In eigener SacheTamedia organisiert Redaktionen neu
Das Medienunternehmen stellt seine Publizistik für die Zukunft auf. Künftig gibt es vier Redaktionen für die Tages- und Sonntagstitel in Zürich, Bern, Basel und in der Romandie.
Tamedia plant unter dem publizistischen Leiter Simon Bärtschi mit der vor drei Wochen angekündigten Strategie für die digitale Zukunft auch die Neuaufstellung der publizistischen Bereiche. Die Chefredaktorinnen und Chefredaktoren der vier Marken, mit denen Tamedia im Digitalen strategisch wachsen will, sind Raphaela Birrer, Chefredaktorin «Tages-Anzeiger», Claude Ansermoz für «24 heures», Wolf Röcken für die «BZ Berner Zeitung» und Marcel Rohr für die «Basler Zeitung». Sie leiten künftig die Redaktionen von Tamedia in Zürich, der Romandie, Bern und Basel. Die vier Redaktionen planen und erarbeiten ihre Inhalte in enger Zusammenarbeit. «Schweizer Familie», «Finanz und Wirtschaft» sowie «Bilan» sind von den Änderungen nicht betroffen.
Neu ist die Schaffung eines übergreifenden Digital Desks und eines Print Desks. Der Digital Desk wird mit zwei Teams in der Deutschschweiz und der Romandie künftig die digitale Ausspielung der Inhalte von allen Marken verantworten. Für die Leitung des Digital Desks in der Deutschschweiz hat Tamedia mit Adrian Zurbriggen, zurzeit Stv. Chefredaktor des «Tages-Anzeiger», einen erfahrenen Journalisten gewonnen. Die Leitung des Digital Desks der Romandie wird noch besetzt. Der übergreifende Print Desk für die Deutschschweiz und die Romandie, der alle gedruckten Zeitungen produziert, wird von Viviane Joyce, aktuell Leiterin Tamedia Editorial Services, geführt.
Integration von Regionalzeitungen
Das Team der «SonntagsZeitung» und die Redaktionen der Zürcher Regionalzeitungen («Landbote», «Zürichsee-Zeitung», «Zürcher Unterländer») werden in die Redaktion Zürich integriert und zentral von Chefredaktorin Raphaela Birrer geführt, die Redaktionsstandorte in Winterthur («Landbote»), Wädenswil («Zürichsee-Zeitung») und Bülach («Zürcher Unterländer») bleiben jedoch bestehen. Die Redaktion der Berner Oberländer Titel («Thuner Tagblatt», «Berner Oberländer») wird von BZ-Chefredaktor Wolf Röcken geleitet. Mit den Chefredaktoren der Regionalzeitungen laufen Gespräche über künftige Aufgaben. Arthur Rutishauser bleibt Chefredaktor der «SonntagsZeitung».
Mit diesen Veränderungen gehen weitere Anpassungen am Produktportfolio einher:
Der «Züritipp» als separate Beilage wird per Ende 2024 eingestellt. Ausgewählte Inhalte werden künftig im «Tages-Anzeiger» erscheinen.
Die BZ-Lokalausgabe «Langenthaler Tagblatt» wird im Laufe des nächsten Jahres mit der Ausgabe Emmental der «Berner Zeitung» zusammengelegt.
Eine Redaktion für die Romandie
In der Romandie bilden die Redaktionen von «Tribune de Genève» und «24 heures» und «Le Matin Dimanche» künftig eine Redaktion. Die «Tribune de Genève» wird auch weiterhin als wichtige Marke einen eigenen digitalen Auftritt haben und als Zeitung erscheinen. Das Magazin «Femina» wird in die Redaktion Romandie integriert und statt wöchentlich künftig monatlich als Beilage weiterhin in Le Matin Dimanche und neu auch in «24 heures» und «Tribune de Genève» erscheinen.
In Bern wird der «Bund» als eigene Marke weiter einen digitalen Auftritt haben und als Zeitung erscheinen.
«Mit der neuen Organisation reduzieren wir die Komplexität in den Redaktionen und ändern die Prozesse und Strukturen in den Newsrooms, um uns besser und agiler in der sich sehr dynamisch verändernden Medienwelt aufzustellen», sagt Simon Bärtschi, publizistischer Leiter bei Tamedia.
Abbau von rund 55 Vollzeitstellen
Mit den Anpassungen des Marken- und Produktportfolios und der engeren Zusammenarbeit durch die neue Organisation in den Redaktionen bündelt und stärkt Tamedia die Kräfte für die Zukunft im Digitalen. Im laufenden Prozess kann Tamedia den angekündigten Abbau von 90 Vollzeitstellen durch interne Wechsel in die Technologie-Abteilung Digital Hub und die Nichtbesetzung von Vakanzen auf rund 55 Vollzeitstellen reduzieren.
Von diesen Personalmassnahmen sind leider voraussichtlich 30 Vollzeitstellen in der Deutschschweiz sowie 25 Vollzeitstellen in der Westschweiz betroffen. Dies ist vorbehaltlich des Konsultationsverfahrens. Tamedia ist sich der Schwere dieser Massnahmen bewusst. Es kommen Sozialpläne inklusive Möglichkeit von Frühpensionierungen zur Anwendung. Neben persönlicher Begleitung und Beratung bietet Tamedia den betroffenen Mitarbeitenden finanzielle Unterstützung für Weiterentwicklungs- und Umschulungsprogramme an.
Geschäftsleitung Tamedia
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