Ölpreis steigtHauseigentümer-Chef rät, noch kein Heizöl zu kaufen
Der Ölpreis legt wieder leicht zu. Der Direktor des Schweizer Hauseigentümerverbands HEV Markus Meier empfiehlt dennoch, den Tank erst später im Jahr zu füllen.
Markus Meier, sollen Hausbesitzer das Heizöl in Ruhe aufbrauchen – oder sollen sie den Tank jetzt, da die Preise wieder anziehen, rasch auffüllen?
Es ist meistens vernünftig, zuerst aufzubrauchen, was im Tank ist. Ich glaube, dass die Heizölpreise in diesem Jahr eher fallen. Und rate dazu, den Tank erst wieder aufzufüllen, wenn die Preise sinken.
Was führt Sie zu dieser Einschätzung?
Ich glaube nicht, dass wir in nächster Zeit deutliche Preiserhöhungen sehen werden, wie wir sie zum Beispiel zur Zeit der Corona-Epidemie oder – in geringerem Mass – am Anfang des Ukrainekrieges hatten. Wenn wir die Währungsentwicklung herbeiziehen, sehen wir einen starken Franken beziehungsweise einen schwächelnden Dollar. Das deutet darauf hin, dass die Preise für Heizöl eher sinken werden. Der Franken ist eindeutig ein preisdämpfendes Element.
Ein kalter Winter könnte die Preise nach oben treiben.
Bis jetzt sieht es nicht nach einem frostigen Winter aus. Im Gegenteil: Ich erwarte einen eher milden Winter.
Wie könnten sich die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine auswirken?
Hier sind die möglichen Effekte längst im Preis abgebildet. Die Energieversorgung verursacht heute keinen weltweiten Schüttelfrost mehr wie vor zwei, drei Jahren. Auch hat der Gasverband soeben mitgeteilt, dass es 2024 keine grossen Ausschläge mehr geben wird. Das ist ein gutes Zeichen. Dazu kommt, dass Frankreich die Stromproduktion in Kernkraftwerken forciert. Im Gegensatz zur Hektik von vor zwei Jahren ist geradezu Stabilität eingekehrt.
Sie raten also zum «Tankleeren» und Abwarten?
Ja. Allerdings ist das nur eine Momentaufnahme. Die Parameter können sich jederzeit verschieben und meine aktuelle Einschätzung verändern.
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