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Ein Bäumlein zur Taufe

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Nächstes Wochenende stehen bei mir zwei Grossereignisse an. Konkret: zwei Taufen innerhalb von drei Tagen. Und zwar nicht irgendwelche Taufen, sondern diejenige unserer Tochter und meines Gottemeitschi. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es sich bei beiden Festen um freie Zeremonien handelt, ohne Kirche und Gott und so. Aber ein bisschen Tradition muss natürlich trotzdem sein, zumindest was die Geschenke anbelangt.

Dass mir persönlich die Idee hinter dem Lebensbaum als Geburts- oder Taufgeschenk sehr gefällt, darüber habe ich letztes Jahr an dieser Stelle geschrieben. So war für mich von dem Moment an klar, als mich meine Freundin fragte, ob ich Gotte ihres Kindes werden wollte, dass ich der neuen Erdenbürgerin einen Baum schenken werde. Das Beste daran ist, dass die Eltern von meinem Gottemeitschi kurz vor seiner Geburt letzten September in ein Haus mit grosszügigem Garten gezogen sind. So machte ich mich diese Woche auf nach Nofeln in Glausers Bio-Baumschule. Einen Baum, der den Garten meiner Freundin mehrere Jahrzehnte schmücken soll, in der Migros zu kaufen, konnte ich mir nicht vorstellen. Ausserdem war die Fahrt ins malerische Noflen durchaus einen Ausflug wert.

Die Baumschule liegt im Limpachtäli neben einem ehemaligen Bauernhof. Man kann sich kaum sattsehen an den endlosen Reihen von Obstbäumen und Beerensträuchern. Dass es für mein Gottemeiteli ein Birnbaum, wie es für Mädchen früher Tradition war, sein soll, war für mich klar. Wenn schon Tradition, dann richtig. Kaiser Alexander, Conférence, Belle Hélène und wie sie alle heissen: Der Gärtner präsentierte mir die schönen, noch zarten Birnenbäumlein, die einst drei bis fünf Meter gross werden (was ich bei der Geschenkübergabe wirklich verschweigen werde). Ich entschied mich schliesslich für die Schöne Hélène, da die Sorte robust, lagerfähig und süss ist und keine allzu rahe Haut hat für das Schleckmäulein hat.

Am liebsten hätte ich gleich auch für unser Töchterli einen solchen Birnbaum gekauft (die Freundin, die unserem Meitschi eigentlich einen Lebensbaum zur Geburt schenken wollte, beglückte uns stattdessen mit einer schönen, vielseitig verwendbaren Decke). Aber da wir ja die Tanne im Garten stehen lassen müssen, entschied ich mich für ein Zwergpflaumenbäumlein, das nicht grösser als 1,5 Meter wird. Dafür soll es bereits in der nächsten Saison Früchte tragen, die sie dann ganz ohne (gefährliche) Leiter ablesen kann.

Dieser Artikel wurde erstmals am 9. August 2017 publiziert und am 31. Juli 2023 in dieses Redaktionssystem übertragen.