In eigener SacheWeichenstellung für den unabhängigen Qualitätsjournalismus
Das Verlagshaus Tamedia begegnet dem grundlegenden Umbruch in der Medienbranche mit der Bündelung seiner Kräfte.
Liebe Leserin, lieber Leser
Wir möchten Sie über wichtige Neuerungen informieren. Tamedia, die auch diese Publikation herausgibt, hat unter der Führung von CEO Jessica Peppel-Schulz eine neue Strategie entwickelt. Das Medienunternehmen fokussiert künftig auf starke digitale Marken, das bestehende Print-Portfolio wird weitergeführt, und Bern wird mittelfristig alleiniger Standort für das Druckereigeschäft. Das Centre d’Impression de Lausanne in Bussigny VD soll voraussichtlich Ende März 2025 geschlossen werden, das Druckzentrum Zürich Ende 2026. Ziel ist, das grösste privat finanzierte Redaktionsnetzwerk der Schweiz in eine digitale Zukunft zu führen.
Was bedeutet dies für Sie als Leserin oder Leser? Der Qualitätsjournalismus ist und bleibt unser Kerngeschäft. Er ist für unsere direkte Demokratie von zentraler Bedeutung und trägt wesentlich zu einer freiheitlichen Gesellschaft in unserem Land bei. Indem wir Sie rund um die Uhr und über alle Kanäle mit relevanten Informationen aus der Schweiz, aus dem Ausland, Ihrer Region und Umgebung versorgen, bieten wir Orientierung und alltägliche Hilfestellung mit viel Nutzwert.
Die Qualität steht für uns zuoberst. Umfassende Recherchen, Porträts und Reportagen, interaktive Karten, Ticker zu relevanten Ereignissen, präzise Einordnungen der politischen Aktualität auf allen Ebenen sowie praktischer Service machen unsere Angebote einzigartig. Diese wollen wir laufend ausbauen. Dabei werden wir unsere journalistische Kraft noch besser zusammenführen und uns in den Redaktionen auch noch mehr Gedanken dazu machen, welche Art von Journalismus Sie von uns eigentlich erwarten. Alle Titel und Redaktionen bleiben dem Journalismus mit hohen Standards verpflichtet. Glaubwürdigkeit, Relevanz, Wahrhaftigkeit und Fairness sind die Pfeiler unserer Publizistik.
Vier starke digitale Marken
Um unsere Leistungsfähigkeit und die Qualität aufrechtzuerhalten, sind die Weichenstellungen im Druckereigeschäft und auch im Markenportfolio notwendig. Für das digitale Wachstum setzt Tamedia auf die vier grossen Marken «Tages-Anzeiger», «BZ Berner Zeitung», «Basler Zeitung» und «24 Heures». Mit diesem Schritt können wir unsere Stärke in den Grossräumen des Landes besser bündeln. Die Traditionstitel «Bund» und «Tribune de Genève» behalten ihren eigenen digitalen Auftritt.
Titel wie der «Landbote», die «Zürichsee-Zeitung», der «Zürcher Unterländer», das «Thuner Tagblatt», der «Berner Oberländer» oder das «BZ Langenthaler Tagblatt» werden digital mit unterschiedlichen Konzepten wie bereits andere Tamedia-Marken in die vier grossen Plattformen integriert. Wir schaffen damit breite Angebote mit hochwertigen Beiträgen aus dem In- und Ausland, regionalen Nachrichten sowie nützlichem Service für alle Leserinnen und Leser. Und Ihre gedruckte Zeitung? Diese bleibt, wie sie ist. Das vielseitige Print-Portfolio von Tamedia besteht weiter.
Änderungen gibts in der Werbevermarktung, die Tamedia wieder selbst übernimmt. Abonnements und die Werbevermarktung sind gleichwertige Säulen in der neuen Monetarisierungsstrategie.
Umbruch in der Medienbranche
Sie fragen sich vielleicht, wieso es diese neue Strategie braucht. Der Grund ist der Umbruch in der Medienbranche. Die Nutzung hat sich durch Smartphones und Social Media rapide verändert. Immer mehr Menschen sind auf digitalen Kanälen unterwegs, aber die Zahlungsbereitschaft für Qualitätsjournalismus sinkt. Auch im Werbemarkt führt die Digitalisierung zu grossen Veränderungen. Gleichzeitig schrumpfen die Erlöse aus der herkömmlichen Printwerbung, und die Zeitungsauflagen gehen zurück.
Diese Entwicklungen gefährden unsere wirtschaftliche Nachhaltigkeit als Medienunternehmen, was eine wichtige Voraussetzung für unabhängigen Qualitätsjournalismus ist. Die neue Strategie ist ein grosser Schritt für alle Mitarbeitenden. Der Plan ist leider mit Personalmassnahmen verbunden. In den Druckereien umfassen diese einen Stellenabbau von rund 200 Vollzeitstellen, im Bereich der Redaktionen voraussichtlich rund 90 Stellen. Dies unter dem Vorbehalt der Ergebnisse der Konsultationsverfahren.
Der eingeschlagene Weg sichert die Zukunft unseres Qualitätsjournalismus und erlaubt uns, besser mit den schnell wechselnden Rahmenbedingungen umzugehen. Unser Anspruch bleibt hoch: Wir wollen Sie täglich mit unabhängigem, neugierigem und inspirierendem Journalismus versorgen.
Simon Bärtschi, Leiter Publizistik Tamedia, Mitglied der Geschäftsleitung
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