Eishockey: Schweiz verliert BronzespielDie Schweizerinnen sind am Ende chancenlos
Colin Mullers Team wehrt sich gegen Finnland lange erfolgreich, bricht erst im Schlussdrittel ein und verliert klar 0:4.
Der Eishockey-Vergleich zwischen Finnland und der Schweiz endete an diesem Mittwoch damit so, wie er begann. Nach den Männern (1:5) verloren auch die Frauen ihr Spiel klar. Für die Schweizerinnen ist die Niederlage wohl noch bitterer, spielten sie ja um die Bronzemedaille und lagen fünf Minuten vor Schluss erst 0:2 zurück. Doch am Ende fehlte den Spielerinnen von Colin Muller nach grosser Defensivschlacht die Kraft, sich noch einmal aufzulehnen. Sie kassierten noch zwei Strafen und beide Male auch gleich noch ein Powerplaytor.
Nur ein Gegentor bei 5-gegen-5
Die Schweizerinnen konnten sich zugute halten, sich 60 Minuten lang mit viel Einsatz verteidigt und nur ein Gegentor bei 5-gegen-5-Hockey kassiert zu haben. Die finnische Überlegenheit war teilweise aber frappant. Die Schweizerinnen kamen dem Coup aus der Gruppenphase nie nahe. Dort hatten sie Finnland noch mit 3:2 bezwungen gehabt.
Die Schweiz startete zumindest defensiv zwar gut ins Spiel und hielt die Finninnen lange Zeit fern vom eigenen Tor, eine Dominanz war da in keiner Phase zu spüren. Dies änderte sich erst nach dem Gegentor nach zwölf Minuten, als die Schweizer Defensive für einmal die Übersicht verlor.
Das Mitteldrittel wurde dann zum reinen Überlebenskampf, den die Schweizerinnen vor allem dank Goalie Andrea Brändli vorerst gewinnen konnten: Trotz 3:21 Torschüssen endeten die zweiten 20 Minuten torlos. Und einer dieser drei Schweizer Schüsse hatte es in sich: Lena Marie Lutz konnte solo aufs finnische Tor ziehen, scheiterte aber an Torhüterin Anni Keisala. Im Optimalfall hätte die Schweiz also auch mit einem 1:1 in die zweite Pause gehen können.
Ausgerechnet im Schweizer Powerplay fiel im Schlussabschnitt schon bald die Entscheidung. Die Schweizerinnen vertändelten den Puck an der offensiven blauen Linie, Susanna Tapani profitierte von diesem Fehler und bezwang Brändli solo souverän zum 2:0.
Die Finninnen verteidigten das ganze Spiel lang fast fehlerlos, liessen vor allem das Schweizer Top-Trio Stalder/Müller/Stänz sich nicht entfalten und zwangen auch dieses immer wieder zu Defensivarbeit. Und wenn die Schweizer Top-Linie aus dem Spiel genommen wird, läuft bei der Schweiz in der Offensive nicht mehr viel. Die Schweizerinnen zahlten mit dem jüngsten Olympia-Team auch viel Lehrgeld.
Das Mitteldrittel ist zu Ende
Nach 40 Minuten führt Finnland weiterhin mit 1:0.
Alina Müller trägt den Puck nun smart aus der Zone und ermöglicht ihren müden Teamkolleginnen den fliegenden Wechsel. Kurz durchschnaufen ist angesagt. Noch eine Minute im Mitteldrittel.
39' - Schweiz komplett
Die Strafe ist überstanden, nicht aber die Druckphase Finnlands.
Brändli mit zwei weiteren guten Paraden. Sie hält die Schweiz im Spiel. Noch 11 Sekunden Powerplay.
38' - Finnland mit gutem Powerplay
Finnland drückt auf das 2:0. Die Schweizerinnen wehren sich mit physischem Spiel, geblockten Schüssen aber tapfer. Noch 22 Sekunden Powerplay.
37' - Powerplay Finnland
Und nun legt sich die bislang tadellose Brändli um ein Haar ein «Ei». Sie offeriert Jenniina Nylund mit einer Unachtsamkeit ohne Not eine Topchance, die sie dann aber gleich vereitelt und den Fehler ausbügelt. Doch weil Keely Moy gleich nach dem Schuss Nylunds diese mit einem Crosscheck niederstreckt, spielt Finnland nun in Überzahl.
Der Check und die Chance
Apropos Lena-Marie Lutz' Chance: Hier ist sie zu sehen, genauso wie zunächst der zuvor nicht geahndete Check von Ronja Savolainen gegen Lara Stalder.
34' - Brändli hellwach
Nun kommen die Finninnen aber zu einer Doppelchance. Doch Brändli hält sowohl Michelle Karvinens Slapshot als auch den Nachschuss von Minnamari Tuominen. Solche Chancen hatten die Schweizerinnen mit Ausnahme jener von Lutz nicht.
33' - Finnland komplett
Die Strafe ist vorbei, es geht weiter mit 5-gegen-5-Hockey. Es steht nach wie vor 1:0 für Finnland. Die Schweiz nun aber mit etwas mehr Schwung und ein paar Offensivvorstössen.
32' - jetzt wird es emotional
Alina Müller und Finnlands Captain Jenni Hiirikoski geraten aneinander. Es werden kurz sogar Schläge ausgetauscht.
31' - Powerplay Schweiz
In der Tat: Nelli Laitinen muss für ein Beinstellen auf die Strafbank. 2 Minuten Powerplay für die Schweiz.
30' - Die Top-Ausgleichschance
Und da ist sie plötzlich: Lena-Marie Lutz kommt zu einer Solo-Chance, scheitert aber an Goalie Anni Keisala. Diese Chance müsste aber Auftrieb geben.
29' - Kurzer Besuch bei den Finninnen
Seit langem können sich die Schweizerinnen wieder einmal in der Zone Finnlands etablieren – mit der Müller-Linie. Zu einer Torchance kommen sie aber nicht. Die Finninnen wehren sich mit einem im Frauenhockey verbotenen Bodycheck – die Schweiz reklamiert vergebens eine Strafe.
28' - eine Chance – zumindest im Ansatz
Rahel Enzler und Dominique Rüegg kommen für die Schweiz zu einem 2-gegen-1-Konter. Doch weil Enzlers Pass ungenau ist, versandet der Angriff ohne Torchance. Im Gegenzug muss Brändli gleich wieder eingreifen. Der Powerbreak kommt für die Schweiz im richtigen Moment.
27' - Kein Durchschnaufen
Wie lange geht das gut für die Schweiz? Sanni Hakala scheitert im Slot an Brändli.
26' - Brändli im Fokus
Wieder kommen die Finninnen mit viel Tempo, erneut muss Brändli bei einer guten Schusschance eingreifen. Finnland nun klar näher am 2:0 als die Schweiz an einer Torchance.
25' - Gute Parade Brändlis
Die Finninnen drücken weiter, zwingen sogar die Schweizer Paradelinie Stalder/Müller/Lenz zu viel Defensivarbeit. Am Ende des Shifts kommt Elisa Holopainen mit viel Tempo in die Zone und prüft Andrea Brändli, die souverän pariert.
23' - Doppelchance Finnland
Beinahe fällt das 2:0. Nelli Laitinen kommt innert Sekunden zu zwei guten Chancen.
Egal, ob bei den Schweizer Männern oder Frauen, wir wiederholen uns hier ständig: Die Schweiz muss Wege finden, um offensiv mehr zu kreieren. Colin Mullers Team ist mit dem 0:1-Rückstand nach 22 Minuten zwar voll im Spiel. Doch Torchancen sind bislang Mangelware.
22' - Finnland komplett
Da war keine Torgefahr, es geht weiter mit 5-gegen-5
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