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Die Dänen setzen Zeichen
Sind sie das netteste Team des Fussballs?

FRANKFURT AM MAIN, GERMANY - JUNE 20: Morten Hjulmand of Denmark celebrates scoring the equalising goal with Joakim Maehle, Rasmus Hojlund and Christian Eriksen during the UEFA EURO 2024 group stage match between Denmark and England at Frankfurt Arena on June 20, 2024 in Frankfurt am Main, Germany. (Photo by James Baylis - AMA/Getty Images)
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Es ist EM, und wieder einmal sorgt das dänische Nationalteam für positive Schlagzeilen. Wie die Spieler- und Spielerinnengewerkschaft Fifpro kürzlich meldete, haben sich die Nationalspieler dafür eingesetzt, dass die Spielerinnen des Nationalteams künftig finanziell besser abgesichert sind. 

Ursprünglich hatte dies auch die dänische Fussballunion (DBU) vor. Die Idee war eine Umverteilung, Geld aus dem Prämienpot der Männer sollte zu den Frauen fliessen. Dies hätte aber offenbar immer noch ein Ungleichgewicht zur Folge gehabt und war weder für das Team der Männer noch für das der Frauen die richtige Lösung.

«Wir wollten nicht mit der DBU reden, wenn die einzige Möglichkeit, den Frauen mehr Geld zu geben, darin bestünde, es bei den Männern abzuziehen. So schafft man keine Gleichberechtigung.» So wurde Michael Sahl Hansen zitiert, Direktor von Spillerferoningen, einer dänischen Gewerkschaft, die ebenfalls an den Verhandlungen teilnahm. 

Die Spieler des Nationalteams, Sahl Hansen nennt Christian Eriksen, Simon Kjaer, Andreas Christensen, Thomas Delaney, Pierre-Emile Höjbjerg und Kasper Schmeichel, hätten mit der Gewerkschaft einen Gegenvorschlag erarbeitet, mit dem die Prämien der Frauen auf das Niveau der Männer angehoben werden können. Dafür verzichten Eriksen und seine Kollegen freiwillig auf eine Prämienerhöhung, die ihnen die DBU in Aussicht gestellt hatte.

Und nicht nur das, die Spieler setzten sich auch dafür ein, dass der Versicherungsschutz bei den Frauen und den U-21-Nationalteams besser wird. Zulasten ihres eigenen. Zudem wurde ein Entwicklungsfond eingerichtet, getragen von der DBU und dem Männer-Nationalteam.

Ein Team, das Zeichen setzt

Wenn man sich die jüngere Geschichte dieses Nationalteams anschaut, passt das Vorgehen der Dänen ganz gut. In den letzten Jahren setzten die Spieler schon das eine oder andere Zeichen – für Zusammenhalt und Teamgeist, aber auch für Menschenrechte.

2021 gezwungenermassen, aber umso eindrücklicher. Christian Eriksen war im EM-Spiel gegen Finnland zusammengebrochen und musste reanimiert werden. Seine Mitspieler demonstrierten Stärke und Solidarität, indem sie ihn vor Blicken schützten, während er hinter ihnen um sein Leben kämpfte. Die Bilder bleiben in der Geschichte dieses Sports haften.

Oder 2022, bevor die WM in Katar anstand. Wie so viele westeuropäische Nationen tat sich Dänemark schwer mit Menschenrechtsverletzungen vor Ort, darum entschied man sich, dort, wo sonst Werbung zu sehen ist, mit dem Slogan «Menschenrechte für alle» auf dem Trikot zu trainieren. Nur machte die Fifa nicht mit und verbot den Dänen das Vorhaben. 

Für das Tragen einer Captainbinde mit dem Schriftzug One Love drohte der Weltverband dann mit Gelben Karten. Wie Granit Xhaka hatte auch der dänische Captain Simon Kjaer vor, dies zu tun. Er sagte: «Es ist lächerlich, dass die Fifa uns in diese Situation bringt.» Und er sagte auch: «Eine solche Botschaft zu verbieten, widerspricht meiner Herkunft, meiner Erziehung und meinen Werten.»