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Kolumne «Dorfgeflüster»
Der Friedensfischer ist der Mann der Stunde

Der Friedensfischer in Wädenswil – man hofft, er zieht den Weltfrieden an Land.
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Der Stoffel ist ein Grüngürtel zwischen Wädenswil und der Au und liegt etwas erhöht über dem See. Vom beliebten Naherholungsgebiet aus schweift der Blick weit über den Zürichsee – einen nahenden Feind würde man von dort aus schon von weitem erspähen.

Dementsprechend hat sich auch eine Figur positioniert. Die Figur, geformt aus Weidenzweigen, steht hinter einem Busch. Von weitem betrachtet, weckt sie den Eindruck, als halte sie ein langes Gewehr in der Hand. Will sie sich verteidigen gegen einen Angriff aus dem Osten? Denn in diese Richtung blickt sie.

Nein, es ist ein Trugschluss. Das vermeintliche Gewehr entpuppt sich beim Näherkommen als Fischerrute. Den Angreifern aus Osten streckt der Fischer mit der Rute eine Fahne in den Regenbogenfarben mit der Aufschrift «No War» – kein Krieg – entgegen.

Wird der Fischer zu einem neuen Friedenssymbol, das rund um die Welt verstanden wird? Wie das Victory-Zeichen mit gespreiztem Zeige- und Mittelfinger, das viele als Friedensgruss verwenden? Oder die Friedenstaube, die auf das Alte Testament zurückgeht, als eine Taube nach der Sintflut einen Ölzweig zur Arche Noah zurückbrachte und von Pablo Picasso in einem Bild verewigt wurde?

Auch die Regenbogen-Fahne des Fischers hat eine lange Vorgeschichte. Die Friedensfahne eroberte von Italien aus die Welt. Sie wurde von einem italienischen Friedensaktivisten entworfen und erstmals 1961 an einem Friedensmarsch verwendet. Später flatterte sie als Antikriegssymbol von den Balkonen und Häuserwänden. 

Der Friedensfischer ist der Mann der Stunde. Man hofft mit ihm, dass er mit seiner langen Rute den Weltfrieden an Land zieht.