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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Was Adliswil mit Paris (fast) gemeinsam hat

Der alte Sendeturm auf der Felsenegg versteckt sich hinter einem weiss eingekleideten Baugerüst.
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Einst sorgte er zuverlässig dafür, dass das TV-Signal vom Fernsehstudio Leutschenbach in alle Schweizer Stuben gesendet wird: der dicke Sendeturm auf der Felsenegg oberhalb Adliswils. Diese Woche nun war der Turm selber auf den TV-Bildschirmen zu sehen. SRF berichtete am Montagabend in der Sendung «Schweiz aktuell» über das Ende des knapp 60-jährigen Betonkolosses. Der Turm wird bekanntlich rückgebaut. Sein Nachfolger steht bereits. In vielen Medien – von «Zürichsee-Zeitung» bis NZZ – hatte man den über dem Sihltal thronenden, alten Sendeturm schon in den letzten Monaten mit Artikeln «gewürdigt».

Besondere Aufmerksamkeit erhält das Bauwerk derzeit aber auch aus anderem Grund: wegen seiner optischen Erscheinungsweise. Das Gebäude ist eingepackt, von oben bis unten, und zieht die Blicke damit von nah und fern auf sich.

Der Anblick erinnert an die Bilder, die letzten September um die Welt gingen. Damals war das berühmte Pariser Denkmal Arc de Triomphe mit silbernen Tüchern vollständig eingehüllt worden. Die Aktion war ein Projekt des Verpackungskünstlers Christo und dessen Frau Jeanne­-Claude. Beide waren damals bereits verstorben, doch nun ging ihr jahrzehnte­alter Wunsch doch noch in Erfüllung. Das Paar hatte in früheren Jahren schon ähnliche Aktionen umgesetzt. Zum Beispiel 1995, als es das Reichstagsgebäude in Berlin mit einer 100’000 Quadratmeter grossen Kunststoffhülle einpacken liess.

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Das Reichstagsgebäude in Berlin wurde im Sommer 1995 verpackt.
So präsentierte sich der Arc de Triomphe am 18. September 2021.
Das Reichstagsgebäude in Berlin wurde im Sommer 1995 verpackt.

Nun wurde also auch der Felseneggturm eingekleidet, allerdings nur mit einem Sicherheitsnetz, das das Baustellengerüst umspannt. Christo und Jeanne-Claude haben damit nichts zu tun. Schade. In Adliswil hätte man sicher nichts dagegen gehabt, im selben Atemzug mit Berlin und Paris genannt zu werden.

Den Beitrag von SRF findet man hier.