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Von Muhammad Ali bis Michael Jordan
Vonns Rückkehr: Das sind die grössten Comebacks der Sportgeschichte

United States' Lindsey Vonn speaks at a press conference after winning the bronze medal in the women's downhill at the 2018 Winter Olympics in Jeongseon, South Korea, Wednesday, Feb. 21, 2018. (AP Photo/Christophe Ena)
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Am Samstag gab Lindsey Vonn im Super-G in St. Moritz ihr Comeback. Fünf Jahre nach ihrem Rücktritt fuhr sie sofort wieder in die Weltcuppunkte. Mit Vonn kehrt eine der erfolgreichsten Skifahrerinnen in den Weltcup zurück. 82 Weltcup-Siege oder eine Goldmedaille an den Spielen von 2010 stehen in ihrem Palmarès. Die 40-jährige Amerikanerin ist eine von vielen namhaften Spitzensportlerinnen, die den Rücktritt vom Rücktritt gaben.

Martina Hingis: Drei erfolgreiche Anläufe

Mit 22 hörte sie wegen Fussbeschwerden erstmals auf. Martina Hingis hatte 2003 schon mehr erreicht, als sich die Tennisschweiz je hatte erträumen können. Sie war mit 16 Jahren die jüngste Nummer 1 und holte fünf Grand-Slam-Titel.

2005 kehrte sie zurück, gewann drei Turniere, aber kein Major-Turnier mehr. Zwei Jahre später wurde sie wegen Dopings (Kokain) gesperrt und trat abermals zurück. Auch dieser Schritt war nicht endgültig: Zwischen 2013 und 2017 spielte sie wieder auf der Tour, zwar nur noch Doppel und Mixed, aber höchst erfolgreich: Sie holte neun weitere Major-Titel und führte die Doppel-Weltrangliste an.

Dara Torres: Schwimmen für die Ewigkeit

Dara Torres, Gewinnerin von zwölf Olympiamedaillen, als 48-Jährige bei einem Schwimmkurs für Kinder.

Erstmals Weltrekordhalterin war sie mit 14, erstmals Olympiasiegerin mit 17. Mit 25 trat Dara Torres vom Schwimmsport zurück, sieben Jahre später war sie in Sydney 2000 wieder da und gewann ihr drittes und viertes Olympiagold sowie drei Bronzemedaillen.

Noch spektakulärer war ihr zweites Comeback: Inzwischen Mutter eines Sohnes, qualifizierte sie sich zum fünften Mal und als bisher älteste Schwimmerin für ein olympisches US-Team. In Peking gewann sie 2008 als 41-Jährige drei Silbermedaillen, zwei mit der Staffel und eine über 50 m Freistil.

George Foreman: Weltmeister-Opa

Der 45-jährige George Foreman schlägt 1994 in Las Vegas Michael Moorer und wird ältester Schwergewichts­weltmeister.

1968 wurde George Foreman in Mexiko-Stadt Olympiasieger im Schwergewicht, 1977 trat er vom Boxen zurück – verkaufte über 100 Millionen Grills und wurde sehr religiös.

Ein Jahrzehnt später kehrte «Big George» in den Ring zurück, 1994 schlug er in Las Vegas den 19 Jahre jüngeren Michael Moorer k. o. und gewann als ältester Boxer einen Schwergewichtstitel. Beim 81. und letzten Kampf als Profi – er brachte ihm erst die fünfte Niederlage – war er 48 Jahre und 316 Tage alt.

Lance Armstrong: Den Krebs besiegt

Wie vieles im Leben des Lance Armstrong ist auch die Zahl seiner Comebacks unübersichtlich. 1993, als erst 21-jähriger Strassenweltmeister, erkrankte der Texaner an Hodenkrebs. Nach seiner Genesung kehrte er 1998 zurück – und dominierte vor allem die Tour de France. Siebenmal erreichte er Paris als Gesamtsieger. Es waren ergaunerte Siege: Wegen Dopings wurden ihm alle aberkannt.

Bevor das Lügengebilde über ihm zusammenkrachte, kehrte Armstrong zweimal zurück: 2009 in den Radsport (an der Tour wurde er einmal noch Gesamtdritter), ab 2011 versuchte er sich als Triathlet. Sein Dopinggeständnis in der Sendung von Oprah Winfrey im Jahr 2013 beendete seine Karriere endgültig.

Greg LeMond: Dem Tod ins Auge geschaut

Im Frühling 1987 war Greg LeMond so gut wie tot. Als amtierender Tour-de-France-Sieger wurde er während des Jagens von seinem Schwager schwer verletzt, diverse Schrotkugeln blieben selbst nach der Notoperation in seinem Körper.

Wie durch ein Wunder kehrte er 1989 zur Tour zurück, noch immer mit Kugeln im Rücken – und sorgte für eine der grössten Geschichten im Weltsport. Er gewann die Gesamtwertung mit acht Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Laurent Fignon.

Marcel Hirscher: Comeback und abruptes Ende

Fünf Jahre nach seinen Rücktritt gab der achtfache Gesamtweltcupsieger am 27. Oktober 2024 in Sölden sein Comeback. Der Österreicher ging für die Niederlande an den Start, um keinem Landsmann den Platz streitig zu machen. Hirscher ist aufgrund seiner Mutter Sylvia, die aus Den Haag stammt, im Besitz der doppelten Staatsbürgerschaft.

Das Comeback des 35-Jährigen fand Anfang Dezember nach drei Rennen ein abruptes Ende. In einem Video, das Hirscher auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlichte, ist zu sehen, wie der Salzburger im Training einen Schlag abbekommt und sich dabei das Kreuzband reisst. Wann und ob Hirscher noch einmal in den Weltcup zurückkehrt, ist nicht bekannt.

Michael Schumacher: Doch noch für die Silberpfeile

Der siebenfache Weltmeister hinterliess eine grosse Lücke in der Formel 1, als er 2006 zurücktrat. Doch das Renntier aus Kerpen konnte es nie ganz sein lassen. Und als sich 2010 bei Mercedes GP die Chance bot, an der Seite des aufstrebenden Landsmanns Nico Rosberg zurückzukehren, löste Michael Schumacher seinen Beratervertrag bei Ferrari auf und unterschrieb für drei Jahre bei den Silberpfeilen.

Eine Erfolgsgeschichte wurde es nicht: In 58 Rennen fuhr «Schumi» nur einmal aufs Podest, Ende 2012 verzichtete Mercedes auf eine Vertragsverlängerung mit dem Superstar – und verpflichtete stattdessen Lewis Hamilton.

Monica Seles: Opfer eines Kranken

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Monica Seles war erst 19, schon achtfache Grand-Slam-Siegerin und Weltranglistenerste, als sie am 30. April 1993 in Hamburg während eines Seitenwechsels attackiert wurde. Günter Parche, ein irrer Anhänger ihrer Rivalin Steffi Graf, stach ihr mit einem Messer in den Rücken.

Verletzt und traumatisiert, wie sie war, überwand sie sich erst drei Jahre später dazu, ins Wettkampftennis zurückzukehren. Obwohl sie nie mehr zu ihrer früheren Dominanz fand, holte die inzwischen Amerikanerin gewordene Südosteuropäerin aus Novi Sad 1996 in Melbourne ihren neunten Grand-Slam-Pokal.

Muhammad Ali: Der Jahrhundertboxer

Es war keine Verletzung, die ihn stoppte, sondern seine Überzeugung. «Ich habe keinen Streit mit dem Vietcong», begründete Muhammad Ali 1966 seine Weigerung, dem Militär beizutreten und in den Vietnamkrieg zu ziehen. Seine Boxlizenz und sein Pass wurden eingezogen.

Erst ab Oktober 1970 durfte Ali wieder boxen, einen ersten Kampf gegen Joe Frazier in New York verlor er jedoch. Dann aber folgten «The Rumble in the Jungle» gegen George Foreman und der Rückkampf gegen Frazier, der «Thrilla in Manila». Zwei der legendärsten Auftritte – und Siege – des Jahrhundertboxers, der 2016 verstarb.

Björn Borg: Gefallener Tennisgott

Comeback als Serienverlierer: Björn Borg als 35-Jähriger mit Boris Becker 1991 in Monte Carlo, kurz bevor er nach acht Jahren auf die Tennistour zurückkehrte.

Björn Borg dominierte Roland Garros und Wimbledon, ehe ihn John McEnroe und ein paar Niederlagen zu viel am US Open aus seinem Paradies vertrieben. Da war er erst 26 und hatte schon elf Grand-Slam-Pokale. Acht Jahre später gab er 1991 in Monte Carlo ein Comeback, das die Tenniswelt erwartet hatte wie die Ankunft eines Ausserirdischen.

Es wurde zum Debakel, trug ihm keinen Sieg, aber zwölf Startniederlagen ein, darunter ein 2:6, 1:6 in Basel 1992 gegen Nicklas Kulti. Ende 1993 hatte der Schwede endgültig genug.

Mario Lemieux: Erfolgreicher Mitbesitzer

Als 31-Jähriger trat der Kanadier Mario Lemieux als zweifacher Stanley-Cup-Sieger mit den Pittsburgh Penguins zurück, auch als Spätfolge einer Krebserkrankung. 44 Monate später kehrte er im Jahr 2000 in die NHL zurück und gehörte sechs weitere Saisons zu den Penguins, die er 1999 als Mitbesitzer übernommen hatte.

Seine grössten internationalen Erfolge feierte Lemieux nach dem Comeback, 2002 führte er Kanada als Captain in Vancouver zu Olympiagold, 2004 wurde er auch noch Weltmeister. Als 40-Jähriger trat er 2006 endgültig zurück, nach 915 NHL-Partien.

Katarina Witt: Gesicht des Sozialismus

"Das schoenste Gesicht des Sozialismus": Mit strahlendem Laecheln praesentiert DDR-Eiskunstlaeuferin Katarina Witt bei der Siegerehrung am 27. Februar 1988 bei den Olympischen Winterspielen in Calgary ihre gewonnene Goldmedaille. In ihrer abschliessenden Kuer beeindruckt sie mit einer "Carmen"-Darbietung. Die Karl-Marx-Staedterin wiederholt ihren Olympiasieg von vor vier Jahren. (KEYSTONE/EPA/DPA/Str)

Zwischen 1984 und 1988 blieb sie bei grossen Eiskunstlauf-Meisterschaften ungeschlagen, holte viermal WM- und zweimal Olympia-Gold. Katarina Witts Eleganz auf dem Eis wurde aber auch für politische Zwecke missbraucht, DDR-Staatschef Erich Honecker wollte damit das Land in ein besseres Licht rücken, Witt galt als «schönstes Gesicht des Sozialismus».

1988 hörte Witt auf, nach dem Mauerfall erfuhr sie, dass selbst sie von der Stasi überwacht worden war. 1994 gab sie für die EM (Rang 8) und bei den Winterspielen in Lillehammer (7.) ein kurzes Comeback.

Martina Navratilova: Noch mit 50 Spitze

Martina Navratilova war in den 1980er-Jahren die dominante Athletin auf der Frauen-Tour. 1994 hörte sie auf, sechs Jahre später wurde sie in die «Hall of Fame», die Ruhmeshalle des Tennissports, aufgenommen.

Kurz nach der Aufnahme entschloss sich die ehemalige Num­mer 1 der Welt zu einem Comeback auf der Tour und schrieb Rekorde für die Ewigkeit: 2002 gewann sie im Doppel den Event in Madrid und brach als 46-Jährige den Rekord von Billie Jean King als älteste Siegerin eines WTA-Turniers. 2006 triumphierte sie an der Seite von Bob Bryan im Mixed-Final des US Open und wurde mit fast 50 Jahren die bis heute älteste Grand-Slam-Siegerin der Geschichte.

Michael Jordan: Titel-Triple als Zugabe

«I’m back.»

Mit dieser kürzestmöglichen Medienmitteilung gab Michael Jordan am 18. März 1995 bekannt, 17 Monate nach seinem Karriereende wieder für die Chicago Bulls zu spielen. Ein Comeback wie im Traum: Die Bulls, die nach seinem überraschenden Abgang zur durchschnittlichen Mannschaft geworden waren, wurden wieder so dominant wie in den Jahren zuvor. Dank des Superstars gewannen sie zwischen 1996 und 1998 drei Meistertitel in Serie.

Der heute 61-jährige Michael Jordan trat 1999 ein zweites Mal zurück, sein zweites Comeback 2001 für die Washington Wizards war vergleichsweise unspektakulär, ehe er als 40-Jähriger endgültig abtrat, als sechsfacher NBA-Champion und zweifacher Olympiasieger.

Niki Lauda: Der Unzerstörbare

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Niki Lauda war aktueller Weltmeister und WM-Leader, als er am 1. August 1976 auf dem Nürburgring aus unbekannten Gründen verunfallte und sein Ferrari in einem Feuerball aufging, in dem er sekundenlang gefangen blieb. Im Spital fiel der Österreicher wegen Lungenätzungen ins Koma und erhielt eine heilige Ölung. Nur 42 Tage später startete er zum GP Italien. 1977 und 1984 wurde er erneut Weltmeister. Der 25-fache GP-Sieger, der später ins Airline-Business einstieg, starb 2019 als 70-Jähriger.

Hermann Maier: Es geschah auf dem Motorrad

Skistar Hermann Maier war 28, als er im Sommer 2001 mit seinem Motorrad ein Auto überholte und, unweit von zu Hause, in ein falsch abbiegendes Auto prallte. Die Folge: offener Unterschenkelbruch und zahlreiche weitere schwere Verletzungen. Nach der siebenstündigen Operation stand seine Skikarriere in der Schwebe, sogar eine Beinamputation drohte.

Doch im Januar 2003 kehrte der Österreicher (Spitzname: «Herminator») in den Weltcup zurück. Im gleichen Monat holte er seinen 42. Weltcupsieg, in der folgenden Saison wurde er zum vierten Mal Gesamtweltcupsieger. 2009 trat er als 58-facher Weltcupsieger zurück.

Magic Johnson: Widerstand der Gegner

Mit einem Schlag war alles anders: im Leben von Magic Johnson und in der Welt der National Basketball Association. Nachdem der Superstar an HIV erkrankt war, erklärte er am 7. November 1991 seinen sofortigen Rücktritt vom Spitzensport. Er kehrte bald zurück, denn die Fans wählten ihn trotz der Erkrankung (oder ihretwegen) ins All-Star-Team jener Saison. Auch nahm Johnson 1992 mit dem Dream Team an den Olympischen Spielen teil.

Eine Fortführung seiner Karriere in der NBA scheiterte danach trotzdem: Vorab bei den Gegnern, teilweise aber sogar bei Mitspielern war die Furcht vor einer Infektion auf dem Platz zu gross. «Ich wollte dem Sport nicht schaden», erklärte Johnson daraufhin sein endgültiges Karriereende.

Dieser Artikel erschien erstmals im März 2021. Anlässlich von Lindsey Vonns Comeback haben wir ihn für Sie neu aufbereitet.