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Milliarden fürs Bahnnetz
Das sind die fünf teuersten Baustellen der SBB

SBB Mitarbeiter, Unterhalt und Bau, fuehren derzeit Verstaerkungsarbeiten an den Stromleitungen durch, die den Bahnhof Biel versorgen. Diese Baustelle tritt nun in eine Phase intensiver Arbeiten, fotografiert, am Samstag, 30. September 2023, im Bahnhof Biel. .Daher werden mit Ausnahme der Regionalzuege zwischen Biel-Taeuffelen-Ins der Aare Seeland Mobil an den Wochenenden vom 30. September und 1. Oktober sowie vom 7. und 8. Oktober 2023 keine Zuege im Bahnhof verkehren koennen.(KEYSTONE/ Marcel Bieri)
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Für Zugreisende sind es oftmals untrügliche Zeichen dafür, dass sie auf SBB-Linien mit Baustellen unterwegs sind: Unpünktliche Züge, vorübergehende Änderungen beim Fahrplan, geschlossene Bahnhöfe und Fahrten mit Ersatzbussen sorgen für Unwägbarkeiten und Ärger.

Auf dem Schweizer Bahnnetz werden über 300 Ausbauprojekte umgesetzt. Mit den Ausbauschritten 2025 und 2035 sowie weiteren Projekten für den Ausbau des Bahnnetzes hat das Parlament Investitionen im Umfang von 28 Milliarden Franken beschlossen.

Selbst für SBB-Chef Vincent Ducrot ist die Zahl der Baustellen zu hoch. Das Bahnnetz in der Schweiz werde zu stark ausgebaut, und darunter könnte der Unterhalt der Anlagen leiden, sagte er am Donnerstag am Bahnkongress in Basel. Für die Bahn würden die vielen Ausbauprojekte zum Problem.

Basierend auf dem aktuellen Standbericht des Bundesamts für Verkehr zeigen wir nachfolgend die fünf grössten Baustellen auf. Die Auswahl beruht auf den Prognosen der endgültigen Kosten und berücksichtigt nur Projekte, die momentan ausgeführt werden.

Trübbach–Buchs SG: Ausbau der Doppelspur für 91,6 Mio. Fr.

Die Einspurbrücke über den Giessen nördlich des Bahnhofs Buchs wurde durch eine neue Doppelspurbrücke ersetzt.

https://www.wundo.ch/artikel/tonnenschwere-doppelspur-bruecke-an-richtige-position-geschoben/

Im St. Galler Rheintal bauen die SBB die Bahninfrastruktur aus, damit die Fernverkehrszüge ab Dezember 2024 zwischen St. Gallen und Sargans im Halbstundentakt verkehren können. Dafür müssen zusätzliche Doppelspurabschnitte gebaut und verschiedene Bauarbeiten ausgeführt werden. Die Bauarbeiten auf dem Abschnitt Trübbach–Buchs haben im Oktober 2023 begonnen. Bis Dezember 2024 sollten diese Strecke realisiert und die alten Haltestellen zurückgebaut sein.

Die Baustellen im Rheintal haben weitreichende Folgen für die Zugpassagiere: Bis zum 25. Oktober 2024 ist die Bahnstrecke zwischen Sargans und Buchs jeweils nachts für den Zugverkehr unterbrochen, mit Ausnahme von Samstagnacht. Tagsüber verkehren die Züge auf dem Abschnitt zwischen Sargans und Buchs mit reduzierter Geschwindigkeit. Dies führt zu Änderungen beim Fahrplan und Einschränkungen. Es ist mit verlängerten Reisezeiten von bis zu 30 Minuten zu rechnen.

Grellingen–Duggingen BL: Doppelspur für 123,9 Mio. Fr.

Verschiebung Bahnübergang Bahnhofstrasse (Kantonsstrasse) um rund 40 Meter Richtung Bahnhof.
Abtrag von rund 10’500 Kubikmeter Fels und Sicherung mit Felsvernaglung und Netzabdeckung.
Aufhebung Bahnübergang Bahnweg. Neue Führung Bahnweg über ein rund 195 Meter langes Stützbauwerk direkt zum Areal Ziegler.
Grund: Verbreiterung Trasse für zweites Gleis, deshalb Verschiebung Bahnhofstrasse Richtung Fels

https://company.sbb.ch/de/ueber-die-sbb/projekte/deutschschweiz/region-basel/grellingen-duggingen.html

Bis Ende 2025 erstellen die SBB mit dem Projekt im Laufental einen neuen, total vier Kilometer langen Doppelspurabschnitt. Per Fahrplanwechsel im Dezember 2025 kann damit auf der Strecke Biel–Delsberg–Basel im Fernverkehr der Halbstundentakt eingeführt werden.

Momentan läuft die erste Phase: Es wird der nötige Platz geschaffen für die neue Doppelspur. In der zweiten Bauphase von Ende April 2025 bis Ende September 2025 wird die Doppelspur gebaut. Das führt zu einer fünfmonatigen Totalsperre der Strecke Aesch–Laufen. Anstatt der Züge werden in dieser Zeit Bahnersatzbusse verkehren.

Bahnhof Basel: Leistungs­steigerung 1. Etappe für 148,7 Mio. Fr.

Die Visualisierung zeigt die neue Perronanlage von der Gundeldingerseite (Höhe Margarethenbrücke) Richtung Bahnhofgebäude gesehen. Vorne liegt die provisorische Passerelle, dahinter die bestehende Passerelle. Von rechts nach links liegen – mit ihren Perrondächern gut ersichtlich – das neue Perron Gleis 19/20, das neue Perron Gleis 16/18 und das Perron Gleis 14/15. Der Prellbock links vom Gleis 14 gehört zum neuen Abstellgleis 13. 

https://company.sbb.ch/de/ueber-die-sbb/projekte/deutschschweiz/region-basel/ausbau-bahnhof-basel-sbb/inhalt-des-projektpakets.html

Das Projekt schafft im Bahnhof Basel das nötige Fassungsvermögen für die zusätzlichen Zugshalte des S-Bahn-Viertelstundentakts Basel–Liestal. Zudem ist es eine der Voraussetzungen für alle weiteren Angebotsausbauten in Basel, wie beispielsweise den Fernverkehr-Halbstundentakt auf der Linie Basel–Delsberg–Biel oder den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Aesch.

Beide Vorhaben sind ein Ziel des Ausbauschritts 2035 durch die Eidgenossenschaft. Der Fernverkehr-Halbstundentakt soll ab Ende 2025 eingeführt werden. Die Bauarbeiten im Bahnhof sind Teil eines Kapazitätsausbaus im Raum Basel. Das führt im laufenden Jahr zu Einschränkungen, unter anderem auf der Strecke Basel–Olten.

Basel Ost–Muttenz BL: Entflechtung für 294,3 Mio. Fr.

Der ausgebaute Bahnhof Muttenz von der Junkermatt Richtung Basel gesehen. 

https://company.sbb.ch/de/ueber-die-sbb/projekte/deutschschweiz/region-basel/basel-muttenz/visualisierungen.html

Mit der Inbetriebnahme des Gotthardbasistunnels und des viergleisigen Ausbaus der Oberrheinstrecke rechnen die SBB mittelfristig mit mehr Güterverkehr aus Deutschland. Dieser muss deshalb von den über Basel Güterbahnhof ausfahrenden S-Bahn-Zügen entflochten werden. Die Entflechtung Basel–Muttenz soll die nötige Entlastung bringen.

Das Bahnausbauprojekt ist eine der Voraussetzungen für den Viertelstundentakt auf der S-Bahn-Linie Basel–Liestal sowie für alle späteren Angebotsausbauten im Güter- und Personenverkehr der Nordwestschweiz. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2025 geplant. Wichtig für die Zugreisenden: Alle Züge im Regelverkehr halten auf den bereits neu erstellten Gleisen 1 und 4.

Ligerz–Twann BE: neuer Doppelspurtunnel für 415 Mio. Fr.

Die Mauern eines antiken Hafens, fotografiert an einer archaeologischen Staette, waehrend der SBB Baustellenbesichtigung der Vorbereitungsarbeiten fuer den Ligerz-Tunnel, am Mittwoch, 10. November 2021 neben La Neuveville. Der Spatenstich am Ligerztunnel folgt im Fruehling 2022. Die heutige Bahnlinie stammt aus dem Jahr 1861 und wird ab 2026 - nach Inbetriebnahme des Tunnels - zurueckgebaut. Das nicht mehr benoetigte Bahntrassee soll fuer Gruenflaechen, Reben und Fusswege genutzt werden. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Bis 2029 erstellen die SBB einen Doppelspurausbau auf der Jurasüdfusslinie von Biel nach Lausanne, zwischen Ligerz und Twann. Kernstück ist ein Tunnel zwischen beiden Gemeinden am Bielersee. Das Projekt soll die Zuverlässigkeit des Fahrplans verbessern. Der Ausbau ermöglicht die Einführung eines Halbstundentakts im Regionalverkehr, ohne den Güterverkehr zu beeinträchtigen. Das Projekt hat zur Folge, dass die SBB den Bahnhof in Twann vorübergehend geschlossen haben. Ab dem 5. Mai 2024 ist er für den Bahnverkehr wieder geöffnet.

Ursprünglich sollte der neue Tunnel bereits 2026 in Betrieb genommen werden. Grund für die dreijährige Verzögerung sind Einsprachen und Rekurse sowie eine geänderte Baumethode wegen zusätzlicher Anforderungen des Umweltschutzes.