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Globale Aktienmärkte brechen ein
Trumps Zollpolitik lässt die Börsen tauchen

US-Präsident Donald Trump steigt am 30. März 2025 in der Abenddämmerung aus der Air Force One auf der Joint Base Andrews aus.
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In Kürze:
  • Der weltweite Börsenhandel verzeichnet starke Kursverluste.
  • Japanische Aktien stürzten um 4 Prozent, europäische Märkte gehen ebenfalls bergab.
  • Der Michigan-Index zur Konsumenten­stimmung sank im März deutlich um 12 Prozent.
  • Ökonom Larry Summers kritisiert die geplante Zollpolitik als wirtschaftlich unhaltbar.

Am Montagmorgen hat eine weltweite Verkaufswelle an den Börsen eingesetzt. Die Aktienkurse in Japan sind um 4 Prozent abgestürzt. Der Schweizer Börsenindex SMI verlor bis Börsenschluss 1,8 Prozent, die Aktien des Euro Stoxx 50 1,6 Prozent. Bei ihrem Start sind die US-Börsen ebenfalls sofort ins Rutschen geraten und verloren 1,2 Prozent in den ersten Minuten.

Anzeichen gab es schon vorher: Innerhalb einer Woche wurden 6 Milliarden Dollar von ausländischen Investoren aus US-Aktienfonds abgezogen, wie die deutsche Privatbank Oddo BHF meldet. Anleger suchen Sicherheit, der Goldpreis geht weiter nach oben.

Nervosität an der Börse wächst

Lange haben sich die Finanzmärkte von der politischen Unruhe und der Zollkaskade der Regierung von Donald Trump unbeeindruckt gezeigt. Für den 2. April hat der US-Präsident weitere massive Zölle angekündigt, die Nervosität der Anleger wächst.

Der von Trump forcierte Handelskrieg schlägt nicht nur Anleger in die Flucht. Er untergräbt auch das Vertrauen der Konsumenten, wie die am Freitag veröffentlichten Umfrageresultate der Universität Michigan zeigen. Der Index der Konsumentenstimmung fiel im dritten Monat in Folge kräftig, im März um 12 Prozent im Vergleich zum Februar. Der Michigan-Index ist ein stark beachteter Indikator für die konjunkturelle Entwicklung.

Der Index der Konsumerwartungen stürzte gar um 18 Prozent ab und hat seit November 2024 mehr als 30 Prozent verloren. Auffällig ist, dass der Rückgang im März nicht mehr nur jene betrifft, die den Demokraten zuneigen, sondern auch die Unabhängigen und den Republikanern Nahestehende.

Bemerkenswert ist, dass zwei Drittel der Konsumenten erwarten, dass die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr steigen wird. Das ist der höchste Wert seit 2009.

Auch die Inflationserwartungen für das kommende Jahr machten erneut einen Sprung nach oben. Im Schnitt erwarten die Menschen in Amerika jetzt 5 Prozent Inflation im kommenden Jahr. Das ist der höchste Wert seit November 2022, das war noch mitten in der Hochinflationsphase.

Dass die hohen Zölle ihr Portemonnaie nicht belasten werden, glauben viele Amerikanerinnen und Amerikaner nicht mehr. Der bekannte Ökonom und frühere Finanzminister Larry Summers bezeichnete die Aussage seines Nachfolgers Scott Bessent, wonach China die Hauptlast der Zölle tragen werde, als «lächerlich». «Diese Position wird von jedem einführenden Wirtschaftslehrbuch und -kurs, der mir bekannt ist, widerlegt», schrieb Summers in einem Beitrag auf X.

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Hält Trump an seiner Zollpolitik fest, werden die USA bald den höchsten durchschnittlichen Zollsatz seit dem Zweiten Weltkrieg haben. In modernen Volkswirtschaften gab es noch nie so hohe und breit angelegte Zölle, wie sie jetzt geplant sind.

Die Redaktion der Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal» bezeichnet Trumps Zölle als «dümmsten Handelskrieg der Geschichte». Die Rezessionsängste nehmen zu. Kein Wunder, geht die Stimmung der Konsumenten und Anlegerinnen in den Keller.