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Bildkolumne Schnappschuss
Heidi Reichinneks sexy Sowjet-Chic

Heidi Reichinnek und Jan van Aken von Die Linke sprechen mit der Presse nach den deutschen Parlamentswahlen am 24. Februar 2025 in Berlin. Die Linke erhielt 8,8% der Stimmen und zieht in den Bundestag ein. Ines Schwerdtner, Co-Vorsitzende, ist ebenfalls anwesend. (Foto von Sean Gallup/Getty Images)
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Es gibt ihn immer noch, den angesäuerten Mitmenschen, der die Nase rümpft, wenn es um Mode geht. Oder überhaupt um Äusserlichkeiten. Die findet er oberflächlich, deshalb kleidet er sich betont nachlässig. Er ist schliesslich von tiefgründigem Naturell und hat Gescheiteres zu tun. 

Jetzt ist diese Denke natürlich ein grandioser Irrtum. Weil es sich, man muss es leider sagen, von der Optik her nur sehr wenige leisten können, keinen Wert auf ihr Erscheinungsbild zu legen. 

Was Mode kann, zeigt in Deutschland gerade Heidi Reichinnek von der Linken. Ausgerechnet, wo man es doch in ihrem Milieu eher mit Batik und gesellschaftskritischen Parolen-T-Shirts hat. Sie riss die Wählerschaft mehr oder weniger im Alleingang reihenweise vom Hocker, was dazu führte, dass die Partei wider Erwarten nicht abschiffte, sondern nun grosszügig im Bundestag vertreten ist.

Das hat mit Reichinneks Politik zu tun, jaja, aber mindestens so viel mit ihrem Stil. Rote Lippen! Pony-Frisur! Voll tätowierter Arm (links)! Und dann dieser unterschwellig sexy und gleichzeitig streng wirkende Sowjet-Chic! Dieser DDR-Glamour mit den taillierten, oft tief dekolletierten Kostümen und den hoch geschnittenen Jeans, eine Wucht! Hört man so jemandem lieber zu als Wollpullover-Männern und Frauen in orthopädisch korrekten Schuhen? Teufel, ja doch!

In der SonntagsZeitungs-Rubrik «Schnappschuss» kommentiert Bettina Weber jede Woche ein aktuelles Bild.