#HopeForUkraineVon Flucht, Freundschaft und Tränen
Der Krieg führt neben Bestürzung zu grosser Solidarität. In diesem Blog zeigten wir Berührendes und Hoffnungsvolles aus den sozialen Medien.
Auch im Chaos des Kriegs gibt es immer Geschichten von Hoffnung, Mut und Tapferkeit. Während fünf Wochen haben wir hier intensiv darüber berichtet. Nun wird der Blog geschlossen. Natürlich bleibt die Hoffnung auf ein möglichst rasches Ende des Krieges.
Alle Artikel zum Krieg in der Ukraine finden Sie in der Übersicht.
Kiew: 3000 Lastwagen mit Hilfsgütern angekommen
Trotz des Kriegs mit Russland erreichen nach offiziellen Angaben zahlreiche Hilfsgüter die Ukraine. In den vergangenen sechs Tagen seien 3000 Lastwagen mit 20'000 Tonnen Lebensmitteln, Kleidung, Medikamenten und medizinischer Ausrüstung ins Land gekommen, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Dienstag in Kiew. Zudem seien 10 Milliarden Hrywna (rund 315 Millionen Franken) über ein speziell eingerichtetes Konto an die ukrainische Armee gespendet worden. «Wir danken allen, die der Ukraine helfen», sagte Schmyhal.
Mädchen geht mit «Let it go» viral
Mehr als 14 Millionen Aufrufe hat das kurze Video bereits auf Twitter, es bewegt die Herzen der Menschen weltweit. Zu sehen ist ein kleines Mädchen in einem niedrigen Raum, es soll sich um einen Schutzbunker in der Ukraine handeln. Der Raum ist vollgestellt mit Möbeln, mit Lebensmitteln, mit Kinderspielzeug, mit Schultornistern, mit Habseligkeiten, die die Menschen vor den russischen Bomben in Sicherheit bringen konnten.
Das kleine Mädchen mit dem blonden Zopf, der Zahnlücke und den silbernen Glitzersternen auf dem Pullover lächelt in die Kamera, dann beginnt ihr Auftritt. Mit heller, klarer Stimme singt es die ukrainische Version des Titelsongs «Let it go» aus dem Disney-Film «Frozen» um die Eiskönigin Elsa. Die Frauen, Männer und vielen kleinen Kinder im Raum werden still, drehen sich zu dem Mädchen um, einige filmen mit ihren Handys. Nach knapp einer Minute ist es vorbei, die Menschen applaudieren und lachen, rufen «Bravo!». Das Mädchen lächelt, presst sich die Fäuste vor den Mund.
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Auch die Autorin des Welthits, Kristen Anderson-Lopez, teilte die Aufnahme auf Twitter und schrieb: «Liebes kleines Mädchen mit der schönen Stimme (...) Die Art, wie du es singst, ist wie ein Zaubertrick, der das Licht in deinem Herzen verbreitet und jeden heilt, der es hört. Sing weiter! Wir hören zu!»
Wie die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, mitteilte, wurden seit Kriegsbeginn schon 41 Kinder getötet und 76 verletzt. Nach Angaben der Kinderrechtsorganisation Save the Children sind in den vergangenen Wochen geschätzt 800 000 Kinder aus der Ukraine geflohen.
Niederländer spenden mehr als 100 Millionen
In den Niederlanden haben Hilfsorganisationen bei einer Spendenaktion mehr als 100 Millionen Euro (100 Millionen Franken) für die Ukraine gesammelt. «Der Zähler zeigte am Ende dieses nationalen Aktionstages 106,2 Millionen Euro an», erklärten elf beteiligte Hilfsorganisationen, darunter das Rote Kreuz und Unicef, am Montag. Die seit dem 1. März laufende Spendenkampagne soll weitergehen.
«Für Millionen von Ukrainern, darunter 7,5 Millionen Kinder, ist die Situation äusserst besorgniserregend», warnten die Organisationen. «Mit dem gesammelten Geld können sie lebensrettende Soforthilfe erhalten, wie medizinische Versorgung, Nahrungsmittel, Unterkünfte und psychologische Hilfe.»
Die niederländische Regierung steuerte Medienberichten zufolge 15 Millionen Euro zu der Aktion bei. Die Regierung hatte nach Angaben der Weltbank auch 89 Millionen Euro zu einem Hilfspaket der internationalen Finanzinstitution für die ukrainische Regierung beigesteuert.
Hochzeit am Checkpoint
Inmitten des Kriegs heiraten zwei ukrainische Reservisten, wie Reuters berichtet. Das Paar gab sich das Jawort an einem Stützpunkt nahe Kiew, getraut wurde es von einem Militärgeistlichen.
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Sting singt 80er-Jahre-Protestsong «Russians»
Sting hat als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine seinen Protestsong «Russians» von 1985 mit Gitarre und Cello aufgeführt und ein Video davon auf Instagram gestellt. «Ich habe diesen Song seit dem Jahr seines Entstehens nur selten gespielt», sagt er zur Einführung, «denn nie hätte ich gedacht, dass er wieder relevant werden würde.»
Der britische Musiker kündigt den Song als «Plädoyer für unsere gemeinsame Menschlichkeit» an. «Russians» stammt von Stings erstem Soloalbum «The Dream of the Blue Turtles» und war ein Kommentar zur atomaren Bedrohung im Kalten Krieg. (blu)
Reportage von der Ukraine-Grenze
Medizinische Hilfsgüter aus der Schweiz in Kiew angekommen
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind am Sonntagabend 35 Tonnen an medizinischen Hilfsgütern aus der Schweiz angekommen. Die humanitäre Notfallunterstützung vor allem für Spitäler wurde über den Schienenweg transportiert.
Das teilte das Schweizerische Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) am Sonntagabend auf Twitter mit.
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Bereits am Dienstag war ein Frachtflugzeug von Zürich nach Warschau gestartet mit 25 Tonnen Hilfsgütern, darunter Medikamente und Familienzelte, die mit Matratzen, Schlafsäcken, Wolldecken, Heizungen, Kochutensilien und Wasserkanistern ausgestattet sind.
Die Humanitäre Hilfe des Bundes errichtet derzeit in Polen einen vorgelagerten Hub für Schweizer Hilfsgüter. Dieser soll dazu dienen, zukünftige Lieferungen in die Ukraine und das Grenzgebiet in Polen sowie mögliche andere Nachbarstaaten zu erleichtern.
Die Hilfsgüterlieferungen sind gemäss dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Teil eines umfassenden Schweizer Unterstützungspaketes in der Höhe von rund acht Millionen Franken. (SDA)
Wieder Zehntausende bei Demonstration in Prag
Zehntausende Menschen haben in Prag zum wiederholten Male für Frieden und gegen die russische Invasion in die Ukraine demonstriert. Viele Teilnehmer hielten am Freitagabend auf dem Wenzelsplatz im Stadtzentrum blau-gelbe Fahnen hoch. «Wenn die Ukraine fällt, fällt ganz Europa», sagte der Präsident der Ex-Sowjetrepublik, Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft.
Zu den Rednern zählten Schauspieler und frühere Dissidenten. Der katholische Priester und Templeton-Preisträger Tomas Halik sagte, Selenskyj habe den diesjährigen Friedensnobelpreis verdient. Der 73-Jährige erinnerte zudem an den Einmarsch der Warschauer-Pakt -Staaten in die Tschechoslowakei im August 1968. Die anschliessende jahrzehntelange sowjetische Besatzung habe zu einer «kulturellen und moralischen Verwüstung» geführt. Auch in anderen tschechischen Städten wie dem nordböhmischen Kurort Teplice gab es Kundgebungen. (sda)
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Sammel-Aktionen werden überrannt
Die Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung ist weltweit und auch in der Schweiz sehr gross. Menschen bringen Kleider, Schlafsäcke und Lebensmittel zu den Sammelstellen, was dazu führe, dass Lagerhallen gemietet werden müssen oder es gar zu einem Verkehrschaos komme, berichtete SRF.
Besonders gefragt seien warme Kleidung und Schuhe, Verbände, lang haltbare Nahrungsmittel, Babynahrung, Hygieneprodukte und Powerbanks, sagte ein freiwilliger Helfer gegenüber SRF. Stofftiere, die Kinder mitbrächten, würden angenommen, nicht gefragt seien aber zum Beispiel Sommerkleider.
Bei der ukrainischen Botschaft in Bern werde der Platz knapp, wie es weiter heisst. Aber auch in vielen anderen Schweizer Gemeinden werden Sammelstellen überrannt. Beim Roten Kreuz freut man sich darüber – warnt aber auch davor, dass das Material in den Lagerhäusern sich stapeln oder dort liegenbleiben könnte. Denn der Transport sei teuer und kompliziert. Geldspenden seien derzeit wirksamer und effizienter, wird eine Caritas-Sprecherin zitiert. (oli)
Zehntausende Schüler demonstrierten in Hamburg
In Hamburg haben am Donnerstag Zehntausende junge Menschen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine demonstriert. Zur Kundgebung hatte die Klimaschutzbewegung «Fridays for Future» und andere Jugendorganisationen aufgerufen.
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Die Kundgebung in der Innenstadt wurde begleitet von Musikern und Ansprachen. Die bekannte deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer sagte in einer Rede: «Nichts und niemand wird uns davon abhalten, jetzt aufzustehen, laut zu werden und solidarisch zu sein, so klar Haltung zu zeigen wie Autokraten es hassen.»
«Fridays for Future» behauptete, die Teilnehmerzahl habe sich auf 120'000 Menschen belaufen. Die Polizei kam auf eine ganz andere Zahl: Sie sprach von 20'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Davon abgesehen, welche Angabe näher an die Realität kommt, die Bilder der grossen Menschenmenge sind eindrücklich. (oli)
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Kulturveranstalter setzen Zeichen mit #LightForPeace2022
Zahlreiche Kulturhäuser und öffentliche Gebäude in der Schweiz, Deutschland und Österreich wurden gestern in Regenbogenfarben beleuchtet. Die Aktion wurde unter dem Hashtag #LightForPeace2022 lanciert – als Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen des Krieges in der Ukraine. Beteiligt haben sich unter anderem die Tonhalle, der Schiffbau und das Opernhaus Zürich, das Luzerner Rathaus und das KKL, das Theater Winterthur, das Expo-Gelände in Bern und das Grand Théâtre in Genf. (red)
Hunderte Berliner bieten ukrainischen Flüchtenden kostenlose Unterkunft
Aussergewöhnliche Szenen spielen sich im Berliner Hauptbahnhof ab. Hunderte Menschen versammelten sich gestern dort, um ukrainischen Flüchtenden kostenlose Schlafplätze anzubieten. Dies geht aus dem Tweet des freien Reporters Julius Geiler hervor. Helfer mit Megafonen vermitteln «im Minutentakt», wie Geiler schreibt.
Laut den Angaben des Tagesspiegel-Reporters Julius Betschka kamen gestern mindestens 6000 Flüchtende in Berlin an, in Privatfahrzeugen oder Bussen. (mcb)
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So hilft Airbnb der Ukraine
Der internationale Wohnungsvermittler Airbnb will bis zu 100'000 Flüchtlingen aus der Ukraine zumindest vorübergehend eine kostenlose Unterkunft vermitteln. Auf seiner Website schreibt das US-Unternehmen: «Du kannst helfen, indem du eine vorübergehende Unterkunft kostenlos oder zu einem ermässigten Preis auf Airbnb.org anbietest oder uns durch eine Spende unterstützt.»
Die Plattform hatte bereits im letzten August eine ähnliche Initiative für Flüchtlinge aus Afghanistan lanciert. Nach Angaben von Airbnb konnten in der Folge mehr als 21'000 Flüchtlinge kostenlos untergebracht werden.
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Inzwischen haben Spenderinnen und Spender noch eine weitere Möglichkeit entdeckt, wie man Menschen in der Ukraine, die nicht fliehen können oder wollen, unterstützen kann. Laut «The Guardian» werden derzeit Airbnb-Unterkünfte in der Ukraine wochenweise gebucht, aber nicht bezogen. Die Miete wird dann quasi zur Spende umfunktioniert, die vollumfänglich den Vermietenden zukommt.
«Wir schätzen die Grosszügigkeit unserer Community», liess dazu ein Airbnb-Sprecher verlauten. Das Unternehmen werde deshalb momentan auf alle Gebühren für Wohnungsbuchungen in der Ukraine verzichten. Aktuell sind etwa 300 Wohnobjekte in der Ukraine über Airbnb buchbar. (zas)
Rund 150 europäische Radiosender spielen gleichzeitig «Give Peace a Chance»
Als Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine haben rund 150 öffentlich-rechtliche Radiosender in Europa am Freitagmorgen den John-Lennon-Song «Give Peace a Chance» gespielt. In mehr als 25 Ländern, darunter auch die von Russland angegriffene Ukraine, war der Friedenssong um 08.45 Uhr (MEZ) zu hören. Die Aktion, der sich auch private Sender anschlossen, fand auf Initiative des RBB unter Intendantin Patricia Schlesinger statt.
Die Europäische Rundfunkgemeinschaft (EBU) hatte die Solidaritätsaktion am Donnerstagabend angekündigt. Das Lied «Give Peace a Chance», das 1969 von der Plastic Ono Band veröffentlicht wurde, wurde während des legendären «Bed-in» für den Frieden von John Lennon und seiner Frau Yoko Ono in einem Hotelzimmer in Kanada aufgenommen. Es wurde zunächst zum Lied der Vietnamkriegs-Gegner.
Die 1950 gegründete EBU mit Sitz in Genf ist mit 113 Mitgliedern in 56 Ländern die grösste öffentlich-rechtliche Medienallianz der Welt. Einem breiten Publikum ist sie durch den Eurovision Song Contest bekannt. (AFP)
Mila Kunis und Ashton Kutcher spenden 3 Millionen Dollar
Die Hollywoodstars Mila Kunis und Ashton Kutcher haben über Social Media eine Spendenaktion lanciert, die den Menschen in der Ukraine möglichst direkt helfen soll. «Wir brauchen Unterkünfte und Hilfsgüter», erklären die beiden in einer Videobotschaft.
Das ambitionierte Ziel: 30 Millionen Dollar sollen zusammenkommen. Kunis und Kutcher steuern selbst 3 Millionen Dollar bei. Das Geld gehe an NGOs, die vor Ort tätig seien, erklären die beiden.
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Mila Kunis wurde 1983 in der heutigen Ukraine geboren, 1991 wanderte sie in die USA aus. «Ich habe mich immer als Amerikanerin gesehen. Aber ich war noch nie so stolz, Ukrainerin zu sein.» Die russische Invasion bezeichnet Kunis im Video als «ungerechten Angriff auf die Menschlichkeit». (fim)
ETH-Professor fährt fast 70 Stunden, um Mutter zu retten
Weil der letzte Flug von Zürich in die Ukraine gestrichen wurde, blieb Maksym Kovalenko nichts anderes übrig, als seine gesundheitlich angeschlagene Mutter sowie seine Schwiegermutter mit dem Auto abzuholen. Der 39-jährige ETH-Professor wuchs in der Nähe der Stadt Czernowitz in der westukrainischen Region Bukowina auf. Seine 65-jährige Mutter und die 82-jährige Schwiegermutter wohnen immer noch dort – ohne Kinder oder Verwandte, die ihnen helfen könnten. «Es bestand die Gefahr, dass sie bei einem Vorstoss der russischen Truppen in die Westukraine eines Tages abgeschnitten würden», sagt der ETH-Professor. Die beiden Frauen hoffen, dass sie nicht für Feiglinge gehalten würden, wie sie zu einer «Spiegel»-Reporterin sagten.
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Gemeinsam mit einem ETH-Kollegen wechselte er sich auf der Fahrt ab. Die 25-stündige Hinreise verlief noch reibungslos. «Gegen 20 Uhr verliess ich Zürich. Mein Kollege und ich wechselten uns am Steuer ab. Wir fuhren praktisch non-stop durch Deutschland, Österreich, Ungarn und Rumänien. Wir wollten so schnell wie möglich bei meiner Mutter und meiner Schwiegermutter sein.» Am Samstagabend gegen 21 Uhr seien sie angekommen. Ein Bekannter fuhr die beiden Frauen an die moldawisch-rumänische Grenze nach Costesti, wie der «Blick» schreibt. Dort trafen sie sich dann auch planmässig.
Insgesamt 15 Stunden warten am Zoll
Als die beiden Frauen auf der Rückbank des Autos sassen, machte sich die Vierergruppe sogleich wieder auf den 1700 Kilometer langen Rückweg. Doch nun stiessen sie auf einige Hindernisse. Am Grenzübergang von Moldawien nach Rumänien habe es einen riesigen Stau gegeben. «Wir mussten sieben Stunden warten, um einreisen zu können.» Jedes Auto sei penibel kontrolliert worden. An der ungarischen Grenze hätten sie nochmals acht Stunden warten müssen. Insgesamt habe die Reise so rund 68 Stunden gedauert.
Am Montagnachmittag seien sie schliesslich wieder in Zürich eingetroffen. «Ehrlich gesagt, wenn ich an all die tapferen ukrainischen Männer und Frauen denke, die gerade unsere Heimat verteidigen, fühle ich mich schuldig, weil ich hier in Sicherheit bin und mein Leben nicht für mein Land riskiere», sagte Kovalenko in einem Interview mit der ETH. (step)
Lesen Sie zum Ukraine-Konflikt an Schweizer Hochschulen auch: «Es ist alles so schrecklich»
Der Ukraine-Krieg aus der Sicht des Cartoonisten
Eine eindrucksvolle Zeichnung, publiziert auf dem Twitter-Account von Kyiv Post, zeigt den Konflikt zwischen dem russischen Aggressor Vladimir Putin und der Ukraine in einem berührenden Bild.
Bei Kyiv Post handelt es sich um die älteste englisch-sprachige Zeitung der Ukraine.
Grosse Solidarität: Berühmte Bauwerke in den ukrainischen Landesfarben
Zahlreiche Länder liessen berühmte Bauwerke oder Attraktionen als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine in gelb-blau erstrahlen. Wir haben eine Auswahl der eindrücklichsten für Sie zusammengestellt:
Schweizer Münsterglocken läuten gegen den Krieg in der Ukraine
Am Donnerstagmittag sind in der Schweiz Kirchenglocken gegen den Krieg in der Ukraine erschallt. Unter anderem in Bern, Basel und Zürich erklang Geläut als Zeichen gegen den Krieg und Bitte um Frieden. Die Kirchen beteiligten sich an einer europaweiten Aktion. Aufgerufen dazu hatten die Bauverantwortlichen der grossen Kathedral- und Domkirchen Europas. Bereits am Mittwochabend erklangen vielerorts Kirchenglocken im Rahmen einer anderen Solidaritätsaktion für die Ukraine.
Das Basler Münster hat sich mit dem Erklingen der sogenannten Papstglocke an der Aktion beteiligt, wie die Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt mitteilte. Es ist die tiefste Glocke im Münster, die sonst nie alleine läuten würde. Das Basler Münster hat gemäss Angaben der Kirche zudem die Friedenslicht-Fackel wieder angezündet. Das Friedenslicht brenne sonst nur im Dezember. Bis Ende der Basler Fasnacht von kommender Woche werde das kleine Licht vor dem grossen Münster rund um die Uhr zum Frieden in Europa aufrufen.
In Zürich beteiligten sich die katholischen Pfarreien laut Mitteilung von Katholisch Stadt Zürich an der Aktion.
Sieben Minuten für sieben Kriegstage
In Bern läuteten am Mittag die Münsterglocken sieben Minuten lang – eine Minute für jeden bisherigen Kriegstag in der Ukraine.
Russische Sondereinheit gegen Anti-Atomkriegs-Grossmutter
Eindrückliche Bilder: Eine alte Frau demonstriert gegen den drohenden Nuklearkrieg – und wird von Einsatzkräften einer russischen Sondereinheit bedrängt.
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