Medienstimmen zu Schweiz - Deutschland«Sie schlugen eiskalt zu»: So schwärmen die Deutschen von den Schweizern
Hinten eine hervorragende Verteidigung, vorne ein aussergewöhnlicher Stürmer und an der Seitenlinie ein Taktiker. Deutschlands Urteil über die Schweizer Nationalmannschaft.
Nur 1:1 gegen die Schweiz? Immerhin ein 1:1 gegen die Schweiz!
Die «Bild»-Zeitung zumindest ist ganz und gar nicht unglücklich über dieses Resultat. Sie ist schon fast euphorisch, dass Niclas Füllkrug in der 92. Minute noch der Ausgleich gelungen ist («Sauber Jungs!»). Sie lobt auch die Schweizer für ihre Effizienz («Sie nutzen aus dem Nichts die erste Grosschance»). Und wendet sich dann im nächsten Artikel Themen zu, die auch sehr wichtig sind. «Noch in der Nacht kamen die Spielerfrauen ins Team-Quartier». Dabei haben die Reporter genau hingeschaut. Um 2.18 Uhr sei der erste Bus mit Bundestrainer-Freundin Lena Wurzenberger vorgefahren. Und danach habe es gegrillte Sandwichs gegeben.
Die «Süddeutsche Zeitung» sah «hervorragend verteidigende Schweizer», die Deutschen seien gegen diesen Gegner «auf einem desaströsen Rasen an ihre Grenzen geraten». Auch die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» findet: «Das deutsche Spiel stottert bedenklich.» Und analysiert: «Das Duell mit der Schweiz sollte eine willkommene Warnung dafür sein, was dieser deutschen Mannschaft passieren kann, wenn ein guter Gegner gut auf sie eingestellt ist.» Ausserdem schrieb sie: «Die Schweizer sprinteten stets mit einem Mann auf Kroos zu, sobald der am Ball war. So schnitten sie den deutschen Angriff in der ersten Spielhälfte von dem Mann auf der Kommandobrücke ab.»
Der «Schock», der noch hätte schlimmer werden können
Das «Hamburger Abendblatt» kommentierte das Spiel der Schweizer so: «Sie warteten lange ab und schlugen eiskalt zu», das 1:0 durch Ndoye sei ein «Schock gewesen für die deutsche Auswahl, der noch hätte schlimmer werden können, hätte Ndoye zwei Minuten später nicht Zentimeter am rechten Pfosten vorbeigezielt, nachdem er Antonio Rüdiger im Laufduell überrumpelt hatte».
Nach dem 1:1 gegen die Schweiz stelle sich die Frage, «ob die deutsche Mannschaft tatsächlich für die K.-o.-Phase gewappnet ist», schreibt der Berliner «Tagesspiegel». Der Auftritt habe die Schwächen des Teams offengelegt, die Mannschaft habe sich zu leicht überspielen lassen und sich zu viele Ballverluste geleistet, findet die Zeitung und berichtet zur Schweiz: «Die Mannschaft des Trainers Murat Yakin hatte zudem die Schwächen und Stärken des Gegners bestens analysiert und fand in der ersten Hälfte auf fast jede Aktion der Deutschen die richtige Antwort.»
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