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Dank spezieller Regel
In Wimbledon will Stricker wieder angreifen

Switzerland's Dominic Stricker reacts during his match against Mattia Bellucci of Italy during the third round of the Qualifying competition for the All England Lawn Tennis Championships in Wimbledon, London, Thursday, June 29, 2023. The Wimbledon Tennis Championships 2023 will be held in London from 3 July to 16 July. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
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Am US Open im vergangenen September verzückte Dominic Stricker die Schweizer Tennisfans nicht nur mit seinem Vorstoss in den Achtelfinal, sondern auch mit seinen Singeinlagen beim Seitenwechsel. Der bodenständige, unbekümmerte Berner war in aller Munde. Sein Weg nach vorne schien vorgezeichnet.

Doch dann bremste ihn nicht zum ersten Mal sein Rücken. An den Swiss Indoors schlug er im Oktober noch Weltnummer 8 Casper Ruud, dank einer «Wundersalbe», wie er scherzte. An den Next-Gen-Finals in Saudiarabien, dem Turnier der besten unter 21-Jährigen, musste er danach aber im Halbfinal aufgeben. Es war vielleicht das eine Turnier zu viel.

Surbiton, Nottingham, Wimbledon

Seitdem ist es still geworden um Stricker. Seit über fünf Monaten hat er wegen Schmerzen im unteren Rücken keine Partie mehr bestritten. Sein Comeback wurde immer weiter nach hinten geschoben. Doch nun, so scheint es, sieht er Licht am Ende des Tunnels. Er ist für die Challenger-Rasenturniere in Surbiton (3. bis 9. Juni) und Nottingham (10. bis 16.) gemeldet und will danach in Wimbledon (ab 1. Juli) wieder angreifen.

Stricker ist in der Weltrangliste inzwischen zwar auf Rang 141 abgerutscht, doch weil er vor seinem anstehenden Comeback über sechs Monate auf der Profitour gefehlt haben wird, konnte er ein geschütztes Ranking beantragen. Dieses hat ihm die ATP nun zugestanden. Vor seinem Ausfall lag er auf Rang 94, für neun Turniere innert neun Monaten kann er nun mit diesem Ranking antreten.

Ein wertvoller Startbonus

Konkret: In Wimbledon, am US Open und am Australian Open 2025 wird er im Hauptfeld dabei sein, falls es sein Rücken zulässt. Diesen Startbonus kann Stricker gut gebrauchen. Zwei, drei gewonnene Matches an Grand Slams sind punktemässig mehr wert als Titel auf der Challenger-Tour.

Seit einigen Tagen sei Stricker wieder voll ins Tennistraining eingestiegen, sagt Vater und Manager Stephan. «Er hat zwar noch leichte Schmerzen, aber wir sind zuversichtlich. Interessant wird dann sein, wie sein Körper auf den Wettkampf reagiert.» Stephan Stricker will bei der Verletzung nicht ins Detail gehen. «Dominic hatte einfach Schmerzen im unteren Rücken. Eine Operation war aber nie ein Thema. Er hat viel Zeit mit Physio und Kräftigung verbracht.»

Für Roland Garros, das am Sonntag, den 26. Mai, beginnt, wäre die Zeit zu knapp gewesen, so der Vater. Und für Paris hätte Dominic Stricker auch noch kein geschütztes Ranking beanspruchen können. Erst Anfang Juni erreicht seine Verletzungspause die nötigen sechs Monate.

Rasen behagt ihm

Falls nun alles aufgeht, könnte man sagen: gutes Timing. Denn die weiche Rasenunterlage dürfte das Comeback Strickers begünstigen. Zumal Rasen seinem angriffigen Spiel entgegenkommt. In Wimbledon 2023 qualifizierte er sich erstmals aus eigener Kraft für ein Grand-Slam-Hauptfeld und überstand die erste Runde, ehe er an Frances Tiafoe scheiterte – der damaligen Weltnummer 10.

Diese Woche trainiert Stricker in Biel, am Samstag fliegt er mit Coach Dieter Kindlmann und Physio David Udry nach Nizza, um sich in der Akademie von Patrick Mouratoglou den letzten Schliff für seine Rückkehr zu holen. Und ein bisschen Sonne wird ihm, der nun monatelang im Fitnesscenter schwitzte, wohl auch guttun.