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Eishockey-Nationalteam verliert 0:2
Und dann warnt der Trainer: Noch eine Chance, dann ist fertig lustig

Switzerland's headcoach Patrick Fischer reacts during the Euro Hockey Tour match between Czechia and Switzerland in Fribourg at the BCF Arena, Switzerland, on Saturday, December 14, 2024. (KEYSTONE/Anthony Anex)
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Die Silbermedaille von Prag hat für etwas Ruhe rund um die Nationalmannschaft gesorgt. Zuvor hangelte sich Patrick Fischers Mannschaft an der Euro Hockey Tour von Niederlage zu Niederlage, erst im zwölften und letzten Spiel vor der WM gelang in Tschechien gegen den Turniergastgeber ein Sieg.

Es gab Gründe für die Niederlagen, sie waren teilweise auch Folge mangelnder Qualität im Vergleich mit Europas Elite. Alle Top-Nationen haben überragende NHL-Spieler, die ihre Auswahl veredeln. Bei keiner aber ist die Diskrepanz zwischen einem Team mit und ohne Verstärkung aus Nordamerika so gross wie bei der Schweiz.

Und tritt sie noch, wie im Februar in Schweden, wegen zu vieler Absagen mit einer B-Auswahl an, ist sie nicht mehr konkurrenzfähig.

Doch diese Gründe können beim Heimturnier in Freiburg nicht vorgeschoben werden. Hier kann Fischer fast aus dem Vollen schöpfen, er muss beim Aufgebot nur wenige Konzessionen eingehen. Umso ernüchternder ist die Zwischenbilanz vor dem letzten Spiel am Sonntag gegen Finnland. Auf das 1:4 gegen Schweden lassen die Schweizer gegen Tschechien ein 0:2 folgen. Das Hauptthema ist ein Evergreen: Die Mühen im Abschluss.

Es kreiert fast nur die Malgin-Linie Torchancen

Fischer ist nach dem Spiel angesäuert: «Die Spieler kämpfen und sie kommen zu Chancen. Aber Toreschiessen ist vor allem eine Frage des Willens. Es ist ein ewiges Thema, weil es immer so ist.»

Es ist gegen Tschechien nun nicht so, dass das Team Chancenwucher betreibt. Es kommt aber zu genug guten Möglichkeiten, damit nicht eine Null stehen müsste. Denis Malgin und Fabrice Herzog kombinieren sich mehrfach zu guten Gelegenheiten, vom Rest kommt diesbezüglich zu wenig.

Er provoziere seine Schweizer Stürmer immer wieder, sagt Fischer: «Wer sorgt auch in der Liga für die Differenz? Meistens die Ausländer. Und das stinkt mir.» Man solle nicht über zu viele Imports in der National League klagen, sondern den Willen zeigen, selber den Unterschied machen zu wollen.

Switzerland's players look dejected after losing, in the Euro Hockey Tour match between Czechia and Switzerland, at the BCF Arena in Fribourg, Switzerland, Saturday, Dec. 14, 2024. (Anthony Anex/Keystone via AP)

Und Fischer warnt vor dem abschliessenden Spiel des Heimturniers am Sonntag gegen Finnland: Tritt keine Besserung ein, müssten Kreativität und Optionen in der Offensivzone, also Elemente, die fix zu seinem Gameplan gehören, künftig verdient werden: «Und sonst wird es halt simpel, gradlinig und öde: Dann heisst es einfach Puck aufs Tor bringen und nachsetzen.»

Die Harmlosigkeit im Abschluss verhindert in den guten Phasen im Mitteldrittel ein Comeback in eine Partie, die in den ersten 20 Minuten für die Schweiz trotz einzelner guten Chancen alles andere als optimal verläuft und mit einem 0:2 endet.

Das viel zu simple Gegentor zum 0:2

Die physische Überlegenheit der Tschechen im Startdrittel ist offensichtlich. Und weil die Schweizer sich in der Offensivzone statt schnellem Spiel zu oft in direkten Duellen behaupten wollen, laufen sie wie in eine Drehtüre: Sie kommen rein und sind sofort wieder draussen. Immer wieder steht ein kräftiger Gegner im Weg und sorgt für den Schweizer Puckverlust.

«Diese 1:1-Duelle waren nicht unser Plan», sagt Fischer. «Wir wollten das Spiel auseinanderziehen, oft die Seiten wechseln. Ein paar Mal gelang das, ein paar Mal nicht.» Und dann gibt es ein weiteres Problem: Wer derart Mühe mit dem Toreschiessen hat, sollte zumindest simple Defensivfehler vermeiden.

Einer der Sorte, der auf diesem Niveau nicht passieren sollte, wird vor dem 0:2 begangen: Mit Dean Kukan und Andrea Glauser agieren innert Sekunden beide Verteidiger zu zaghaft in der Nähe des eigenen Tores.

Der Treffer Matej Stranskys ärgert darum Fischer besonders: «Wir hatten genau das diskutiert: Wie die Tschechen diesen Pass von hinter dem Tor in den Slot suchen und wie gut sie das machen.» Auch das 1:0 erzielt mit Filip Zadina ein Davoser, auch er trifft im Slot dank gutem Nachsetzen nach langer Druckphase gegen müde gespielte Schweizer.

Immerhin: Gegen Finnland sollte am Sonntag kein grosses physisches Defizit auszumachen sein. Es liegt an Fischers Spielern, für noch mehr Torgefahr zu sorgen.