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Erfolg zum Turnierabschluss
Endlich ein Heimsieg – doch ein Problem kann die Nationalmannschaft nicht lösen

Switzerland's Christoph Bertschy, left, scores to 1-0 against Finland's goalkeeper Emil Larmi during the Euro Hockey Tour match between Switzerland an Finland in Fribourg at the BCF Arena, Switzerland, Sunday, Dec. 15, 2024. (Peter Schneider/Keystone via AP)
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Im elften Versuch hat es geklappt. Seit die Schweiz wegen Russlands Ausschluss zum erlauchten Kreis der Euro Hockey Tour mit Schweden, Finnland und Tschechien gehören darf, hatte sie alle Heimspiele verloren. Beim dritten und letzten Spiel des Turniers in Freiburg erzielte Gottérons Stürmer Christoph Bertschy das einzige Tor gegen Finnland nach einem schnellen Gegenstoss.

Nach dem 1:4 gegen Schweden und dem 0:2 gegen Tschechien hatte Patrick Fischer seine Stürmer noch gewarnt: Toreschiessen sei auch Willensleistung. Mit der Freiheit in der Offensive für Kreativität, die der Nationaltrainer ihnen seit jeher erlaube, könnte es vorbei sein, wenn keine Anzeichen der Steigerung zu sehen seien. Es stinke ihm, dass auch in der heimischen Meisterschaft meist die Ausländer für den Unterschied sorgen, sagte Fischer. Statt über zu viele Ausländer in der Liga zu klagen, müsse es das Ziel eines jeden Nationalspielers sein, zum steten «Unterschied-Macher» zu werden.

Haben die Spieler diesbezüglich erfüllt gegen Finnland? Ja und nein.

Ja, weil sie mit viel Energie und physischem Spiel begannen und sich den Sieg verdienten, der mit etwas mehr Effizienz höher hätte ausfallen können. Die Müdigkeit im dritten Spiel seit Donnerstag wurde erst gegen Ende bemerkbar. Dies galt aber vor allem für die Finnen, die das erste Spiel in Tschechien bestreiten mussten und erst am Freitag in die Schweiz flogen.

Nein, weil das ewige Problem im Abschluss auch an diesem Sonntag nicht behoben wurde. Angesichts des Sieges und der Willensleistung der Stürmer, Torgefahr zu kreieren, liess Fischer Milde walten: «Finnlands Goalie Emil Larmi spielt jedes Mal unglaublich gut gegen uns.» Aber auch er musste einmal mehr feststellen: «Die Coolness vor dem gegnerischen Tor fehlt häufig.»

Dass das Toreschiessen auf höchstem Niveau ohne die NHL-Spieler eine Problemzone ist, ist nicht neu. Dass mit der mehr oder weniger bestmöglichen Auswahl aus der National League (plus neu Dominik Egli aus Schweden) die Schweiz aber die Konkurrenz an der Euro Hockey Tour regelmässig fordern kann, auch nicht.

Immer klarer wird zudem, dass sich immer mehr Torhüter für die Nachfolge Leonardo Genonis aufdrängen. Klotens Ludovic Waeber überzeugte in seiner Heimatstadt Freiburg sowohl gegen Tschechien als auch gegen Finnland und empfahl sich für weitere internationale Aufgaben.

Der Balanceakt bei den Aufgeboten

Was das Aufgebot angeht, bewegt sich das Nationalteam bei der Euro Hockey Tour weiterhin in einem Balanceakt. Swiss Ice Hockey ist mit der Teilnahme vertraglich verpflichtet, mit dem jeweils «bestmöglichen Team» anzutreten, ohne dass dies im Detail beschrieben wäre. Es gibt weder eine Verpflichtung, die selben Schlüsselspieler für alle Turniere aufzubieten, noch ein Verbot seitens der Clubs.

Dennoch lief auch in diesem Bereich zwischen Liga und Verband zuletzt nicht alles reibungslos ab. Die beiden Parteien sind dran, sich nach turbulenten Zeiten der Uneinigkeit näher zu kommen. Das Gefälle bei der Schweiz ist grösser als bei den anderen drei Nationen. Ein Aufgebot einer kaum konkurrenzfähigen Schweizer B- oder C-Auswahl wie letzten Februar in Schweden, die auch das Resultat vieler Absagen war, soll nicht mehr vorkommen. Bei Nationalspielern, die von den Clubs im letzten Moment als verletzt gemeldet werden, hat Swiss Ice Hockey neu die Möglichkeit für einen eigenen Check.

epa11778952 (L-R) Switzerland's Fabian Heldner, Christoph Bertschy, Lukas Frick and goalkeeper Ludovic Waeber celebrate next to Finland's Waltteri Merelae during the Euro Hockey Tour match between Switzerland an Finland in Fribourg, Switzerland, 15 December 2024. EPA/PETER SCHNEIDER

Man versuche, soweit wie möglich Rücksicht aufeinander zu nehmen, sagte Nationalmannschaftsdirektor Lars Weibel in Freiburg. Es ist beispielsweise nicht geplant, beim Turnier im Februar in Schweden einen Spieler aufzubieten, der bereits in Finnland und in Freiburg dabei war. Fürs Heimturnier waren wegen des Spengler-Cups zudem keine Spieler vom HC Davos dabei, mit Ausnahme Sven Jungs. Dem Verteidiger kam die Spielpraxis nach sechs Wochen langer Verletzungspause Anfangs Saison sogar entgegen.

Und wie schon mit den ZSC-Akteuren beim November-Turnier in Finnland wurde nun auch in Freiburg berücksichtigt, wenn einem Spieler zeitnah eine Auswärtspartie in der Champions League bevorsteht: Darum kehrte Verteidiger Roger Karrer nach dem Tschechien-Match nach Genf zurück. Servette spielt am Dienstag in Bremerhaven um den Einzug in den Halbfinal.