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Slalom in Åre
Es geht auch ohne Holdener: Gisin und Meillard glänzen

Unerwarteter Jubel: Die zweitplatzierte Mina Fürst Holtmann in den Armen von Michelle Gisin, Dritte beim Slalom von Åre.
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Mikaela Shiffrin? Hängende Schultern. Petra Vlhova? Ratloser Blick. Ein neuerliches Duell zwischen den beiden besten Slalomfahrerinnen des Winters? Weit gefehlt. Vlhova landet als Vierte erstmals in dieser Saison neben dem Podest, für Shiffrin bleibt Rang 9, in Åre jubeln für einmal andere. 

Etwa die Fahrerin, die sich direkt vor der einstigen Dominatorin einreiht: Mélanie Meillard. Die Walliserin kämpft seit ihrem schweren Sturz beim Training zu den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang, dem erlittenen Kreuzbandriss und der Meniskusverletzung, um den Anschluss an die erweiterte Weltspitze. 

Immer wieder muss Meillard auf dem Weg zurück Tiefschläge hinnehmen, etwa, als ihr Körper die Sehne eines Fremden nicht akzeptiert und sie erneut operiert werden muss. Und nun also erlebt sie wieder einmal einen Freudentag. Die 23-Jährige zeigt am Nachmittag einen Traumlauf, macht 18 Plätze gut und wird Achte. Dank Bestzeit im zweiten Durchgang. Nicht einmal eine Stunde, nachdem ihrem Bruder in Kranjska Gora das Gleiche gelungen ist. 

Doch obwohl mit Wendy Holdener die derzeit beste Schweizer Slalomfahrerin fehlt, weil sie sich beim Sturz im Riesenslalom am Vortag am linken Bein eine Schnittwunde und eine Schienbeinprellung zugezogen hat, und mit Camille Rast eine weitere Hoffnungsträgerin nicht antreten kann, ist Meillard nur Zweitbeste ihres Teams. Michelle Gisin schafft es zum zweiten Mal in diesem Winter auf ein Slalompodest. Dritte wird sie hinter Katharina Liensberger und Mina Fürst Holtmann. Und das, nachdem sie im Ziel noch ähnlich ausgesehen hat wie Shiffrin und Vlhova: ziemlich unzufrieden.

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So verlief der 1. Lauf

Die Gegnerinnen dürften sich bei Lena Dürr bedankt haben. Dafür, dass sie so gnädig ist, bei diesem Slalom im schwedischen Åre kurz vor dem Ziel einen kleinen Fehler zu machen. Wäre ihr das Malheur nicht passiert, hätte sie bei dieser elftletzten Stange nicht eingehängt, die Deutsche hätte das restliche Feld deklassiert. So gab die 30-Jährige der Konkurrenz immerhin die Möglichkeit, unten noch Zeit gutzumachen. Und diese nutzte das, Mikaela Shiffrin etwa holte sieben Zehntel auf.

Überholen aber konnte die Frau, die einmal, vor über neun Jahren, in Moskau ein Parallelrennen gewann, sonst aber im Weltcup noch nie zuoberst stand, niemand. So nimmt Dürr den 2. Lauf mit einem Vorsprung von acht Hundertsteln auf Petra Vlhova in Angriff. Die Slowakin kann diesen vorletzten Slalom der Saison beruhigt angehen, die kleine Kristallkugel für die Beste dieser Disziplin hat sie bereits auf sicher. Sie befindet sich aber noch im Duell um den Triumph im Gesamtweltcup, 77 Punkte liegt sie dort hinter Shiffrin.

Es dürfte auch nach diesem Samstag eng bleiben, die US-Amerikanerin startet am Nachmittag als Vierte des 1. Laufs – sie ist noch hinter der einheimischen Anna Swenn Larsson klassiert. Die Abstände sind aber sehr gering, weil es kälter wurde in Schweden und die Piste im Gegenteil zum Riesenslalom am Vortag gut hält. Mittendrin in diesem Hundertstel-Krimi befindet sich auch Michelle Gisin, die nach dem ersten Lauf auf Rang 6 liegt, nur 38 Hundertstel liegt sie hinter Dürr. «Picobello drin» sei sie, sagt Gisin dem SRF.

Der Engelbergerin kommt an diesem Tag eine besondere Rolle zu, weil es ein Schweizer Rumpfteam ist, das im Hohen Norden an den Start geht. Wendy Holdener fehlt nach ihrem fürchterlichen Sturz im Riesenslalom tags zuvor. Auf der Rumpelpiste flog sie in die Netze, zog sich am linken Bein eine Schnittwunde gleich oberhalb des Skischuhs und eine schmerzhafte Schienbeinprellung zu. Die Wunde musste genäht werden. Auch Camille Rast kam zu Fall und muss für den Slalom wegen Knieschmerzen forfait geben.

So müssen andere in die Bresche springen. Gisin, aber etwa auch Aline Danioth, der mit der Nummer 27 ein Glanzlauf gelingt. An ihrem 24. Geburtstag macht sie sich das Geschenk, mit nur 55 Hundertsteln Rückstand Siebte zu werden. Auch sie darf sich für den 2. Lauf nach vorne orientieren. Im Ziel freut sich auch Mélanie Meillard, die weniger als zwei Sekunden verliert und es erstmals in dieser Weltcupsaison in einen zweiten Durchgang schafft. Nicole Good gelingt dieses Kunststück als 29. gar erst zum zweiten Mal überhaupt in ihrer Karriere.