Hier zahlen Sie am wenigsten für ein Einfamilienhaus
Der Traum vom Eigenheim ist nicht unerschwinglich – je nach Region und Gemeinde gibt es aber enorme Unterschiede.
Die Immobilienpreise in der Schweiz steigen seit Jahren. 2019 wurden Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen noch einmal teurer – aber nicht überall, wie eine Auswertung von Homegate zeigt. Das Immobilienportal hat sich die vier liquidesten Marktregionen angeschaut und grosse Unterschiede festgestellt.
Der gesamtschweizerische Durchschnittspreis für Einfamilienhäuser stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent. In allen vier untersuchten Regionen gab es eine Zunahme, am stärksten in der Nordwestschweiz (4,8 Prozent) und am Genfersee (3,6 Prozent). In den Regionen Zürich (3,4 Prozent) und Bern (2 Prozent) nahmen die Objektpreise nur durchschnittlich beziehungsweise unterdurchschnittlich zu.
Die Region Genfersee bleibt damit das teuerste Pflaster für Einfamilienhäuser, die im Schnitt gut 1,3 Millionen Franken kosten. In Zürich liegt der Verkaufspreis nur unwesentlich tiefer. Im Vergleich dazu sind Häuser in der Nordwestschweiz und vor allem in der Region Bern geradezu günstig. Hier lässt sich der Traum vom eigenen Haus oft für weniger als eine Million verwirklichen.
Doch auch innerhalb der Regionen gibt es enorme Unterschiede, wie das Beispiel Zürich zeigt: Ein durchschnittliches Haus in Küsnacht kostet 3,2 Millionen, die günstigsten Objekte in Fischenthal gibt es schon für ein Fünftel dieses Preises. Die beiden Gemeinden liegen nur 25 Kilometer Luftlinie auseinander. Lediglich 30 Autominuten von der Goldküste entfernt kosten fünf Einfamilienhäuser also so viel wie ein einzelnes in Küsnacht.
In den anderen Regionen ist die Preisspanne ebenfalls riesig, was sich besonders im nationalen Vergleich manifestiert: In der teuersten Gemeinde der Schweiz, der Stadt Genf, muss man für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mehr als 3,5 Millionen auf den Tisch legen. Im bernischen Schüpfen sind es nicht einmal 400'000 Franken – fast zehnmal weniger. Auch in den günstigsten Gemeinden der Genferseeregion (Gryon) und der Nordwestschweiz (Murgenthal) kommt man deutlich einfacher zu einem Haus. Zu den preiswertesten Gemeinden der Schweiz gehören diesbezüglich auch Herzogenbuchsee BE, Langenthal BE, Menziken AG und Plateau de Diesse BE.
Noch extremer ist der Gemeinde-Gap bei den Eigentumswohnungen. Für den Preis von 2,34 Millionen, den man durchschnittlich im zürcherischen Herrliberg zahlt, könnte man sich in Feuerthalen fünf Objekte leisten. In Saint-Cergue, nicht weit entfernt von Genf, wären es sieben Objekte, im bernischen Bannwil sogar 13. Hier kostet eine Wohnung lediglich 180'000 Franken. Zu den landesweit günstigsten Standorten für den Kauf einer Eigentumswohnung gehören auch die vier Berner Gemeinden Court, Habkern, Niederried und Thöringen.
Während es innerhalb der vier Grossregionen grosse Unterschiede gibt, liegen die Durchschnittspreise der Regionen näher beieinander als bei Einfamilienhäusern. In zwei von ihnen sind sie gar gesunken. Die Verkäufer in der Region Zürich mussten im Jahr 2019 eine Reduktion von 3 Prozent hinnehmen. In der Region Nordwestschweiz wurden ebenfalls 1,5 Prozent weniger für eine Eigentumswohnung bezahlt.
Die Region Genfersee, wo die Preise um 3,6 Prozent zugenommen haben, hat Zürich als teuerste Gegend für Eigentumswohnungen abgelöst. 865'000 Franken zahlen hier die Käufer im Schnitt. Die Region Bern verzeichnete einen noch stärkeren Anstieg, 7,4 Prozent, bleibt aber trotzdem am preiswertesten.
Interessanterweise sind die Preise pro Quadratmeter Wohnfläche in allen Regionen gestiegen, am stärksten in der Region Zürich. Dies bedeutet, dass in Zürich und in der Nordwestschweiz im Vorjahresvergleich vermehrt kleinere und somit preisgünstigere Wohnungen angeboten wurden.
Generell gilt: Während die Entwicklung bei Eigentumswohnungen sehr heterogen ist, offenbart sich bei den Einfamilienhäusern ein Stadt-Land-Graben. In Zentren, Agglomerationen und einkommensstarken Gegenden nehmen die Preise für Häuser stärker zu als in ländlichen Gemeinden.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch