Vorfall im Parlament Italiens Chefkomikerin? Giorgia Melonis Geste geht um die Welt
Mit einer aussergewöhnlichen Aktion hat es die italienische Regierungschefin auf die Frontseite des «Wall Street Journal» gebracht.
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Es kommt selten vor, dass es eine europäische Politikerin oder ein europäischer Politiker mit grossem Bild auf die Frontseite des «Wall Street Journal» schafft. Der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist dies dank einer aussergewöhnlichen Geste geglückt.
«Schauen Sie mich nicht mit diesem verstörenden Blick an!», rief der grüne Abgeordnete Angelo Bonelli der Regierungschefin zu, während er im Abgeordnetenhaus sprach. Zunächst drückten Melonis Mimik und Gestik aus: «Was, nicht einmal schauen darf ich?» – dann zog sie sich für eine Sekunde scherzhaft die Jacke über den Kopf.
Die rechtsnationalistische Politikerin ist bekannt für ihr burschikoses Auftreten und ihre in markantem Römer Akzent hingeworfenen Sprüche. Früher, als sie noch Oppositionspolitikerin war, liess sie sich auch häufig zu epischen Wutreden hinreissen. Ihre authentisch wirkende Direktheit trägt viel dazu bei, dass sie trotz mässiger regierungspolitischer Erfolge noch immer relativ populär ist.
Ist das witzig oder ungehörig?
Ist Melonis spontane Geste mit der Jacke über dem Kopf erfrischend witzig? Oder ein Verstoss gegen die Würde ihres Amtes? Jedenfalls lässt sich in der Sprache der sozialen Medien festhalten: Das Video ging viral.
Dass Meloni während Parlamentssitzungen Grimassen schneidet und die Hände verwirft, wenn sie von der Opposition angegriffen wird, ist übrigens nichts Neues. Später rief Giuseppe Conte von der Fünfsternbewegung: «Sie haben gut daran getan, Ihr Gesicht zu verbergen, denn Sie haben es ohnehin schon verloren!» Als er ihr vorwarf, die Sorgen armer italienischer Familien zu ignorieren, grinste Meloni, schüttelte heftig den Kopf und signalisierte mit ihrem Zeigefinger: «Nein, nein, ich sicher nicht!» Worauf ihr der ehemalige Regierungschef Conte wutentbrannt entgegenschleuderte: «Sie sind die Premierministerin Italiens. Und nicht seine Chefkomikerin!»
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