«Querdenken»-Demo in Kassel20’000 bei Demo – Festnahmen und Wasserwerfer
Immer wieder ist es bei dem Protest zu Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten, und an einer Polizeisperre auch zu massiven Schlägereien und Schubsereien. Journalisten wurden angegangen und beschimpft.
Bei einer Demonstration gegen Corona-Auflagen sind am Samstag in Kassel Kundgebungsteilnehmer und Polizisten gewaltsam aneinandergeraten. Die Polizei berichtete von «mehrere Angriffen» durch Demonstranten auf Einsatzkräfte.
«Solche Angriffe tolerieren wir nicht. Friedlicher Protest sieht anders aus», schrieb die Polizei auf Twitter. Demonstranten hätten sich in der Innenstadt zu «verbotenen Versammlungen» zusammengefunden. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte die «Querdenken»-Gruppierung.
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Einsatzkräfte hätten Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt, Wasserwerfer stünden bereit, erklärte die Polizei. Ein Hubschrauber verschaffe sich einen Überblick. Der Strassenbahnverkehr in der Innenstadt sei komplett eingestellt. Die Polizei richtete auf Twitter einen «dringenden Appell» an die Demonstranten, «sich an die Hygienevorschriften zu halten».
Ein AFP-Reporter vor Ort berichtete über Rangeleien zwischen Polizisten und Demonstranten: Beide Seiten seien aneinandergeraten, als Kundgebungsteilnehmer versucht hätten, eine Kette von Einsatzkräften zu durchbrechen, um zu anderen Demonstranten zu gelangen. Der AFP-Reporter schätzte die Zahl der Teilnehmer auf mehrere tausend – damit handelte es sich um eine der grössten Kundgebungen in Deutschland in diesem Jahr.
Die Demonstranten trugen keine Masken und hielten sich nicht an die Abstandsregeln. Auf Spruchbändern war unter anderem zu lesen: «Schluss mit dem Lockdown», «Söder weg» und «Merkel weg».
Einer in Berlin angemeldeten Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen folgten am Samstag anders als in Kassel nur wenige Menschen. Nicht einmal ein Dutzend Teilnehmer versammelte sich am Nachmittag für die Kundgebung am Berliner Alexanderplatz, wie ein AFP-Reporter berichtete.
An einer weiteren Demonstration in der Bundeshauptstadt nahe dem Brandenburger Tor nahmen nach Polizeiangaben rund 70 Menschen teil. Organisiert wurde die Kundgebung von rechtsextremen Gruppen und so genannten Reichsbürgern. Ein zunächst geplanter Autokorso durch die Stadt fand nicht statt – offenbar wegen der geringen Zahl der Teilnehmer.
Die Polizei löste die Kundgebung nach eigenen Angaben am Nachmittag auf, weil Teilnehmer gegen die Hygienevorschriften verstiessen – sie hätten trotz eindringlicher Ermahnungen keine Masken getragen und nicht wie vorgeschrieben Abstand gehalten, schrieb die Berliner Polizei auf Twitter.
Die Polizei leitete nach eigenen Angaben Ermittlungen ein, weil ein Teilnehmer den Arm zum Hitlergruss gehoben haben soll; der Verdacht laute auf Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
pw/jes
AFP
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