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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
In Adliswil dreht sich alles um die Steine

Der Wachtkreisel in Adliswil hat einen Kranz aus Steinen erhalten. Das sorgt in der Stadt für Diskussionen.
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Verkehrskreisel sind nicht nur nützliche Helfer, um Kreuzungen zu überwinden, oft sind sie auch Ausstellungsfläche für Kunstwerke oder bieten Platz für Blumenwiesen. Ob Pilgerfiguren, die von einem Kreisel in Richterswil weichen mussten, oder ein «Surrli» – also quasi ein Kreisel im Kreisel –, der in Horgen schon jugendlichem Übermut zum Opfer fiel und beschädigt wurde: Die Dekorationen von hiesigen Verkehrskreiseln sorgen immer mal wieder für Aufmerksamkeit.

Neustes Beispiel ist der Wachtkreisel im Zentrum von Adliswil an der Kreuzung Albisstrasse/Wachtstrasse. War die Kreiselmitte vor wenigen Wochen noch mit einer Wiese überzogen, besteht der Kreiseldekor heute vor allem aus Steinen. Während das neue Antlitz des Verkehrsrondells bei den meisten Adliswilerinnen und Adliswilern eher auf wenig Anklang stösst, finden es andere gar nicht mal so schlecht. So ist es zumindest einer kürzlich geführten Debatte in den sozialen Medien zu entnehmen.

Ein Blick in das Handbuch über Kreiselrichtlinien lässt erahnen, was der Zweck der Steine sein könnte.

Doch weshalb dreht sich neuerdings zwischen Wachtstrasse und Albisstrasse alles im Gegenuhrzeigersinn um Steine? Eine mögliche Erklärung gibt ein Blick in das Handbuch über Kreiselrichtlinien im Kanton Zürich – ja, so was gibt es tatsächlich. Dort heisst es: «Im Normalfall ist die Mittelinsel als Erdhügel von mindestens einem Meter Höhe zu schütten.» Im Adliswiler Fall sind es nun zusätzlich Steine. Weiter heisst es: «Neben der markanten Erscheinung wird so die Durchsicht auf das gegenüberliegende Verkehrsgeschehen unterbunden oder wenigstens eingeschränkt.» Soll heissen: Wer vor lauter Steinen den Überblick über den Verkehr verliert, biegt vorsichtiger und langsamer in den Kreisel ein.

Die Steine sollen also wohl in erster Linie die Sicherheit verbessern. Klingt gut. Nun bleibt zu hoffen, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer nicht so sehr vom neuen Aussehen des Wachtkreisels irritiert werden, dass sie vergessen, auf den Verkehr zu achten.