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Überraschendes Aus
Erfolgs-Podcast «Zivadiliring» wird per sofort eingestellt – das sagen SRF und die drei Frauen

Das Frauentrio von «Zivadiliring»: Yvonne Eisenring (37), Maja Zivadinovic (45) und Gülsha Adilji (39).
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Der SRF-Podcast «Zivadiliring» von Yvonne Eisenring, Gülsha Adilji und Maja Zivadinovic ist einer der erfolgreichsten Podcasts des Landes. Nach mehreren ausverkauften öffentlichen Auftritten wurde vor kurzem sogar eine Liveshow im Hallenstadion angekündigt. Nun ist aber per sofort Schluss mit dem Erfolgspodcast. Die auslaufenden Verträge mit den drei Hosts Gülsha Adilji, Yvonne Eisenring und Maja Zivadinovic wurden nicht verlängert.

«Der Entscheid ist uns nicht leichtgefallen», sagt Angebotsverantwortliche Anita Richner von SRF. «Es war uns eine Freude, diesen Podcast zu entwickeln, und natürlich ist es schade, ein so erfolgreich etabliertes und authentisches Angebot wie ‹Zivadiliring› loszulassen.» SRF sehe sich jedoch auch in der Rolle als Förderin von innovativen Angeboten. «Wir unterstützen dabei, Angebote aufzubauen, damit sie sich anschliessend im Markt entfalten können.»

Sie sprachen über Geld, Sex, Arbeit, Party, Kinder, Heiraten – alles

Im Podcast sprachen die drei Frauen laut Konzept «über alles, was uns beschäftigt – und zwar so, als würde niemand zuhören». Geld, Sex, Arbeit, Party, Kinder, Heiraten. Das klingt beliebig, trifft aber offensichtlich einen kollektiven Nerv. «Zivadiliring» rangierte in den Schweizer Podcast-Charts stets unter den meistgehörten Formaten.

Auf ihren Instagram-Kanälen meldeten sich die drei Frauen selber zu Wort. «Leider müssen wir euch mitteilen, dass SRF entschieden hat, ‹Zivadiliring› per sofort nicht mehr zu produzieren. Dass wir uns auf diesem Weg an euch wenden, liegt daran, dass wir bei der Aufnahme der letzten Folge noch nicht wussten, dass SRF ‹Zivadiliring› per Ende 2024 absetzen wird.» Für die innert zehn Tagen ausverkaufte Show im Hallenstadion ändere sich aber nichts.

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Gegenüber dieser Redaktion präzisiert das Trio: «Im September wurde uns gesagt, dass die neuen Verträge besprochen werden müssten. Im Zuge der Vertragserneuerung hat SRF dann aber entschieden, dass sie den Podcast unter keinen Bedingungen weiterführen möchten. Wir sind traurig über den Entscheid. «Zivadiliring» ist unser absolutes Herzprojekt.»

Unsichere Zukunft für den Podcast

Gemäss Recherchen dieser Redaktion sind den Frauen die publizistischen Leitlinien von SRF in die Quere gekommen. SRF bestätigt dies: «Die kommerziellen Aktivitäten oder Werbeengagements der Hosts lassen sich nicht mit einem regelmässigen publizistischen Engagement bei SRF vereinbaren.» Die Leitlinien von SRF als öffentlichem Medienhaus würden äusserst restriktive Vorgaben bezüglich kommerzieller Aktivitäten und öffentlicher Auftritte von Mitarbeitenden enthalten.

Tatsächlich hat etwa Gülsha einen Werbevertrag mit der Swisscom. Dazu sagen die Podcasterinnen: «Bisher gab es in unseren Verträgen keinerlei Einschränkungen, wie sie die SRF-Moderatorinnen haben, was Werbeengagements betrifft. Im September wurde uns angekündigt, dass diese nun in unsere Verträge integriert werden sollen. Da wir nicht nur vom Podcast leben können, müssen wir andere Engagements annehmen können.»

SRF sei sich dieser Tatsache bewusst und gewillt gewesen, eine Lösung zu finden. Im Zuge der Verhandlungen habe SRF dann aber entschieden, den Podcast unter gar keinen Umständen mehr weiterzuführen. «Also auch dann nicht, wenn wir auf jegliche Werbungen und andere Engagements verzichtet hätten.»

Wie es mit dem Podcast weitergeht, ist unsicher. Denn als SRF-Produkt können die drei Frauen es kaum eins zu eins privat weiterführen. Ein ähnliches Problem bestand vor ein paar Jahren mit dem SRF-Podcast «Quotenmänner» von Stefan Büsser. 2021 beendete Büsser seine Radiokarriere beim Schweizer Radio und Fernsehen, weshalb auch der Podcast eingestellt wurde. Gemäss SRF würde man den Podcasterinnen den Namen «Zivadiliring» aber zugestehen.