Tanzen in KiberaJunge Ballerinas verwandeln Slum in Nairobi in Weihnachtsbühne
Jedes Jahr im Dezember wird Kibera, eine der grössten informellen Siedlungen Afrikas, zum Schauplatz einer grossen Weihnachtsinszenierung. Junge Frauen – und auch ein paar junge Männer – zeigen ihr tänzerisches Können.
Mit perfekten Pirouetten bewegten sich Dutzende junge Balletttänzerinnen und einige Tänzer zwischen den provisorischen Metallhäusern in einer der grössten informellen Siedlungen des afrikanischen Kontinents. In Kibera, einem der geschäftigsten Viertel der kenianischen Hauptstadt Nairobi, verbreiteten sie Weihnachtsstimmung.
Hunderte Einwohner der kenianischen Hauptstadt waren begeistert dabei, als die flinken Ballerinas mit Weihnachtsmannmützen und funkelnden Outfits die engen, staubigen Strassen Kiberas am Samstag in eine Bühne verwandelten – wie in jedem Jahr.
Organisiert wurde das Event von der Ballettschule Kibera. Sie bietet den Kindern kostenfreien Tanzunterricht an. Die Show ist das Ergebnis harten Übens. Monatelang probten die Kinder in bescheidenen Gemeindesälen – neben ihren sonstigen Tätigkeiten, zu denen etwa das Besorgen von Wasser in Plastikkanistern gehört, da es in dem Viertel kein sauberes, fliessendes Trinkwasser gibt.
Wie andere Länder Afrikas hat Kenia eine junge Bevölkerung. Das Durchschnittsalter liegt bei 19 Jahren. Die von einer lokalen Hilfsorganisation gegründete Ballettschule will einigen der Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich kreativ auszudrücken.
Für Einwohner von Kibera ist das Weihnachtsballett eine Feier der Widerstandskraft ihrer Gemeinschaft und der Kreativität. «Wir haben hier keine grossen Bühnen, aber wir haben Talent», sagte einer, der die Tanzvorstellung verfolgte. Am Ende brandete Applaus durch das Viertel. Und in diesem Moment schien die Zukunft der jungen Tänzerinnen und Tänzer plötzlich etwas verheissungsvoller.
DPA/aeg
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