Frauen-Fussball am ZürichseeDie beiden Seeclubs sind auf Kurs
Der FC Wädenswil gewinnt das Derby bei Zürisee United 4:2. Die Linksufrigen können in der 1. Liga noch Rang 2 erreichen, Aufsteiger Zürisee United hat gute Chancen auf den Ligaerhalt.
Seit mehreren Jahren sind die Fussballerinnen des FC Wädenswil die Besten der Bezirke Horgen und Meilen. Aber Zürisee United (ZSU), bestehend aus den Goldküstenclubs Stäfa, Herrliberg, Meilen und Männedorf, unternimmt alles, um den Abstand zu verringern. Mit dem Aufstieg im vergangenen Sommer von der 2. in die 1. Liga haben die Rechtsufrigen diesbezüglich einen Schritt zu den Konkurrentinnen hin getätigt.
Das Seederby fand im Stäfner Frohberg statt, Zürisee United bestreitet alle Heimspiele auf Kunstrasen. Die Wädenswilerinnen dagegen hätten lieber auf Naturrasen gespielt, das sind sie sich eher gewohnt. Die unbeliebte Unterlage hinderte die favorisierten Gäste allerdings nicht daran, ein Startfurioso hinzulegen. Nach Toren der ehemaligen NLA-Spielerin Romana Trajkovska und Leana Hölzle stand es 0:2. Vor der Pause gab das Wädenswiler Team der Trainer Chrigel Geiger, Remo Mayer und Thomas Hui nochmals Gas: In der 41. Minute traf Trajkovska die Latte und zwei Minuten später Romy Geiger mit einem Heber zum 0:3-Pausenstand.
Lob von den Trainern
Bereits in der Vorrundenpartie Anfang Oktober zwischen den Seeclubs waren vor dem Seitenwechsel viele Tore gefallen, damals gar deren fünf. Aufsteiger Zürisee United führte in Wädenswil 3:2, verlor am Schluss aber 3:4.
Beim jüngsten Aufeinandertreffen schaffte Zürisee United durch ein Eigentor sowie dank Anna Lisa Löser bis zur 83. Minute den 2:3-Anschluss, ehe in der Nachspielzeit Samira Mächler den vierten Treffer für die Favoritinnen aus Wädenswil erzielte.
Der Torfolge entsprechend, fielen die Reaktionen der Trainer aus: Geiger lobte sein Wädenswil für den Auftritt vor der Pause, während sich Michel Neugel über die Reaktion seiner ZUS-Spielerinnen nach dem Seitenwechsel freute. Ihn beeindruckte, dass Zürisee United reagieren konnte, obwohl im Derby gleich vier Leistungsträgerinnen fehlten.
Steigerungspotenzial vorhanden
Noch sind bis zum Saisonschluss vier Runden zu absolvieren. Die Wädenswilerinnen wollen den guten 3. Rang halten und Zürisee United möchte über dem Abstiegsstrich bleiben. Das wird kein leichtes Unterfangen: Nur zwei Punkte trennt momentan ZSU (18/18), das Rang 7 belegt, von Rang 10, der die Relegation bedeutet.
Weil Michel Neugel und Co-Trainerin Angela Käslin mit ihrer Aufstiegs-Equipe noch gegen alle Teams, die unter dem Abstiegsstrich platziert sind, antreten, erhoffen sie sich, im Saisonendspurt neun Punkte zu holen. Das würde mit grossem Punktepolster für den Ligaerhalt reichen.
Wie es auch ausgeht: Mit einem wichtigen Aspekt ist Neugel jetzt schon zufrieden: «Wir haben Spielerinnen, die bis zum vergangenen Sommer noch in der 3. Liga um Punkte gekämpft haben. Diese haben eine erfreuliche Entwicklung gemacht.»
Für die nächste Saison wünscht sich Michel Neugel weniger Verletzungspech. Chrigel Geiger dagegen will mit Wädenswil die Auftritte gegen Gegner, die sehr physisch spielen, verändern: «Wir müssen künftig ein besseres Mittel gegen die körperbetonte Spielweise von Teams wie Schwyz und Baar finden», fordert er.
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