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Meinung

Kommentar zum X-Chef
Mit dem sexistischen Tweet erreicht Elon Musk einen neuen Tiefpunkt

(FILES) In this file photo Elon Musk, founder of SpaceX, speaks during the Satellite 2020 at the Washington Convention CenterMarch 9, 2020, in Washington, DC. - Elon Musk, the charismatic chief of electric automaker Tesla, has overtaken Bill Gates to become the world's second richest person, according to the Bloomberg list of billionaires. The South African-born Musk, 49, added $7.2 billion in wealth on November 23, 2020 alone following Tesla's latest surge. He now has an estimated $128 billion. (Photo by Brendan Smialowski / AFP)
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Das ungebetene Angebot von Techmilliardär Elon Musk an Popstar Taylor Swift: Er würde ihr ein Kind machen und ihre Katzen mit seinem Leben beschützen. Das schrieb Musk in dem von ihm geführten Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter), nachdem sich Swift auf Instagram für die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ausgesprochen hatte. Die Sängerin unterschrieb ihre Mitteilung dabei ironisch mit «kinderlose Katzen-Lady» – in Anspielung auf den republikanischen Vize-Kandidaten J. D. Vance, der mit dieser Bezeichnung einst kinderlose Frauen verunglimpft hatte.

Musks Reaktion ist nicht lustig, das ist auch kein Wahlkampf, selbst wenn Musk offiziell Harris’ Gegenkandidat Donald Trump unterstützt. Seine Äusserung ist sexistisch, machistisch oder kurz: indiskutabel. Und sie lässt vermuten, dass das Niveau von X unter Musks Führung weiter ins Bodenlose sinkt.

Meinungsfreiheit sollte mit Inhalt verknüpft sein

Der Milliardär nutzt seine Mehrheitsanteile an X seit gut zwei Jahren, um seine libertären und rechtspopulistischen Ansichten freigebig in die Welt zu jagen. Mit dem Swift-Post hat der Tesla-Eigner jedoch einen neuen Tiefpunkt erreicht; selbst im tumbesten Mallorca-Song würden wohl nur wenig Feiernde solch eine Liedzeile richtig witzig finden. Prompt aber kassierten all diejenigen, die das auf der Plattform als ekelhaft bezeichneten, Häme von Musk- und Trump-Anhängern: Sie seien Linke und hätten wie alle Linken keinen Humor. Jener ist aber selbst Musks Tochter abhandengekommen, die schon längst versucht, sich zu distanzieren von ihrem Vater. Sie nannte den Post umgehend «abscheulich».

Recht hat sie. Meinungsfreiheit sollte mit Inhalt verknüpft sein, Humor bedarf der Intelligenz. Und widerliche Angebote bleiben widerlich ungeachtet dessen, ob man nun Anarchist, Milliardär, Freihandelsbefürworter oder Machiavellist ist. Solange der Mehrheitseigner von X jedoch seine Plattform für sich nutzt, wird er sein Publikum haben für seine Entgleisungen.