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Meinung

Gut für die Psyche
Sie möchten ein neues Hobby? So finden Sie eins

Ältere Frau strickt auf einem Balkon, umgeben von Pflanzen und Garn.
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Haben Sie Hobbys? Mühsame Frage. Wahrscheinlich murmeln Sie auf diese Frage, wie die meisten Menschen, etwas von «Zeit mit der Familie», vielleicht kommen Ihnen noch «Kochen» und «Reisen» in den Sinn. Mit Freizeitbeschäftigungen im Erwachsenenalter ist es oft schwierig.

Schade, denn Hobbys können glücklich machen. Erstens wirken sie ausgleichend. Eine US-Studie etwa belegte einen Zusammenhang zwischen regelmässigen Freizeitaktivitäten und einem niedrigeren Stresshormonspiegel und Blutdruck sowie einem besseren psychischen Gesundheitszustand. Zweitens: Oft sind Freizeitaktivitäten mit sozialen Begegnungen verbunden – und diese sind für unser psychisches Wohlbefinden essenziell. Drittens: Ein neues Hobby erweitert den Horizont. Man lernt Neues und hat Erfolgserlebnisse, das stärkt den Selbstwert.

Übrigens profitieren besonders Pensionierte. Das zeigte eine Metastudie unter mehr als 93’000 älteren Menschen aus verschiedenen Ländern, darunter auch der Schweiz: Senioren mit Hobbys waren gesünder, zufriedener und seltener depressiv.

Wir sind uns also einig: Ein Hobby muss her!

Was ist ein Hobby?

Eine Aktivität, die man regelmässig und bewusst ausübt (darum gelten Kochen und Reisen eher nicht als Hobby, es sei denn, Sie wenden dafür sehr gezielt viel Zeit auf). Wichtig ausserdem: dass man nicht in Passivität verfällt, sondern aktiv etwas tut. Auf dem Handy rumdrücken oder stundenlang Serien schauen ist darum kein Hobby.

Woher nehme ich die Zeit?

Fast ein Drittel aller Erwerbsfähigen in der Schweiz klagen über Zeitstress, wie eine repräsentative Erhebung des Gottlieb-Duttweiler-Instituts ergab. Der Zeitmangel ist nicht nur bei der Arbeit, sondern auch in der Freizeit spürbar, besonders bei jungen Menschen.

Doch das Problem ist nicht Zeitmangel, sondern Zeitmanagement. Denn Schweizerinnen und Schweizer haben so viel freie Zeit wie nie. Die wöchentliche Arbeitszeit hat seit der Industrialisierung stetig abgenommen. Falls Sie sich fragen, wo die 168 Stunden Ihrer Woche immer hingehen: Der Onlinerechner des Datenspezialisten Erik Rood rechnet aus, wie viel freie Zeit Ihnen pro Woche zur Verfügung steht. Sie werden staunen.

Wie finde ich ein passendes Hobby?

Um herauszufinden, was Ihnen entspricht, können Sie sich beispielsweise fragen, was Sie als Kind gern getan haben. Waren Sie am liebsten in der Gruppe oder gern für sich? Lieber kreativ oder draussen in der Natur? Inspiration können auch Weiterbildungskurse für Erwachsene bieten – was spricht Sie spontan an, der Naturseife-Kurs oder das Boxtraining?

Sie können sich überlegen, ob es Tätigkeiten gibt in Ihrem Alltag, die bei Ihnen immer ein gutes Gefühl hinterlassen. Und fragen Sie sich, welches Bedürfnis Ihr Hobby erfüllen soll. Wollen Sie dabei für sich allein sein, weil Sie im Job den ganzen Tag mit Menschen reden? Oder suchen Sie eine geistige Herausforderung als Ergänzung zum Alltag?

Wie bleibe ich dran?

Haben Sie etwas gefunden, das Sie interessiert, gilt wie bei allen Vorsätzen: realistisch bleiben. Suchen Sie Dinge, die in der Nähe stattfinden oder bei denen Sie auf dem Arbeitsweg vorbeikommen. Hilfreich ist es, sich die Zeit jede Woche im Kalender einzutragen. Nehmen Sie Ihr Hobby ernst! Vielleicht verabreden Sie sich mit anderen, das schafft Verbindlichkeit.

Vor allem: Freuen Sie sich, Sie tun sich etwas Gutes. Und haben künftig eine originelle Antwort, wenn mal wieder jemand nach dem Hobby fragt.

In dieser Kolumne denken unsere Autorinnen und Autoren jede Woche über das gute Leben nach.