Geiselübergaben in GazaHamas-Gräuel: Wo das Zürcher Steuergeld landet
Die islamistische Terrororganisation führt mit getöteten jüdischen Kindern eine makabre Zeremonie durch. Wie kann man diese Bilder sehen und trotzdem Geld hinschicken?

Seit Wochen inszeniert die Hamas ein schauriges Schauspiel: Vermummte Kämpfer mit Kalaschnikows und Megafon eskortieren israelische Geiseln durch eine gaffende Menge. Auf einer Bühne werden die Frauen und Männer, abgemagert und geschunden von ihrer Geiselhaft, blossgestellt und verhöhnt. Und als man dachte, es gehe nicht mehr schlimmer, führte die Hamas die Prozession mit den Särgen der getöteten Geiseln durch, darunter die Leichen eines vierjährigen Kindes und eines Babys.
Die Botschaft lautet: Seht her, wie ernst wir es meinen. Und was wir mit euch machen, wenn wir euch in die Hände kriegen.
Seht hin, möchte man anfügen, wo unsere Steuergelder landen. Jahrelang schickten die USA, die Schweiz und viele andere westliche Länder Milliarden nach Gaza. Spätestens seit dem 7. Oktober 2023 zeigte sich, dass die Hamas Hilfsgelder zweckentfremdete, um Waffen zu kaufen und Tunnels zu bauen.
Seither ist ein Streit darüber entbrannt, ob die Islamisten noch unterstützt werden sollen, wenn sie den Westen derart verachten. Das Zürcher Gemeindeparlament hat dank linker Mehrheit erst kürzlich wieder 380’000 Franken an das umstrittene palästinensische Flüchtlingshilfswerk UNRWA überwiesen – trotz Warnungen von Experten, dass das Geld letztlich die Hamas unterstütze. Die Verbindungen der UNRWA mit der Terrororganisation wurden mehrfach bewiesen – beim Personal oder der Propaganda in den Schulbüchern. Teils sind sie offensichtlich, wenn die Hamas Schulen und andere UNRWA-Infrastruktur für Waffenlager oder als Kommandozentrale nutzt.
Der Westen riskiert den Vorwurf, dass er seine eigenen Todfeinde finanziert.
Es ist ein bisschen so, wie wenn während des Zweiten Weltkriegs Zürcher Steuergeld an das deutsche Winterhilfswerk geflossen wäre, obwohl die Nazi-Gräuel längst bekannt waren. Vieles kommt einem bekannt vor: der Fanatismus, die Blut-und-Boden-Ideologie, die Verfolgung und Tötung von Homosexuellen und Andersdenkenden. Frauen, die vor allem gebären sollen, und der tief sitzende Hass auf alles Jüdische. Es gehört zu den traurigeren Ironien der Weltgeschichte, dass die Hamas ausgerechnet von linker Seite so viel Verständnis bekommt. Ansonsten findet dort stets ein Wettrennen darüber statt, wer den Nazi zuerst gefunden hat.
Die leidende Zivilbevölkerung in Gaza soll nicht vergessen gehen. Aber solange reiche Länder wie Katar den Terror ideologisch unterstützen, können sie auch für die Unschuldigen aufkommen. Der Westen hingegen sollte seine Spenden davon abhängig machen, ob sich die Hamas an der Macht halten kann. Sonst muss er sich in Zeiten des wieder aufflammenden Islamismus vorwerfen lassen, dass er seine eigenen Todfeinde finanziert.
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