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Geldblog: ETF für Anfänger
Digitale Anlagen gibts auch für wenig Geld

Wer sein Geld einfach liquide auf dem Konto liegenlässt, bekommt keinen Zins und ist voll der Inflation ausgesetzt.
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Ich möchte einen Teil meines Geldes in ETFs investieren, da die Teuerung angezogen hat. Wie finden Sie die Anlagelösung «Bedacht» von Findependent? Ich bin anlagemässig ein absoluter Neuling und gehe in 5 Jahren in Rente. Ich weiss, als Kleinanlegerin muss ich in absehbarer Zeit handeln, sonst verliere ich Geld. Leserinnenfrage von M. C. 

Findependent ist keine Bank, sondern eine junge Fintech-Firma, bei der man über eine App digital in unterschiedliche Anlagelösungen investieren kann. Das Geld liegt bei der Partnerbank, der Hypothekarbank Lenzburg, wird aber durch Findependent verwaltet.

Bei der Variante mit der Bezeichnung «Bedacht», welche Sie für sich ins Auge fassen, wird das Kapital zu 40 Prozent in Aktien, 48 Prozent in Anleihen, 10 Prozent in Immobilien und 2 Prozent in liquide Mittel angelegt. Dabei werden nicht Einzeltitel genutzt, sondern ausschliesslich an der Börse gehandelte Exchange Traded Funds (ETF).

Bei den Aktien liegt der Hauptfokus auf Papiere aus der Schweiz und den USA. Zusätzlich fliesst ein kleinerer Teil der Summe in Aktien aus dem übrigen Europa, Japan und den Schwellenländern. Bei den Anleihen fokussiert sich diese Anlagelösung auf Unternehmensanleihen in Schweizer Franken und, im kleineren Umfang je nach Marktlage, auch auf Unternehmensanleihen in US-Dollar aus Schwellenländern.

Die Immobilieninvestments erfolgen ausschliesslich in der Schweiz. Damit wird ein moderater langfristiger Vermögenszuwachs angestrebt.

Für eine solche Anlage sollten sie sich einen langen Anlagehorizont setzen.

Die Risiken sollen ebenfalls moderat bleiben. In Aussicht gestellt wird langfristig eine mögliche durchschnittliche Nettorendite von 4,1 Prozent pro Jahr. Doch eine Garantie, dass dies erreicht wird, haben Sie nicht. Auch haben Sie keine Garantie, dass Sie mit diesem Anlagevehikel nicht Verluste einfahren.

Sie erreichen dank der Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen und dem Einsatz verschiedener ETFs durchaus eine breite Diversifikation. Diese hilft, die Risiken zu begrenzen, garantiert aber nicht, dass man nicht doch Geld verliert. Im aktuellen Marktumfeld etwa hätten Sie im ersten Quartal dieses Jahres sowohl mit den vermeintlich sicheren Anleihen ebenso Geld verloren wie mit den Aktien. Sie würden auf Buchverlusten sitzen.

Auf eine lange Sicht von vielleicht zehn oder mehr Jahren besteht aber eine gute Wahrscheinlichkeit, dass Sie unter dem Strich eine positive Rendite erreichen. Dennoch müssen Sie sich wie bei jeder anderen Anlagelösung auch bewusst sein, dass Sie ein mehr oder weniger grosses Anlagerisiko tragen und unter Umständen auch längere Zeit mit Buchverlusten konfrontiert sind, zumal die Finanzmärkte aufgrund der hohen Inflation in den USA und Europa, den steigenden Zinsen und dem Krieg in der Ukraine wohl noch längere Zeit durch starke Turbulenzen gehen werden.

Umso wichtiger ist es, dass Sie sich für eine solche Anlage einen langen Anlagehorizont setzen. Fünf Jahre halte ich für zu wenig. Realistischerweise sollten Sie wenigstens zehn Jahre einsetzen. Darum müssen Sie sich fragen, ob Sie Ihr Geld während dieser Zeit sicher nicht brauchen und ob Sie damit leben können, wenn Sie auch längere Zeit auf Buchverlusten sitzen.

Die steigende Teuerung nagt am Wert des Geldes, wenn es keine Rendite abwirft.

Wie Sie richtig schreiben, ist es nicht sinnvoll, wenn Sie stattdessen Ihr Geld einfach liquide auf dem Konto liegenlassen. Hier bekommen Sie keinen Zins und sind voll der Inflation ausgesetzt. Diese ist bei uns in der Schweiz dank dem starken Franken mit rund 2,5 Prozent zwar weniger hoch als im übrigen Europa oder den USA. Dennoch nagt auch bei uns die steigende Teuerung am Wert des Geldes, wenn es keine Rendite abwirft und nicht angelegt ist.

Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, wenn Sie Ihren Sparbatzen anlegen. Wenn Sie unsicher sind und weiter sinkende Börsen erwarten, können Sie den Anlagebetrag auch gestaffelt investieren. So sinkt Ihr Risiko, dass Sie alles zu einem schlechten Preis angelegt haben.

Positiv bei dieser Anlagelösung ist auch, dass die Gebühren tief sind: Sie bezahlen pauschale Gebühren von 0,44 Prozent pro Jahr als Verwaltungs- und Depotgebühren auf einer Anlagesumme über dem Freibetrag von 2000 Franken. Dazu kommen Produktekosten, die den genutzten ETFs direkt verrechnet werden, von 0,12 bis maximal 0,23 Prozent pro Jahr.

Erfreulich bei dieser Lösung finde ich zudem, dass man bereits ab 500 Franken dabei ist, während die Hürde bei anderen digitalen Anlagelösungen bei rund 5000 bis 8000 Franken liegt. Für eine individuelle Anlagelösung auf ETF-Basis braucht es aber auch bei Findipendent mindestens eine Anlagesumme von 5000 Franken.