Mehr ZügeDas ändert sich mit dem SBB-Fahrplan 2025
Mehr Züge ins Wallis, nach Mailand und München: Pendlerinnen und Pendler dürfen sich auf manchen Strecken auf einen dichteren Takt freuen.
Die SBB planen mit dem Fahrplanwechsel unter anderem mehr Direktverbindungen in Tourismusgebiete, neue Nachtverbindungen und zusätzliche Verbindungen ins nahe Ausland.
Mit dem Halbstundentakt im Fernverkehr im St. Galler Rheintal werde dort das Angebot für Pendlerinnen und Pendler verdoppelt, schrieben die SBB in einer Medienmitteilung. Sobald der Gotthard-Basistunnel wieder vollständig in Betrieb ist, will das Bahnunternehmen zudem den Halbstundentakt auf der Nord-Süd-Achse einführen. Nach derzeitiger Planung wird das laut Communiqué im September der Fall sein.
Mehr Züge, dichterer Takt
Weiter planen die SBB zusätzliche Intercity-Verbindungen zwischen der Ostschweiz und Zürich. Damit sollten ein dichterer Takt ermöglicht und mehr Sitzplätze zur Verfügung gestellt werden, hiess es.
In der Region Bern hält neu zu Pendlerzeiten am Morgen und am Abend je ein Intercity im Bahnhof Bern-Wankdorf. Ziel sei, den Bahnhof Bern zu entlasten, so die SBB. Auch im Lausanner Vorort Renens halten laut Entwurf künftig verschiedene Fernverkehrszüge.
Ausgebaut werden auch die Nachtverbindungen auf der Strecke Bern-Olten-Zürich sowie die Verbindungen ins nahe Ausland. Neu fährt unter anderem von Montag bis Samstag schon um 05.35 Uhr ein Zug von Zürich nach München ab – zwei Stunden früher als bisher.
Ab der vollständigen Wiederinbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels verkehren laut Mitteilung zudem die Direktzüge nach Bologna und Genua, der Eurocity Basel–Luzern–Mailand und der trinationale Zug Frankfurt–Zürich–Mailand wieder. Der Direktzug Zürich–Brig fährt neu das ganze Jahr und wird bis Domodossola verlängert.
Viele Bauarbeiten in der Romandie
Für Debatten dürften insbesondere die geplanten Änderungen in der Romandie sorgen. Dort steht wegen Bauarbeiten der grösste Umbruch seit der Bahn 2000 an.
Von einem «Baustellenfahrplan» schrieb die Städteallianz am Dienstag in einer Stellungnahme. Der Hintergrund: Nach derzeitiger Planung wird es ab dem 15. Dezember 2024 auf der Jurasüdfusslinie nur noch zu den Hauptverkehrszeiten Direktverbindungen von und nach Genf geben. Ausserhalb der Stosszeit müssen Reisende im Lausanner Vorort Renens umsteigen.
Man begrüsse zwar den Dialog zwischen der Verkehrskonferenz der Westschweiz (CTSO), den betroffenen Städten, den SBB und dem Bund, schrieb die Städteallianz dazu. Dadurch hätten immerhin einige Direktverbindungen sichergestellt werden können. Es sei aber notwendig, den «Baustellenfahrplan» rasch zu verbessern. Neben mehr Direktverbindungen fordert die Städteallianz auch, Reisende, die in Renens umsteigen müssten, sollten dies ohne Perronwechsel tun können.
Die Pläne für den neuen Fahrplan in der Romandie hatten schon bei ihrem Bekanntwerden vor einem Jahr für Debatten gesorgt. Das Bahnunternehmen und die CTSO luden am Dienstag eigens zu einer Medienkonferenz nach Freiburg, um den Fahrplanentwurf vorzustellen. Sie argumentierten, es gehe letztlich darum, das Bahnangebot durch den Ausbau der Bahninfrastruktur auf lange Frist zu verbessern.
In ihrer Medienmitteilung zum Fahrplan 2025 verwiesen die SBB insbesondere auf den geplanten Ausbau ihres Angebots in verschiedenen Landesteilen.
Der «Alpenrhein-Express» kommt
Der Fahrplan 2025 bringt Änderungen nicht nur bei den Zügen der SBB, sondern auch bei anderen Bahnunternehmen. Durch verschiedene Änderungen wird man neu jede halbe Stunde mit der S-Bahn umsteigefrei von Bern nach Murten FR reisen können, wie die BLS am Dienstag mitteilte.
Im Zusammenhang mit der Einführung des Halbstundentakts im St. Galler Rheintal baut neben den SBB auch die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) ihr Angebot aus. Ihr neuer «Alpenrhein-Express» fährt von Chur nach St. Gallen und von dort aus – formell als S-Bahn – weiter nach Herisau.
Streckensperrung zwischen Bern und Friburg
Bauarbeiten hinterlassen nicht nur in der Romandie, sondern auch in der Deutschschweiz und im Tessin ihre Spuren: Auf der Strecke Bern–Freiburg etwa kommt es im Sommer 2025 aufgrund mehrerer Bauprojekte zu einer Totalsperre.
In Italien wird ausserdem während mehreren Jahren zwischen Domodossola und Mailand am Ausbau des Vier-Meter-Korridors gearbeitet. Dies führt dazu, dass auf der Simplon-Achse das Angebot während mehrerer Jahre reduziert wird, wie die SBB schrieben.
Konkret fährt auch im Jahr 2025 jeweils von Montag bis Freitag ein Zug weniger pro Richtung auf den Linien Basel-Bern-Mailand und Genf-Brig-Mailand. Weiterhin verkehrten aber werktags sechs Züge pro Richtung und Tag, am Wochenende bleibe das Angebot unverändert bei acht Zügen, so die SBB.
Definitiv beschlossen sind die Änderungen am Fahrplan noch nicht. Am Donnerstag beginnt die Vernehmlassung dazu. Ab dann wir der ganze Fahrplan 2025 auch im Internet einsehbar sein.
SDA/pash
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