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Spektakuläre Kurz-Comebacks
Für eine Million Dollar springt der Posterboy nochmals ins Becken

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Marcel Hirscher: Nur der Start ansprechend

Marcel Hirscher of the Netherlands competes in the first run of the men's slalom race during the FIS Alpine Skiing World Cup in Hochgurgl, Austria on November 24, 2024. (Photo by Johann GRODER / various sources / AFP) / Austria OUT

Ein Schlag, ein Schrei – und es ist vorbei. Das Comeback von Ski-Ikone Marcel Hirscher diesen Winter endet bei einem Trainingslauf auf der Reiteralm: Kreuzbandriss im linken Knie nach drei Rennen, bei denen die Rückkehr des achtfachen Gesamtweltcupsiegers zwischenzeitlich aussieht wie ein grosses Missverständnis. Der 35-Jährige, der unter niederländischer Flagge startet, will der Skiwelt nach fünfjähriger Absenz (mit reichlich Training) beweisen, dass er es noch immer kann – etwas Werbung für seine eigene Skimarke inklusive.

Er bekommt eine viel diskutierte Wildcard. Der Start ist ansprechend, in Sölden schafft es der Altmeister in den zweiten Lauf und auf Rang 23. Doch die Slaloms von Levi und Gurgl hätte sich Hirscher besser nicht angetan, er verpasst die Top 30 und scheidet aus. Er sagt: «So bin ich hier fehl am Platz.» Sein Körper zieht die Reissleine. Schade eigentlich, im Riesenslalom hätte er wohl vereinzelt Glanzpunkte setzen können. Ob er noch einmal zurückkommt? (rha)

Evander Holyfield: Geldprobleme und 11 Kinder

Ein erstes Mal trat er 1992 zurück. Zwei Jahre später war wieder Schluss. 2004 musste er zum dritten Mal aufhören, weil er in den USA aus Schutz vor sich selbst gesperrt worden war. 2011 schliesslich bestritt er dann tatsächlich seinen letzten Profikampf. 

Es geht um Evander Holyfield, den einzigen Boxer, der viermal Weltmeister im Schwergewicht wurde. Vor drei Jahren trat er nochmals in den Ring – mit 58! 

Es ist zwar nur ein Showkampf gegen den MMA-Kämpfer Vitor Belfort, doch dieser wird zum Desaster. Holyfield hängt rasch in den Seilen und fällt bald zu Boden, nach einer Minute und 49 Sekunden verliert er durch technischen K. o. Als Co-Kommentator schreit ein gewisser Donald Trump ins Mikrofon, viele Fans pfeifen.

Holyfield hat elf Kinder von je nach Quelle fünf oder sechs Frauen, zudem tätigte er einige Fehlinvestitionen. Er braucht das Geld, weitere Kämpfe schliesst er tatsächlich nicht aus. Der Amerikaner scheint den letzten Gong nicht zu hören. (phr)

Johann Vogel: Das Missverständnis

Bildnummer: 09730254  Datum: 12.02.2012  Copyright: imago/Geisser
12.02.2012 Fussball Herren Saison 2011/2012 Super League Schweiz. FC Zürich - Grasshopper Club Zürich Stadion Letzigrund. .Bild zeigt Neuzugang Johann Vogel Aktion Einzelbild Freisteller ; 2011 x0x xub 2012 quer FUSSBALL GC JOHAN VOGEL 

Image number 09730254 date 12 02 2012 Copyright imago Geisser 12 02 2012 Football men Season 2011 2012 Super League Switzerland FC Zurich Grasshopper Club Zurich Stadium Letzigrund Picture shows Newcomer Johann Vogel Action shot Single cut out 2011 x0x xub 2012 horizontal Football GC Johan Vogel

Im Dezember 2011 überlegte die NZZ, was sich die Schweizer Fussballclubs zu Weihnachten wünschen könnten. Bei GC stand: «einen Johann Vogel aus den guten alten Zeiten.» Der frühere Captain der Nationalmannschaft gab mit 34 sein Comeback, nachdem er fast drei Jahre nicht gespielt hatte.

GC befand sich im Abstiegskampf. Und das mit Vogel begann recht gut, in einem Testspiel gegen Biel schoss er gar ein Tor, ein schönes noch dazu. Er fühle sich wie ein junges Reh, sagte er. Und Trainer Ciriaco Sforza fand: «Es ist keine Frage, dass er eine herausragende Rolle spielen wird.»

Und dann: 0:1 gegen Thun, 0:2 gegen den FCZ, 1:3 gegen Servette, Verletzung, Gerüchte über eine Intrige gegen Sforza und im März der Rücktritt. «War das Comeback ein Missverständnis?», fragte der «Blick». «Kann man im Nachhinein so sagen», fand Vogel.

GC übrigens blieb trotzdem oben. Denkbar knapp, weil Sion mit einem Punktabzug bestraft und Xamax zwangsrelegiert wurde. Aber das sind andere, spezielle Kapitel aus der Geschichte der Super League. (mro)

Mark Spitz: Im Geld schwimmen

 Mark Spitz USA bewundert hübsche Frauenbeine am Beckenrand

Sie nannten ihn «den Hai». Mark Spitz war an den Olympischen Spielen 1972 unschlagbar. Sieben Rennen, sieben Goldmedaillen, sieben Weltrekorde. Und dann war seine Karriere vorbei. Mit nur 22 trat Spitz zurück, um – wie er selbst erläuterte – Geld zu verdienen. Mit seinem prägnanten Schnurrbart wird er unter anderem das Gesicht für Marken wie Xerox, Kodak oder General Motors. Und wird zum ersten Athleten, der seine Olympiasiege so richtig vermarktet.

Das tut er auch bei seiner Rückkehr. Mit 41 springt er nochmals ins Wettkampf-Becken und probiert sich für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona zu qualifizieren. Zwei Sekunden fehlen ihm am Ende für die Limite. Gelohnt hat sich das Kurzcomeback für ihn trotzdem: Ein Filmemacher hat ihm für das Unterfangen 1 Million Dollar bezahlt. (abb)

Christian Weber: Bis die Zähne fehlen

Als das Playoff 2001 heranrückt, hat ZSC-Präsident Walter Frey eine Idee: Das Zürcher Kader ist knapp, und Frey schlägt vor, für den Notfall den 37-jährigen Christian Weber zu lizenzieren. Der hat seine Karriere im Jahr zuvor beendet und ist nun Assistenzcoach bei den GCK Lions. Doch er hat sich fit gehalten und sagt zu. Als er vor dem Halbfinalstart Tickets im Hallenstadion abholen will, fragt ihn Coach Larry Huras: «Wo hast du deine Sachen?» Ab da trainiert Weber wieder mit.

Im dritten Halbfinalspiel gegen Kloten springt er ein und dirigiert die vierte Linie, als wäre er nie weg gewesen. Danach gehört er zur Stammformation. Die ZSC Lions stürmen mit ihm zum Titel, biegen im Final gegen Lugano einen 1:3-Rückstand um. 10 Spiele und 25 Tage dauert Webers Comeback. Das siebte Finalspiel in der Resega kann er nicht beenden, weil ihm Luganos Christian Dubé mehrere Zähne herausschlägt. Er wird ins Universitätsspital Zürich gefahren, wo die Ärzte das Gröbste machen, und stösst später noch zur Meisterfeier im Hallenstadion. (sg.)

Muhammad Ali: Von der Krankheit gezeichnet

Olympic and three time heavyweight champion Muhammad Ali chants to the crowd and his opponent Larry Holmes as trainer Angelo Dundee (far left) looks on before the start of the WBC Heavyweight Championship bout on 2nd October 1980 at Caesars Palace, Las Vegas, Nevada, United States.Holmes won through a technical knockout after Ali's trainer Angelo Dundee stopped the fight after the tenth round.  (Photo by Steve Powell/Allsport/Getty Images)

Gleich vorweg: Muhammad Ali hatte zwei Comebacks. Und um das eine geht es hier nicht, weil es fantastisch war und im «Rumble in the Jungle» seinen Höhepunkt fand. Kinshasa 1974, Ali gegen Foreman, der grösste Kampf der Boxgeschichte. Ali gewann, er war längst wieder im Saft, nachdem er zwischen 1967 und 1970 wegen Kriegsdienstverweigerung gesperrt worden war.

Da war aber noch ein anderes Comeback, sechs Jahre nach dem Kampf gegen Foreman, zwei Jahre nach dem ersten Rücktritt. Ali wollte es noch einmal wissen, der Kampf gegen seinen ehemaligen Sparringspartner Larry Holmes fand am 2. Oktober 1980 statt – ein Trauerspiel.

Ali, der Champion, der die grossen Worte herausschleuderte wie kein anderer, war geschwächt, seine Aussprache undeutlich. Erste Anzeichen von Parkinson, das 1984 diagnostiziert wurde.  In der 10. Runde brach Alis Trainer den Kampf ab. Gegen den Jamaikaner Trevor Berbick stieg «The Greatest» ein Jahr später noch einmal in den Ring, er verlor, und diesmal trat er endgültig zurück. (mro)