 044 594 78 80. Öffnungszeiten: Lunch von Montag bis Freitag von 11.45 bis 14 Uhr. Abendessen von Montag bis Freitag von 18 bis 22 Uhr, am Samstag von 17 bis 23 Uhr. www.bistro909.ch