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Trendwende bei Hypotheken
Experten raten zu Fest­hypotheken mit kurzen Laufzeiten

Daecher von Einfamilienhaeusern, fotografiert am Mittwoch, 29. Juni 2022 in Uster. (KEYSTONE/Christian Beutler)
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Laut dem aktuellen Hypothekenbarometer des Vergleichsdienstes Comparis sind Festhypotheken heute «erstmals deutlich attraktiver als Saron-Hypotheken». Der «Zinsgipfel» sei erreicht und stark rückläufige Kapitalmarktzinsen verbesserten in der Folge die Konditionen für Festhypotheken, schreiben die Comparis-Analysten. Sollen Hypothekeninhaber also, wenn es ihnen möglich ist, von Geldmarkt- auf Festhypotheken umsteigen?

Adrian Wenger, Hypothekenexperte beim Vermögenszentrum VZ, warnte Ende Oktober in dieser Zeitung vor einem Wechsel von Geldmarkthypotheken (Saron) auf solche mit festem Zins. Heute sagt er: «Der Markt erwartet mittlerweile stark sinkende Zinsen. Wer jetzt zu Festhypotheken wechselt, muss sich bewusst sein, dass diese vielleicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt abgeschlossen werden.» Es sei zwar kein «Riesenfehler», wenn man jetzt wechsle, dennoch müsse man sich fragen, ob das Timing aktuell richtig sei.

Adrian Wenger

Kosten mit Festhypotheken optimieren

Wenger empfiehlt heute konkret: «Ich selber würde Festhypotheken mit kurzen Laufzeiten beimischen, um die Kosten etwas zu optimieren.» Aber längerfristig werde man mit den Geldmarkthypotheken wie Saron «sicherlich wieder Freude haben».

Alexander Koch – Konjunkturanalyst bei der Raiffeisen-Bankengruppe –prognostizierte im letzten Oktober, dass die Zinssätze für Saron-Hypotheken «vorläufig auf hohem Niveau bleiben» und damit teurer ausfallen als Festzinshypotheken.

Alexander Koch Raiffeisen

Heute sieht er sich bestätigt: «Mit einer längeren Zinsbindung fährt man derzeit etwas besser als mit einer Saron-Hypothek.» Allerdings: «Wir sehen in unserem Basisszenario, dass die durchschnittlichen Finanzierungskosten zwischen den Laufzeiten derzeit nicht sehr weit voneinander abweichen.»

Er plädiert zurzeit dafür, Festhypotheken mit kürzeren Laufzeiten zu prüfen: Sie seien «vorteilhafter, wenn man von einer ausgeprägten Konjunkturschwäche ausgeht, einhergehend mit einer stärkeren Beruhigung des Inflationsumfelds». Dann könnte man von mehr SNB-Zinssenkungen in nicht allzu ferner Zukunft profitieren, so Koch. «Für nochmals deutlich niedrigere Langfristzinsen bräuchte es hingegen wohl schon eine Konjunkturkrise mit raschen Notzinssenkungen.»