Geldberater über DiversifikationAktien aus Asien bieten einiges an Potenzial
China dürfte die Wachstumsflaute überwinden. Allerdings ist man mit geopolitischen Risiken konfrontiert.
Unser Anlageberater empfiehlt uns den iShares Nikkei 225 UCITS ETF (Acc) und den Fidelity Asian Special Situations Fund Y-Acc-USD zum Kauf. Er argumentiert, dass 37 der 44 zukunftsträchtigsten Innovationen ihren Ursprung nicht mehr im Westen, sondern in Asien/China haben. Was meinen Sie? I. Z.
Der Ihnen empfohlene iShares Nikkei 225 UCITS ETF (Acc) mit Valorennummer 10737065 bildet den Nikkei-225-Index nach. Damit können Sie den japanischen Aktienmarkt abdecken. Der zweite Fonds, der Fidelity Funds – Asian Special Situations Fund Y-Acc-USD mit Valor 3913313 investiert in eine Vielzahl von Unternehmen in Asien, vornehmlich in kleinere Wachstumsfirmen. Zudem wird ein Teil des Kapitals direkt in China-A- und China-B-Aktien angelegt.
Im Grundsatz bin ich auch der Meinung, dass man im Sinne einer breiten Depotdiversifikation einen Teil seines Geldes in Asien anlegen sollte. Asien ist in der Tat sehr innovativ. In Sachen Technologieinnovation sind allerdings nach wie vor die USA die Nummer eins. Darum sollte man neben Schweizer und anderen europäischen Aktien die Märkte in den USA und Asien mitberücksichtigen.
Obwohl China seit der Corona-Pandemie an Wachstumstempo verloren hat, gehört Asien zu den Weltregionen mit den höchsten Wachstumsraten. Auch in Zukunft sehe ich in Asien viel Potenzial. Gerade China sollte man aus meiner Sicht nicht unterschätzen. Das zeigen die neusten Konjunkturdaten. Im April hat China nach lang durchzogenen Zahlen wieder mehr exportiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Exporte Chinas in US-Dollar um 1,5 Prozent zu. Die Importe wuchsen um 8,4 Prozent. Dies deutet auf eine Stabilisierung der inländischen und der internationalen Nachfrage hin.
Konflikt um Taiwan birgt Risiken
Offensichtlich bewegt sich China aus der Wachstumsflaute heraus. Auch unabhängig davon sollte man sich vor Augen halten, dass China nach den USA die zweitwichtigste Volkswirtschaft der Welt ist und den Willen hat, seine wirtschaftliche Position auf der Welt auszubauen. Allein schon wegen der Bedeutung der chinesischen Wirtschaft kommt man als Anleger nicht darum herum, einen Teil des Geldes in Asien zu investieren.
Gleichzeitig sollte man sich bewusst sein, dass man mit einem solchen Engagement erhöhte Risiken eingeht. Insbesondere der Konflikt um Taiwan und die Spannungen zwischen den Supermächten USA und China beinhalten hohe Risiken. Sollte es gar zu einer militärischen Konfrontation kommen, müsste man mit hohen Buchverlusten rechnen.
Darum würde ich trotz dem hohen Wachstumspotenzial Asiens nur einen kleinen Teil des Depots in Unternehmen in Asien investieren. Für diesen Zweck würde ich allerdings nicht einen reinen Japan-Fonds wie den iShares Nikkei 225 UCITS ETF (Acc) nutzen, zumal der Nikkei-Index schon gut gelaufen ist. Ich würde einen breiter investierenden Asien-Schwellenländer-Fonds wählen wie etwa den Amundi MSCI Emerging Markets II Ucits ETF, Valor 125201934, der Zugang zu grossen Unternehmen vor allen in China, Indien, Korea, Thailand und Taiwan sowie in anderen Schwellenländern bietet und geringe jährliche Gebühren von 0,14 Prozent aufweist.
Wenn Sie auch auf kleine Wachstumsfirmen in Asien setzen möchten, wäre der Fidelity Funds – Asian Special Situations Fund Y-Acc-USD eine sinnvolle Wahl. Allerdings ist dieser mit 0,8 Prozent Gebühren pro Jahr deutlich teurer. Über die geopolitischen Risiken hinaus sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie ein Währungsrisiko tragen. Auch dies spricht dafür, nur einen kleinen Teil des Geldes in Asien anzulegen.
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