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Meinung

Jetzt müssen die Labortarife sinken

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Die Kosten für Laboranalysen steigen besonders steil an. Innerhalb von zehn Jahren haben sie sich verdoppelt (hier gehts zum Bericht). Die Laborkosten, die über die obligatorische Grundversicherung abgerechnet werden, wachsen jedes Jahr im zweistelligen Prozentbereich. Das sind selbst für das Gesundheitswesen eindrückliche Zuwachsraten.

Die Krankenversicherer machen schon länger Druck, damit die Tarife sinken, und weisen auf das hohe Preisniveau im Vergleich zu den Nachbarländern hin. Nun legt Preisüberwacher Stefan Meierhans nach: Er zeigt, dass in Deutschland, Frankreich oder Holland ein und dieselbe Leistung für einen Bruchteil des Geldes zu haben ist. Bis zu 31-mal billiger – das ist ein selbst für die teure Schweiz eindrücklicher Unterschied.

Damit sind die Labors wieder in den Fokus gerückt, nachdem sie über zehn Jahre lang unter dem Radar gesegelt waren. Die letzte grosse Diskussion wurde geführt, als Gesundheitsminister Pascal Couchepin 2009 die Tarife senkte, welche die Arztpraxen für die Analysen verrechnen dürfen.

«Die Politik streitet lieber über Spitaltarife oder schraubt an den Medikamentenpreisen herum.»

Seitdem streitet die Politik lieber über Spitaltarife oder schraubt an den Medikamentenpreisen herum. Das Labor ist kaum je das grosse Thema.

Der Zeitpunkt, es aufs Tapet zu bringen, ist günstig. Corona hat die medizinischen Analysen ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Dass PCR-Tests hierzulande viel teurer sind als im Ausland, sorgt weitherum für Ärger. Viele fühlen sich bestätigt, wenn der Betreiber eines österreichischen Labors seinen Schweizer Kollegen vorwirft, sich an der Pandemie bereichern zu wollen.

Ein harter Vorwurf, gewiss. Der Preisüberwacher hat aber bestätigt, dass die Labortarife in der Schweiz teils exorbitant hoch sind. Dass sie sinken, verlangt auch das Parlament mit einem Vorstoss, den es in der letzten Session überwiesen hat. Das Bundesamt für Gesundheit spielte bisher auf Zeit; die Überprüfung der Tarife auf der Analysenliste dauert jetzt schon über ein Jahr. Lange kann das nicht mehr weitergehen. Eine Korrektur tut not.