Radiohören im Jahr 2025DAB-Radios ausverkauft? Wir haben eine gute Alternative
UKW ist Geschichte. Wer zu Weihnachten eins der gefragten DAB-Geräte sucht, hat wohl Pech. Unser Autor hat eine bessere Lösung.
- Ende Jahr werden die UKW-Frequenzen aller SRG-Radios abgeschaltet.
- Die App TuneIn ermöglicht das Hören sämtlicher Radiostationen über das Internet.
- Smartphones mit Bluetooth-Lautsprechern verbessern das Hörerlebnis signifikant.
An Plakatwänden und in Radiosendungen wird fleissig gewarnt: Bald ist Schluss mit UKW! Das DAB-Zeitalter beginnt. Mindestens teilweise. Ende Jahr werden die UKW-Frequenzen aller SRG-Radios abgeschaltet. Wer etwa Radio SRF 1 hören will, muss sich umorientieren.
Die naheliegendste Lösung wäre es, ein DAB-Radio zu kaufen. Jetzt zu Weihnachten und als Geschenk ja eigentlich ideal. Nur haben andere diese Idee auch schon gehabt. Gerade die schönsten und besten DAB-Geräte sind vielerorts ausverkauft. Egal, ob im Ladengeschäft oder im Onlinehandel.
Aber jetzt bloss keine Torschlusspanik und die letzten übrig gebliebenen DAB-Geräte hamstern – ungeachtet von Preis und Eignung. Besser tief durchatmen und das Smartphone zücken. Denn die Lösung liegt sprichwörtlich auf der Hand. Die Gratis-App TuneIn macht es möglich, nahezu alle Radiostationen der Welt zu hören. Ganz ohne DAB oder UKW. Eine Internetverbindung reicht.
Eine App für alle Geräte
Die App und den Dienst dahinter gibt es für Apples iPhone, Android-Smartphones und alle möglichen Geräte. Die Bedienung ist kinderleicht und intuitiv. Aufpassen muss man einzig, dass man nicht unabsichtlich ein kostenpflichtiges Pro-Abo abschliesst. Dazu beim ersten Start und der entsprechenden (etwas aufdringlichen) Aufforderung einfach oben rechts auf das X klicken. Geschafft.
Schon steht dem SRF-1-Genuss nichts mehr im Weg. Egal, ob UKW schon abgeschaltet ist oder nicht. Idealerweise verbindet man das Smartphone dazu mit einem Bluetooth-Lautsprecher oder einem anderen Funklautsprecher. So gut die winzigen Smartphone-Lautsprecher in den letzten Jahren geworden sind, einen richtigen Lautsprecher ersetzen sie nicht.
Das geht übrigens auch im Auto. Vorausgesetzt, man hat ein Autoradio, das man per Bluetooth oder Kabel mit einem Smartphone verbinden kann. Alternativ gibts auch sogenannte FM-Transmitter. Die gaukeln dem Autoradio vor, ein Radiosender zu sein. So kommt die Musik vom Smartphone über den Transmitter in die Antenne des Autoradios. Da TuneIn aber übers Internet streamt, muss man unterwegs das eigene Datenvolumen im Auge behalten.
«O. k. Google, spiel Radio SRF 1!»
Die zweite Möglichkeit ist technisch noch weniger anspruchsvoll, setzt aber spezielle Geräte voraus: smarte Funklautsprecher. Wer zu Hause Apples Homepods, Googles Nest-Lautsprecher oder Amazons Echo-Boxen hat, kann damit auf Zuruf auch Radiostationen hören.
Bei Amazon und Google kann man das schon seit eh und je. Bei Apples Homepods – man glaubt es kaum – geht das erst seit diesem Oktober. Aus unerfindlichen Gründen war die Radiofunktion bei Schweizer Homepods defekt oder gar nicht vorhanden. In Deutschland und Österreich funktionierte sie ohne Probleme.
Um per Stimme eine Radiostation zu wünschen, muss man aber ein paar Eigenheiten der Sprachassistenten dieser Lautsprecher kennen. Ganz wichtig ist es, immer zu erwähnen, dass die Radiostation auf TuneIn abgespielt werden soll. Zum Beispiel: «O. k. Google, spiel Radio SRF 1 auf TuneIn!».
Gerade der Google-Assistent neigt dazu, eine Spotify-Playlist abzuspielen statt die gewünschte Radiostation, wenn man nicht explizit nach Radio und TuneIn verlangt. Aber auch bei Apples Siri hilft es, TuneIn zu erwähnen.
Schwierig wird es, wenn man Radiostationen mit unoriginellen Namen wie «FM1» oder «Radio 1» bevorzugt. Da muss man – wenn es nicht auf Anhieb klappt – mit der Formulierung etwas experimentieren und verschiedene Aussprachen durchprobieren. Auch die Regionaljournale von SRF sind nicht immer leicht zu erwischen. Hier empfiehlt es sich, verschiedene Kombinationen mit und ohne «Radio» und immer auch «TuneIn» zu probieren.
Sonderfall Sonos
Ein Fall für sich sind die Sonos-Lautsprecher. Dort muss man in der Sonos-App erst TuneIn als Service verbinden. Dazu wählt man unter «Deine Dienste», «Verwalten», «Inhaltsdienst hinzufügen» und muss dann nur noch TuneIn wählen oder suchen. Hat man das geschafft, kann man per App die gewünschten Radiosender streamen. Künftig schlägt einem die Sonos-App dann auch gleich die bevorzugten Sender vor.
Noch ein Profi-Trick: Wer die Sonos-App nicht mag, kann die neueren Lautsprecher der Firma auch per Sprachsteuerung bedienen. Dazu geht man in die «Systemeinstellungen» (das Zahnradsymbol oben rechts), wählt den gewünschten Lautsprecher und dann relativ weit unten «Sprachassistent hinzufügen». Allerdings geht das aktuell nur auf Englisch oder Französisch.
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