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Unsicherheit an der Börse
Superreiche nutzen Trumps Zollpolitik, um Aktien ihrer Firmen zu kaufen

Nick Hayek, CEO der Swatch Group AG, spricht bei der Bilanzmedienkonferenz über das Geschäftsjahr 2021 in Biel, 17. März 2022.
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Nach dem Tief kommt das Hoch. Für viele Anleger war jedoch unklar, wann nach Trumps Zollhammer ein solches Hoch folgt. Einige Superreiche nutzten die tiefen Kurse allerdings, um ihre eigenen Anteile teils drastisch zu erhöhen, bevor die Zölle durch die US-Regierung vorerst wieder ausgesetzt wurden.

Ein prominentes Beispiel ist die Milliardärsfamilie Persson, die hinter H&M steht. Sie hat ihre Beteiligung am schwedischen Bekleidungsunternehmen während der durch Trumps Zollpolitik verursachten Marktturbulenzen wiederholt erhöht. Insgesamt hat sie etwa 78 Millionen Dollar investiert, wie aus den behördlichen Dokumenten hervorgeht, berichtet Bloomberg.

Die Dynastie, die Lundin Mining gegründet hat, investierte etwa 16 Millionen Dollar, um am Tag nach Trumps «Liberation Day» ihre Anteile an dem in Vancouver ansässigen Unternehmen auszubauen. Am selben Tag, als auch die Energiepreise sanken, begann Mexikos reichster Mann, Carlos Slim, Aktien des US-amerikanischen Ölraffineriekonzerns PBF Energy im Wert von 2,3 Millionen Dollar zu erwerben.

Auch in der Schweiz haben Superreiche nach dem Kurseinbruch investiert. Die Familie von Swatch-Chef Nick Hayek beispielsweise nutzte die Gelegenheit nach dem starken Kursrückgang der letzten Tage, um ihre Beteiligung aufzustocken. Sie habe für knapp 10 Millionen Franken Swatch-Aktien gekauft, berichtet die Nachrichtenagentur SDA. Laut einer am Dienstag auf der Meldeseite der Schweizer Börse veröffentlichten Managementtransaktion wurden am vergangenen Freitag fast 170’000 Namenaktien für über 4,4 Millionen Franken gehandelt. Am Montag fand eine zusätzliche Transaktion statt, bei der 211’000 Namenaktien im Wert von knapp 5,4 Millionen Franken den Besitzer wechselten.

Ausserdem vergrösserte der ehemalige CEO und grösste Aktionär von Glencore, der Milliardär Ivan Glasenberg, nach einem Kurseinbruch erstmals seit einem Jahrzehnt seine Beteiligung am Unternehmen.

Investoren sahen durch Trump Chancen

Diese Investoren verfügen laut dem Bloomberg Billionaires Index zusammen über ein Nettovermögen von etwa 100 Milliarden Dollar. Ihr Vorgehen verdeutlicht, dass einige der vermögendsten Menschen der Welt nach der Einführung der höchsten US-Zölle seit einem Jahrhundert auch neue Möglichkeiten sahen.

Die Aktien all dieser Unternehmen fielen unmittelbar nach Trumps «Liberation Day». Im Bloomberg Billionaires Index erlitten die 500 reichsten Menschen der Welt direkt nach Trumps Ankündigung einen Vermögensverlust von etwa 536 Milliarden Dollar, was den grössten Zwei-Tages-Verlust in der Geschichte des Index darstellt.

Doch die Ankündigung einer Pause am Mittwoch führte wieder zu einem starken Anstieg der Kurse. Der S&P 500 legte um bis zu 8,3 Prozent zu. Daraufhin erhöhte sich das Nettovermögen der 500 reichsten Personen wieder um 304 Milliarden Dollar – der grösste Zuwachs an einem Tag in der Geschichte des Bloomberg Billionaires Index.

Unsicherheiten noch nicht vorbei

An der Wallstreet äusserten führende Persönlichkeiten wie der Hedgefonds-Milliardär Bill Ackman und JPMorgan-Chef Jamie Dimon Bedenken über die wachsenden Risiken. Am 4. April warnte zudem der renommierte Investor Bill Gross davor, dass die Marktturbulenzen andauern könnten. «Ich warte immer noch darauf, dass dieses fallende, gehebelte Messer den Boden erreicht», schrieb der Milliardär und Mitbegründer von Pacific Investment Management in einem Beitrag auf X. «Nächste Woche könnten sich Gelegenheiten bieten.»

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Auch einige Trump-nahe Persönlichkeiten mussten Einbussen hinnehmen. Elon Musks Vermögen fiel in dieser Woche erstmals seit November unter die Marke von 300 Milliarden Dollar, nachdem es in diesem Jahr bereits um mehr als 100 Milliarden Dollar gesunken war. Am Mittwoch erlebte das Vermögen des Tesla-CEOs jedoch einen Anstieg um 36 Milliarden Dollar, da die Aktien des Elektrofahrzeugherstellers um 23 Prozent in die Höhe schnellten.